Informativ, freundlich, offen und in einer sehr angenehmen Atmosphäre - so wurden von allen Besuchern die Gespräche beim "Mannheimer Morgen" beurteilt. Auf der Suche nach neuen und geeigneten Bewerbern hat die Dr. Haas Mediengruppe einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen: Sie hatte Bewerber ins eigene Haus eingeladen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Fabienne Schimbeno war eine davon, sie interessiert sich für ein Volontariat beim "MM". Die Studentin der Medien- und Kommunikationswissenschaften trägt sich mit dem Gedanken, nach dem Studium zwei Jahre lang die Zeitung intensiv von innen kennenzulernen.
"Es wird für die Unternehmen nicht leichter, geeignete Bewerber zu finden", sagte Sandra Reljic, die für die Ausbildung in der Mediengruppe zuständig ist. In der Eingangshalle des "MM" waren Tische aufgestellt, hier konnten sich Interessenten und Ausbildungsverantwortliche treffen und austauschen. Informationen gab es über viele Ausbildungsberufe, die in der Mediengruppe angeboten werden: Medienkaufmann Digital oder Print, Industriekaufmann, Fachinformatiker. Mediengestalter oder auch ein duales Studium Medienmanagement und Kommunikation, Dienstleistungsmarketing, Medien- und Kommunikationswirtschaft. Oder eben das klassische Volontariat als Einstieg in die Arbeit eines Redakteurs.
Neigung und Leidenschaft
"Wir schauen nicht in aller erster Linie nur auf die Noten, sondern sehen uns die Bewerber und die Neigungen etwas näher an", sagte Stefan Füeß, der für die Ausbildung der Studierenden zuständig ist. In allen Ausbildungsberufen beschäftigt die Mediengruppe zur Zeit 23 Auszubildende. Hinzu kommen noch acht Volontäre.
"Wir suchen nach jungen Menschen, die Leidenschaft für guten Journalismus mitbringen", sagte "MM"-Redakteur Heiko Brohm, einer der Volontärsbeauftragten. Wer sich für ein Volontariat interessiere, solle auf jeden Fall schon praktische Erfahrungen aus Praktika und freien Mitarbeiten haben. In zwei Jahren durchlaufen die Volontäre dann viele Ressorts innerhalb der Redaktion.
"Genau weiß ich noch nicht, was ich eigentlich machen will, aber die Informationen, die man hier bekommt, sind schon interessant", sagte Timo Follath, der mit seinem Vater und seiner Mutter zum "MM" gekommen ist, um sich über die Ausbildungswege schlauzumachen.
Auch Jennifer Häusler ist mit ihrer Mutter Claudia Häusler da. "Es ist mir noch nicht ganz klar, wohin die berufliche Reise geht. Jetzt will ich erst einmal ein Praktikum hier machen und danach entscheiden", sagte Jennifer. Unterdessen führte Stefanie Baier die Besucher durch die Druckerei. "Dass eine einzige Papierrolle rund 1,2 Tonnen wiegt, hätte ich nie gedacht", staunte Melanie Nord aus Eberbach - "und dass hier 45 solcher Rollen pro Tag verarbeitet werden, das ist ja kaum vorstellbar", ergänzte Tochter Emel. Sie hat noch Zeit bis zu Berufswahl: mit ihren zwölf Jahren ist sie noch Schülerin.
Dass hinter den Gesprächen auch Arbeit steckt, verriet Nadja Geiger, Auszubildende beim "MM" und Studentin für Medien- und Kommunikationswirtschaft: "Ich mache aus diesem neuen Rekrutierungsprogramm eine Bachelor-Arbeit. Da kommen auch noch ein paar Aufgaben hinzu, wie etwa die zielgruppenspezifische Ansprache der Bewerber und noch weitere Anforderungen."
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