Mannheim

Auto-Poser und Partyszene: Polizei löst Treffen hunderter Personen auf dem Lindenhof und in der Innenstadt auf

Von 
David Schramm
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Symbolbild © dpa

Mannheim. Nach mehreren Beschwerden wegen Ruhestörung hat die Polizei am Samstag mehrere hundert Personen auf dem Lindenhof und in der Mannheimer Innenstadt kontrolliert. Dabei handelte es sich nach Angaben der Polizei um Angehörige der Party- und Eventszene sowie der Auto-Poserszene. Polizei und Stadt wollen sich künftig nachhaltig gegen eine weitere Verfestigung der Szene einsetzen.

Mehrere Anwohner hatten sich am Samstagabend über aufheulende Fahrzeuge und überlaute Musik aus Fahrzeugen beschwert. An einer spontan eingerichteten Großkontrollstelle an der Kreuzung Stephanienufer / Rennershofstraße stellte die Polizei in der Folge 146 Fahrzeuge und rund 300 Personen fest. Die Fahrzeuginsassen wurden einer Kontrolle unterzogen. Bei den festgestellten Personen handelte es sich überwiegend um junges, Publikum im Alter zwischen 18 - 25 Jahren, die vornehmlich aus dem angrenzenden Umland stammten. Durch die eingesetzten Beamten wurden sämtliche Kennzeichen notiert und Personalien der Fahrzeuginsassen festgestellt.

Gegen alle Personen wurden Platzverweise ausgesprochen und Verstöße sollen konsequent zur Anzeige gebracht werden. Unterstützt wurde die Polizei von einer Streife des Kommunalen Ordnungsdienstes der Stadt Mannheim, die insbesondere die Verstöße gegen die Corona-Verordnung ahndete. Zeitgleich wurden weitere „szenetypische Örtlichkeiten“ überwacht. Hierbei konnten nochmals weitere 50 Fahrzeuge festgestellt werden. Insgesamt kam es zu zwölf Verstößen gegen die CoronaVO sowie 15 weiteren Ordnungswidrigkeiten.

Nachdem im Stadtteil Lindenhof die Nachtruhe der Anwohner wiederhergestellt war, gingen gegen 22.30 Uhr bei der Polizei erneut Anrufe ein, wobei sich diesmal die Anwohner im Bereich der Mannheimer Innenstadt über laute Motorengeräusche und Hupkonzerte beschwerten.

Offenbar hatte sich ein Großteil der zuvor kontrollierten Personen nun in der Mannheimer Innenstadt eingefunden. Auch hier richtete die Polizei umgehend stationäre Kontrollstellen ein, an denen insgesamt 108 Fahrzeug- und Personenkontrollen durchgeführt wurden. Die Personalien aller Betroffenen wurden festgestellt, Platzverweise erteilt sowie rechtliche Konsequenzen bei Nichtbefolgen aufgezeigt.

Die Maßnahmen zeigten nach Angaben der Polizei Wirkung, jedoch habe sich in der Kunststraße zeitweise ein Rückstau bis auf Höhe des Paradeplatzes gebildet. Es ergaben sich lediglich zwei Verstöße gegen die Corona-Verordnung. Gegen 1.45 Uhr war in der Innenstadt wieder Ruhe eingekehrt und die intensiven Kontrollen konnten eingestellt werden.

Die Kontrollen stießen bei den durch die Ruhestörungen betroffenen Anwohnern auf durchweg positive Resonanz, teilte die Polizei mit. Die Mannheimer Polizei kündigte an, im engen Schulterschluss mit der Stadt Mannheim, abgestimmte und ganzheitliche Maßnahmen auf den Weg zu bringen, um so gezielt der weiteren Etablierung einer Event- und Poserszene in Mannheim nachhaltig entgegenzuwirken. 

Erster Bürgermeister Christian Specht habe Polizeipräsident Andreas Stenger gebeten, gemeinsam mit dem städtischen Ordnungsdienst ein Lagebild zu erstellen. Daran angelehnt sollen kurzfristig verkehrsbehördliche und Vollzugs-Maßnahmen wie Kontrollstellen und Sperrungen entwickelt werden. Auch die Anwohnerinnen und Anwohner sollen in das Maßnahmenkonzept einbezogen und darüber informiert werden.

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