Vandalismus

Anwohner fassungslos: Herberger-Stele auf dem Mannheimer Waldhof zerstört

Unbekannte haben die Verbundglas-Scheibe am Sepp-Herberger-Platz auf dem Waldhof zerstört. Zu sehen waren dort eigentlich der legendäre Trainer und der WM-Pokal von 1954. Die Polizei ermittelt.

Von 
Bertram Bähr
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Schwer beschädigt: die Stele auf dem Sepp-Herberger-Platz. © Jürgen Kurtz

Mannheim. „Ich bin absolut fassungslos und erschüttert“, sagt Jürgen Kurtz, Sprecher der Bürgerinitiative (BI) Waldhof-West, im Gespräch mit dem „Mannheimer Morgen“. Von seinem Fenster aus kann er auf den Sepp-Herberger-Platz blicken – und damit auf die Stele aus widerstandsfähigem Verbundglas. Aber offenbar hat brachiale Gewalt ausgereicht, dass dieses Glas, das Herberger, seine Frau Ev und den 1954 gewonnenen Weltmeisterschafts-Pokal zeigt, auf der gesamten Fläche gesplittert ist.

Als Kurtz am Mittwochmorgen auf den Platz schaute, „sah es irgendwie anders aus“. Er betrachtete sich das Ganze aus der Nähe – und war geschockt. Vandalen hatten ganze Arbeit geleistet – wahrscheinlich mit einem Stein oder einem spitzen Gegenstand von der benachbarten Baustelle an der Waldhofschule, vermutet er. Kurtz informierte die Polizei und die Sepp-Herberger-Stiftung des DFB. Deren Geschäftsführer Tobias Wrzesinski zeigt sich „sehr betroffen“, man werde Strafanzeige erstatten. Und alles dafür tun, damit die Stele wieder erneuert werde. Die Stiftung hatte bei der Einweihung vor sieben Jahren die Kosten von mehr als 30 000 Euro übernommen.

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Jahrestag steht kurz bevor

Am 4. Juli jährt sich das „Wunder von Bern“, der WM-Sieg der deutschen Fußballer gegen Ungarn unter Trainer Sepp Herberger, zum 68. Mal. Eigentlich habe die BI den Platz, der im Juli 2015 feierlich eingeweiht wurde, vorher noch einmal auf Vordermann bringen wollen, jetzt müsse man erst einmal abwarten, so Kurtz. An dem Gedenkort „hänge viel Herzblut“. Und sieben Jahre nach der Gestaltung „hatten wir gedacht, dass wir über die kritische Phase hinweg sind“. Im Großen und Ganzen sei der Ort in gutem Zustand – und jetzt das, ausgerechnet in dem Jahr, in dem Sepp Herberger 125 Jahre alt geworden wäre. Auch Martin Willig vom Fanprojekt des Sportkreises beklagt, dieser Vandalismus haben „unseren Optimismus zunichtegemacht“.

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