Aylin Kaplan und Helena Heil sitzen ein wenig ermattet auf den Ruhekissen in der Popakademie. Sie packen jetzt erst einmal das mitgebrachte Vesper aus und machen Pause: „Das war sehr spannend, aber auch ein wenig ernüchternd, weil einfach zu viele Informationen auf einen einprasselten. Das muss ich erst einmal verkraften,“ berichtet Aylin. Helena nickt zustimmend: „Aber es war auch sehr schön, weil hier alle so nett sind. Außerdem ist das alles nicht so groß wie an einer Massenuniversität.“ Die beiden Gymnasiastinnen aus Bad König im Odenwald haben sich – wie viele Tausend andere auch – am Tag der offenen Tür über die Studienmöglichkeiten an der Popakademie informiert.
Fünf verschiedene Studiengänge
Interessenten aus den Niederlanden, Belgien, Frankreich und fast allen Bundesländern drängen sich durch die Gänge in dem Gebäude.
Im Mittelpunkt der Beratungsgespräche stehen die drei Bachelorstudiengänge Popmusikdesign, Musikbusiness und Weltmusik sowie die beiden Masterstudiengänge Popular Music und Music and Creative Industries. Aylin möchte den Master in Popmusik angehen, Helena fasst den in Musikbusiness ins Auge. „Das ist aber noch ein langer und vielleicht schwieriger Weg bis zum Ende“, da sind sich die Zwei einig. Praktische Einblicke in das Studium ermöglichen Schnuppervorlesungen des Business-Direktors Hubert Wandjo und des künstlerischen Direktors Udo Dahmen.
Dahmen ist über den Ansturm auf die Bildungseinrichtung erfreut: „Ich glaube, wir hatten noch nie so viele Interessenten hier im Haus, wie heute. Das spricht auch für das gute Image dieser Bildungseinrichtung.“
Eine Evaluation aus dem Jahre 2014 führt Dahmen an. Danach kommen 90 Prozent der Absolventen der Popakademie in ihren erlernten Tätigkeitsfeldern im späteren Beruf unter. „Das spricht doch für die Ausbildung bei uns“, ist sich der künstlerische Leiter sicher. Silvan Lackerschmid macht gerade eine Pause und raucht auf dem Balkon der Mensa eine Zigarette: „Es ist einfach super hier. Ich würde mich freuen, demnächst hier Musikbusiness zu studieren“, sagt der Augsburger, der hervorhebt, dass überall kompetente Ansprechpartner zur Verfügung stehen, die alle Fragen beantworten können.
Schon jetzt schreibe er eigene Songs, womit er eine wichtige Erfahrung einbringe: „Diese Praxis habe ich mir schon erarbeitet“, berichtet der junge Mann. Aylin schreibt ebenfalls Songs, die sie vor Publikum vorträgt: „Wir haben aber noch ein wenig Zeit, die Praxis zu vertiefen. Wenn man ehrgeizig ist, dann sollte man es doch schaffen,“ sind sich die beiden Gymnasiastinnen einig: „Hier ist alles auf engem Raum beieinander. Ich glaube, dass es dann leichter ist, weil sich einfach alle kennen“, meint Aylin.
Unterdessen ist aus den verschiedenen Räumen Musik zu hören. Allerdings nur, weil die Türen offen stehen und die Dozenten zum Mitmachen einladen. Einer dieser Dozenten ist der Senegalese Pape Samory Seck im Fach Weltmusik. Er beherrscht Instrumente wie Djembé, Djoun Djoun, Sabar, Serouba, Bougarabou, Asico und Tama und er stammt aus einer berühmten Musikerfamilie: „Seit 31 Jahren spiele ich auf Trommeln“, sagt der 36-Jährige und lässt die Finger fliegen.
Info: Fotostrecke unter morgenweb.de/mannheim
Das Studium
- Fünf Studiengänge werden an der Popakademie angeboten:
- Im Fachbereich Musik- und Kreativwirtschaft: Musikbusiness, Music and Creative Industries. Im Fachbereich Populäre Musik: Popmusikdesign, Weltmusik, Popular Music.
- Anmeldeschluss ist der 30. April, für Popular Music der 31. Mai für Music und Creative Industries der 15. Juni. has
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