Mannheim. Die Bauarbeiten am Mannheimer Bahnhofsvorplatz schreiten weiter voran. Bereits seit dem 11. September sei die „Borelly-Grotte“ zugeschüttet, teilten die Bauherren der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV), der Mannheimer Verkehr GmbH (MV) und der Stadt Mannheim am Dienstag mit. Demnach warten noch kleinere Restarbeiten an den vier Treppenaufgängen der ehemaligen Kaisserring-Passage. Diese sollen bis Ende September abgeschlossen sein. Gleichzeitig machen auch die Arbeiten auf der westlichen Platzseite Fortschritte. Für Radfahrer gibt es allerdings schlechte Nachrichten. Für die weiteren Arbeiten müssen Fahrräder an den dortigen Stellplätzen zeitnah entfernt werden.
"Perfekt im Zeitrahmen"
„Innerhalb von vier aufeinanderfolgenden Wochenenden, beginnend am 20. August, konnten wir die Borelly-Grotte vollständig verfüllen. Damit liegen wir perfekt im Zeitrahmen, was gerade auch hinsichtlich der angespannten Verkehrssituation in Mannheim und der Metropolregion, die sich durch die ad-hoc-Sperrung des Fahrlachtunnels nochmal verschärft hat, absolut notwendig und ein wichtiges Signal an die Bürgerinnen und Bürger ist“, erklärte Erster Bürgermeister und ÖPNV-Dezernent Christian Specht.
„Eine solche Maßnahme ist auch für uns bei der RNV, trotz unserer umfangreichen Erfahrung mit schwierigen Bauprojekten, keineswegs alltäglich“, erklärte Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der RNV, und erläuterte die Ausmaße der Arbeiten: „An den Verfüllwochenenden rollten im Viertelstundentakt Lastwagen an die Kreuzung, um für die Betonpumpe insgesamt etwa 5600 Kubikmeter Material zu liefern.“ Die Betonpumpe mit einer Pumpleistung von 30 Kubikmetern pro Stunde beförderte das Boden-, Sand-, Zement- und Flugaschegemisch von oben in den unterirdischen Hohlraum, der im Zuge der vier Wochenenden über die vier Treppenzugänge gestaffelt verfüllt wurde.
Mit Beendigung der Arbeiten an der Borelly-Grotte Ende September erinnere nichts mehr an die Fußgängerunterführung vor dem Hauptbahnhof, die Specht weiter als „wenig repräsentativ“ für Mannheim bezeichnete. Es werde damit „die notwendige Voraussetzung geschaffen, um im Frühjahr 2022 den viergleisigen Ausbau der Stadtbahnhaltestelle durchzuführen“, führte Specht aus.
Bis dahin sollen die bereits seit Mai laufenden Arbeiten auf der Westseite des Willy-Brandt-Platzes möglichst vollständig fertiggestellt werden. Die ersten Pflasterflächen – gegenüber dem Hauptbahnhofsgebäude - seien bereits hergestellt. Der größere Teil des ersten Bauabschnitts wird dagegen derzeit bearbeitet. Oliver Sachs, Abteilungsleiter Planung und Bau des Stadtraumservice Mannheim, erklärte, dass eine neue Frostschutzschicht verbaut werden muss. Die zurzeit vorhandene würde „im Straßen- bzw. Platzaufbau den multifunktionalen Anforderungen der zukünftigen Nutzung des Bahnhofsvorplatzes“ nicht entsprechen. "Dies erfordert einen zusätzlichen Zeitaufwand, sodass derzeit davon ausgegangen werden kann, dass der erste Bauabschnitt voraussichtlich im Frühjahr 2022 vollständig fertiggestellt wird“, so Sachs weiter.
14 Linden und zwei Hainbuchen werden gefällt
Mit Sichtung der Baumquartiere wurde zudem festgestellt, dass der bisherige Baumbestand mit insgesamt 16 Linden, von denen drei mit Pilz befallen waren und eins zu eins ausgetauscht werden sollen, über einen nicht ausreichenden Wurzelraum verfügt. Nun sollen die Baumquartiere erheblich vergrößert werden, erläuterte Markus Roeingh, Eigenbetriebsleiter des Stadtraumservice Mannheim. „Hierfür werden künftig je vier Bäume zu einem zusammenhängenden und automatisch bewässerten Wurzelraum erweitert. Mittels einer speziellen Stahlkonstruktion kann über dem Wurzelraum der neue Pflasterbelag aufgebaut werden, ohne die Wurzeln durch zu starkes Verdichten zu schädigen“, sagte Roeingh weiter. Im Rahmen der weiteren anstehenden Arbeiten hat das Regierungspräsidium zudem auf der Ostseite des Bahnhofsvorplatzes die Fällung von 14 Linden und zwei Hainbuchen gestattet.
Für die weiteren Arbeiten müssen künftig die Fahrradparkplätze am Bahnhofsvorplatz weichen. „Von Oktober 2021 bis voraussichtlich Oktober 2022 stehen in diesem Bereich somit keine Fahrradabstellmöglichkeiten zur Verfügung“, hieß es in der Mitteilung der Bauherren. Bis Sonntag, 3. Oktober, müssen die Fahrräder entfernt sein. Ansonsten werden die Räder von der Bauherrschaft entfernt und verwahrt. Als Ausweichmöglichkeit wurde das Fahrradparkhaus, das sich östlich des Mannheimer Hauptbahnhofs in der Heinrich-von-Stephan-Straße 2 befindet, genannt. „Bei einer Anmeldung bis 31. Oktober 2021, werden die Kosten für die Anmeldung für das überdachte und bewachte Fahrradparkhaus von den Bauherren gemeinsam getragen“, betonte Anja Ehrenpreis, Baustellenmanagement des Stadtraumservice Mannheim.
Weiter wurde mitgeteilt, dass Gerhard Wagner als Baustellebeauftragter die RNV und Stadt in der Kommunikation ab 1. Oktober gegenüber Bürgerinnen und Bürger unterstützen wird.
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