Beschränkung von Frauentaxi auf Mannheimerinnen vertretbar

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Timo Schmidhuber
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Timo Schmidhuber © Manfred Rinderspacher

Mannheim. Frauen bekommen einen von Stadt und Taxibetreibern finanzierten Rabatt auf ihre nächtliche Fahrt – das Frauen-Nachttaxi ist ein wichtiges Angebot für Mädchen und Frauen, damit sie sich auf dem nächtlichen Heimweg sicher fühlen können. Auch wenn es in diesen Tagen der nächtlichen Ausgangssperre kaum genutzt werden dürfte.

Es ist gut, dass der Gemeinderat seit 2019 Geld für das Angebot bereitstellt. Der Bedarf ist da, das zeigt die große Zahl von Nutzerinnen, übrigens auch in den vergangenen Monaten, als es coronabedingt viel weniger Veranstaltungen gab und Kneipen teilweise geschlossen waren. Die große Nachfrage nach dem Frauentaxi führt aber leider auch dazu, dass das vorgesehene Budget längst nicht mehr ausreicht.

Die beste Lösung wäre sicher, das Budget bei einem solch sinnvollen Projekt einfach anzupassen. Aber ob sich Mannheim das bei den coronabedingten Steuerausfällen und Mehrausgaben leisten kann und will, ist fraglich. Eine Beschränkung des Angebots auf Mannheimerinnen ist grundsätzlich vertretbar, ebenso wie ein begrenztes jährliches Kontingent der subventionierten Fahrten pro Person. Für solche Modelle müsste aber eine Lösung her, wie das unkompliziert und vor allem anonymisiert umsetzbar ist. Aber die Entwickler von Handy-Apps können ja so einiges. Dass Frauen dem Taxifahrer ihren Ausweis zeigen müssen, das geht jedenfalls gar nicht.

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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