Die Anrede lautet immer noch "Seine Königliche Hoheit": Herzog Franz von Bayern, seit 1996 das Oberhaupt des Hauses Wittelsbach, hat den Reiss-Engelhorn-Museen für die geplante große Wittelsbacher-Ausstellung "sein Patronat verliehen", wie es offiziell heißt.
Die Ausstellung "Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kurpfalz und Europa" soll vom 8. September 2013 bis 2. März 2014 in den Reiss-Engelhorn-Museen und im Schloss zu sehen sein (wir berichteten). Es ist wieder - wie zuletzt die Staufer - ein Gemeinschaftsprojekt der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen, für das schon längst die Vorbereitungen laufen. So findet von Donnerstag bis Samstag eine wissenschaftliche Tagung unter dem Titel "Die Wittelsbacher und die Kurpfalz im Mittelalter - Eine Erfolgsgeschichte?" statt, ausgerichtet von der Curt-Engelhorn-Stiftung und der Universität Heidelberg.
"Wir machen das ja immer so, dass wir für die Ausstellungsprojekte erst einmal das wissenschaftliche Fundament legen und sie dann daraus entwickeln", erläutert Dr. Alexander Schubert, der Marketingdirektor der Reiss-Engelhorn-Museen.
Öffentlicher Vortrag
Auch wenn viele Menschen mit den Wittelsbachern in erster Linie die Bayern verbinden - sie regierten auch an Rhein und Neckar. 1214 übertrug der Staufer Friedrich II. die Pfalzgrafschaft bei Rhein an die Familie der Wittelsbacher, die dann fast 600 Jahre die Kurpfalz prägten. Ob die Universitätsstadt Heidelberg, die Schlösser Mannheim und Schwetzingen - sie alle gehen auf dieses Herrschergeschlecht zurück. Nicht ohne Grund sind Wappen mit den weiß-blauen Rauten auch heute noch an vielen Gebäuden hier - etwa dem Zeughaus - zu sehen. Anlässlich der Tagung gibt es am Donnerstag, 12. Januar, einen öffentlichen Vortrag. Prof. Dr. Karl-Heinz Spieß von der Uni Greifswald spricht über die kurpfälzische Hegemonialpolitik im Mittelalter. pwr
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