Freizeit

Beim Hula Hoop-Workshop in Mannheim-Franklin neue Kontakte knüpfen

Die Reifen kreisen um die Hüften. Auch auf Franklin gibt es im Rahmen von "Sport im Park" einen Kurs. Viele der Teilnehmerinnen kennen Hula Hoop aus der Kindheit und nutzen die Sportart nun, um Leute kennenzulernen

Von 
Tanja Capuana
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Das Angebot „Sport im Park“ ist in allen Mannheimer Stadtteilen vertreten: Auch auf Franklin gab es deshalb ein Hula-Hoop-Training. © Tanja Capuana

Mannheim. Die Sportanlage auf Franklin ist an diesem Abend besonders gut besucht. Dort, wo sonst meist Sprinter und andere Athleten trainieren, schallt Musik über das Gelände. Auf der Wiese lassen einige Frauen Hula Hoop-Ringe um ihre Hüften kreisen. Gut gelaunt bewegen sie sich zur Musik und lachen auch, wenn sich der Reifen mal selbstständig macht und auf dem Rasen landet. Sie heben ihn dann flink wieder auf, um eine neue Runde zu starten.

Am Anfang liegen die Reifen noch auf dem Boden. Die Frauen bilden einen Kreis und blicken immer wieder zu einer jungen Frau mit hochgesteckten Haaren: Mit einigen Bewegungen zeigt Marie Back den Teilnehmerinnen, wie sie sich locker machen können. Back geht in die Hocke, dreht die Fußspitzen nach außen. Auch die Hände und Fingerspitzen werden gelockert, damit der Körper auf die Figuren und Übungen vorbereitet wird. „Es muss nicht schön aussehen“, ermutigt die Trainerin die Teilnehmerinnen. „Locker in die Knie gehen“, ruft Marie Back ihnen zu. „Das sind die ersten Bewegungen.“

Aus der Kindheit bekannt

Die Freundinnen Andrea und Gerti freuen sich schon auf die Sportveranstaltung. Gertie macht den Hula-Hoop-Sport seit einem Dreivierteljahr und hat auch einen Reifen für Zuhause. Nach dem Aufwärmen geht es für die Teilnehmerinnen an die Reifen.

Nicht jede hat eigenes Equipment mitgebracht, und Back hilft gern aus. „Wer damit anfängt, sollte lieber einen großen Reifen wählen“, rät sie. Die Trainerin hat einen Fuß nach vorne gestellt; damit habe sie einen besseren Halt, erklärt sie. Allerdings könne jede so stehen, wie es für sie am besten passt, fügt sie hinzu. Es helfe aber, den Bauch anzuspannen, sobald der Reifen vorne schwingt.

Bei Elvira Stolz klappt es schon gut. „Es gibt Unterschiede bei den Reifen“, stellt die Almenhöferin fest. „Ich habe Hula Hoop in der Kindheit gelernt“, erzählt die 57-Jährige, während der Ring um ihre Körpermitte schwingt. „Aber das war damals noch was anderes. Jetzt spüre ich meine Bauchmuskeln“, sagt sie und lacht. Sie möchte mit dem Sport in Form kommen, gesteht sie und schmunzelt.

Die Sportart

  • Sport im Park“ ist ein Programm der Stadt, das Kurse von Zumba bis Yoga im Unteren Luisenpark in den Sommermonaten anbietet. Zudem finden Specials in der Innenstadt sowie auf Franklin statt.
  • Hula Hoop ist ein Sport, für den man wenig Platz und nur den Reifen als Equipment braucht. Dabei verbrennt man Kalorien, was beim Abnehmen helfen kann. Der Trend mit dem Reifen wirkt sich positiv auf die Wirbelsäule aus. Gleichzeitig werden auch Bauch- und Rückenmuskulatur trainiert. cap

Karin kennt das Sportangebot bereits vom Unteren Luisenpark und nimmt gern am Yoga-Kurs teil. Als sie von dem Hula-Hoop-Workshop erfahren hat, ist die Wallstädterin begeistert. „Die Gelegenheit hab ich genutzt, es in der Gruppe zu machen“, erzählt die 43-Jährige. Bereits in der Schule hat sie gern mit dem Hula-Hoop-Reifen trainiert. „Für mich war das Ziel, einen Sport zu finden, der Freude macht.“ Schön findet Karin auch, dass sie bei dem guten Wetter im Freien Sport machen kann. Ein Angebot, das sie vor allem auch in der Corona-Zeit gern nutzt.

Angela Fröhlich fällt das „Hulern“, wie der Sport auch genannt wird, leicht. „Es ist heute nicht das erste Mal, dass ich es mache.“ Durch ihre Mutter sei sie vor einem Jahr selbst zum Hula Hoop gekommen. Anfangs habe sie noch blaue Flecken auf der Hüfte gehabt, erzählt sie. Doch die Fortschritte kamen schnell. „Es ist Übungssache.“

Der Spaß an der Bewegung ist für die 27-Jährige die große Motivation. „Und dass ich vielleicht eine schöne Taille bekomme.“ Abgenommen habe sie zwar bisher nicht. „Aber allein mit Hula Hoop kann man nicht abnehmen.“

Inzwischen hat sich ein Mann in Sportkleidung dazugesellt. Er schnappt sich einen Reif und versucht, die Übungen etwas abseits der Gruppe mitzumachen. Marie Back hat sich eine kleine Choreographie überlegt. Sie zeigt der Gruppe, wie sie etwa den Reifen fast vertikal über den Körper herum und über die Hand tanzen lassen kann. Mit Schwung bewegt sich der Reifen über die Hände. Erst vor dem Körper, dann über dem Kopf. Für Back ist Hula Hoop eher im Bereich Tanz verankert als im Fitness-Bereich, erzählt sie. Es gehe ihr vor allem darum, sich zur Musik zu bewegen.

Ins Gespräch kommen

Maika ist mit ihrer 72-jährigen Mutter Marina am Start. „Wir haben im ,Mannheimer Morgen’ davon gelesen“, sagt sie. „Es ist eine nette Atmosphäre.“ Schön findet Marina, dass der Sport generationenübergreifend ist. Tatsächlich herrscht in der Gruppe eine besondere Harmonie. Viele, die alleine gekommen sind, unterhalten sich nebenbei.

Ein Mutter-Tochter-Paar zieht die Blicke auf sich. Kathleen und die siebenjährige Emilia haben den Bogen raus. Vor einem Dreivierteljahr hat Kathleen das Hula-Hoop-Fieber gepackt. Sie baute sich ihren Reifen selbst und begeisterte auch ihre Tochter für den Sport. Inzwischen hulern Mutter und Tochter regelmäßig gemeinsam. „Wir drehen die Musik auf und machen im Wohnzimmer Hula Hoop.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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