Mannheim. Eine ehemalige Tankstelle der US-Armee im Stadtteil Franklin - sichtbar von der B38 aus - wird von der MVV zum Ladepark „Columbus“ für E-Fahrzeuge umgebaut. Insgesamt soll es 22 Schnellladepunkte mit 300 Kilowatt Ladeleistung geben. Die ersten sechs Ladesäulen sollen schon im Herbst 2023 in Betrieb genommen werden.
Auch das Gebäude soll ein Hingucker werden. Die Tankstelle wurde in den 1950er Jahren gebaut, sie ist größtenteils erhalten. Sie hat ein Vordach, das auf Pilzsäulen gestützt ist, die Formen sind gerundet. Das Gebäude ist nostalgisch und futuristisch zugleich, was den Umbau besonders spannend macht. Nun soll es komplett saniert und für die Zukunft tauglich gemacht werden.
"Ein Flagship Store des E-Ladens" in Mannheim
Hierzu gab es den Spatenstich mit Vertretern der MVV, der städtischen Entwicklungsgesellschaft MWSP und der Stadt Mannheim. „Mit dem Ladepark unterstützen wir den Weg Mannheims zur klimaneutralen Stadt“, sagte Ralf Klöpfer, Vertriebsvorstand der MVV Energie AG. „Hier entsteht ein Flagship Store des E-Ladens, für E-Autos und E-Lkw, mit Innenraum und Toiletten und einer Metallfassade, die nachts hinterleuchtet wird. Viele Menschen haben an ihrem Haus oder Arbeitsplatz keine Ladestation. Sie kommen einfach hierher zum schnellen Laden.“
Columbus soll nicht der einzige Ladepark dieser Größenordnung bleiben, es sollen noch weitere hinzukommen. „Früher wurden hier die großen Straßenkreuzer der Amerikaner aufgetankt, der Ort ist ein Stück Amerika. Nun steht er für den symbolischen Abschied vom fossilen Zeitalter. Wir möchten zeigen, dass Mannheim in der E-Mobilität angekommen ist“, so Erster Bürgermeister Christian Specht.
Franklin soll ein Gewerbegebiet mit Aufenthaltsqualität werden
Der Ladepark passe sehr gut in den Stadtteil Franklin, weil hier schon Elektrobusse und Straßenbahnen als Vorboten der E-Mobilität fahren. „Bei den Bauarbeiten galt es, das Schätzchen zu sichern. Ich bin so erleichtert, dass das Gebäude noch steht. Es ist ein Ort, der die Geschichte bewahrt“, meinte Baubürgermeister Ralf Eisenhauer. In der Nachbarschaft werden sich renommierte Unternehmen niederlassen, wie Hitachi, das Möbelhaus Segmüller oder Bauhaus, das energieautark sein wird, mit Photovoltaik-Anlage auf dem Gründach.
„Die Unternehmen unterstützen den Weg zur klimaneutralen Stadt“, fügte Eisenhauer hinzu. „Die Architektur des Ladeparks liegt uns am Herzen. Die Aufmerksamkeit soll auf die schöne Atmosphäre gelenkt werden“, sagte Achim Judt, Geschäftsführer der MWSP. Schon im Vorbeifahren könne man die Station sehen und neugierig werden. Auch Grünflächen drumherum sind geplant.
„Früher war man froh, wenn man aus einem Gewerbegebiet wieder draußen war, heute haben sie Aufenthaltsqualitäten“, so Judt. Das Design für den neuen Ladepark wurde entwickelt von KH Studio mit Atelier EEM, beide aus Paris. Die Partner hatten 2014 den städtebaulichen Wettbewerb für die Neugestaltung des Columbus-Quartiers gewonnen.
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