Mannheim. Vor mehr als zehn Jahren hat die Stadt Mannheim begonnen, Fahrradstraßen einzurichten. Inzwischen gibt es 16 solcher Vorrang-Straßen für Radler, sechs weitere sind in Planung. Diese Planung will die Verwaltung nun erweitern und elf zusätzliche Fahrradstraßen ausweisen. So steht es in einer Vorlage, über die der Technik-Ausschuss des Gemeinderats in seiner Sitzung am Donnerstag abstimmen muss.
Was ist eine Fahrradstraße?
In Fahrradstraßen haben Radler Vorrang. Andere Fahrzeuge dürfen die Straße benutzen, wenn sie per Zusatzschild zugelassen sind - das soll laut einer Rathaus-Sprecherin in allen elf geplanten neuen Fahrradstraßen der Fall sein. Es gilt Tempo 30, Beginn und Ende der Radstraße werden durch eine rote Markierung auf der ganzen Fahrbahnbreite angezeigt. Vorgesehen sind die elf neuen Radstraßen an folgenden Stellen im gesamten Stadtgebiet.
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Hier sind neue Fahrradstraßen vorgesehen
- Innenstadt: Straße zwischen A2/A3 und K2/K3, die parallel zur Markstraße verläuft; Straße zwischen U2/U3 und Q2/Q3, parallel zur Erbprinzenstraße; Straße zwischen M1/N1 - M7/N7 parallel zur Kunststraße.
- Neckarstadt-West: Langstraße, Paul-Gerhardt-Straße und Bürgermeister-Fuchs-Straße.
- Jungbusch: Jungbuschstraße.
- Seckenheim: Zähringer Straße, Innerer Heckweg.
- Rheinau: Beim Johannkirchhof, Karlsruher Straße.
- Käfertal: Dürkheimer Straße sowie die Anliegerstraßen der Waldstraße.
- Waldhof: Rheinwiesenstraße, Gerwigstraße.
Beim Einrichten einer Fahrradstraße kommen neben den roten Markierungen laut Vorlage oft noch weitere bauliche Maßnahmen dazu - etwa werden bestehende Radwege in diesen Straßen dem Gehweg zugeschlagen, oder die Fahrbahndecke wird erneuert. Weil das von Straße zu Straße variiert, stehen keine Kosten für die Pläne in der Vorlage.
Wann ist eine Fahrradstraße möglich?
Voraussetzung für die Einrichtung von Fahrradstraßen sei, dass der Radverkehr dort „die vorherrschende Verkehrsart ist oder dies alsbald zu erwarten ist“, erklärt die Verwaltung. Sie leisteten einen wichtigen Beitrag, einen Teil des Verkehrs aufs Rad zu verlagern. Mannheim hatte beim aktuellen Fahrradklimatest des ADFC verglichen mit ähnlich großen Städten nur mittelmäßig abgeschnitten. Die Pläne für mehr Fahrradstraßen hatte es aber schon davor gegeben.
Ganze "Zone" in der Neckarstadt geplant
In der Neckarstadt-West soll sogar ein ganzer, aus mehreren Straßen bestehender Bereich komplett den Radlern vorbehalten sein. Die Stadtverwaltung plant in dem Quartier zwischen Waldhof-, Mittel-, Humboldt- und Alphornstraße eine sogenannte Fahrradzone. Das wäre eine Premiere für Mannheim. In anderen Städten wie Bremen, Heilbronn oder Saarbrücken gibt es solche Zonen bereits. Sie sind laut Stadtverwaltung „flächendeckende Schutzzonen“ für den Radverkehr. Anders als in den Fahrradstraßen dürfen hier - von den Anliegern abgesehen - keine Autos fahren. Waldhof- und Mittelstraße selbst sollen als viel befahrene Achsen nicht zur Fahrradzone gehören, Humboldt- und Alphornstraße dagegen schon.
Warum in der Neckarstadt?
Warum die Fahrradzone gerade hier entstehen soll, erklärt die Verwaltung damit, dass das Quartier mit Wohnen, Einzelhandel und Gastronomie zum einen sehr „verdichtet“ sei. Zum anderen kämen hier „lokal bedeutende Achsen für den Radverkehr“ zusammen. Deshalb sei eine Fahrradzone in dem Bereich „netztechnisch besonders wirkungsvoll“.
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