Entsorgung

Ärger um Sperrmüll in Mannheim: Tipps für die richtige Entsorgung

Viele Mannheimer stellen ihren Sperrmüll einfach auf die Straße, was regelmäßig für Ärger sorgt. Dabei gibt es kostenfreie, legale Wege. So funktioniert‘s.

Von 
Timo Schmidhuber
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Eine Ansammlung von Sperrmüll in den Mannheimer Quadraten. © Daniel Barchet

Mannheim. Sie wollte eigentlich nur zwei Fliegengitter loswerden – und sollte dafür im Recyclinghof Morchhof sieben Euro zahlen. „Ich dachte, man kann seinen Sperrmüll kostenlos abgeben“, wundert sich die „MM“-Leserin. Schließlich werbe die Stadt ja dafür. Tatsächlich ist für die Entsorgung nichts zu zahlen – wenn man ein paar Dinge beachtet. Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Ist die Sperrmüllentsorgung für Bürger in Mannheim kostenfrei?

Ja – bis zu einer Menge von acht Kubikmetern pro Jahr. Die können Bürger auf einmal in Anspruch nehmen – oder auf zweimal vier Kubikmeter aufteilen.

Wie werde ich den Sperrmüll genau los?

Man kann ihn entweder bei sich zuhause abholen lassen – oder ihn selbst zu den Recyclinghöfen Morchhof oder Friesenheimer Insel bringen. Wichtig ist: In beiden Fällen muss man das vorher anmelden – unter „Sperrmüll auf Abruf“ auf der städtischen Homepage (shorturl.at/m6qQh). Die Abholung zuhause erfolgt dann laut Stadtverwaltung innerhalb von 30 Tagen. Gegen Aufpreis (jeweils 60,90 Euro) ist auch eine Express-Abholung (innerhalb von zwei bis drei Werktagen) oder ein Wunschtermin möglich. Für 20,30 Euro pro angefangenem Kubikmeter werden auch größere Sperrmüllmengen mitgenommen.

Und wie läuft die Selbstanlieferung im Recyclinghof?

Die ist wie gesagt ebenfalls anzumelden. Die Bürger bekommen dann eine „Anlieferbestätigung“, die sie mitbringen müssen. Das sei nötig, um zu überprüfen, dass die insgesamt acht Kubikmeter pro Jahr nicht überschritten würden, so ein Stadtsprecher. Die „MM“-Leserin hatte ihre Anlieferung nicht angemeldet – und hätte deshalb die Gebühr für die Sperrmüllentsorgung zahlen müssen. Die beträgt sieben Euro (bis zu einem halben Kubikmeter) sowie 14 Euro für bis zu vier Kubikmeter. „Dass man mit Voranmeldung kostenfrei Sperrmüll abliefern kann, müsste eigentlich auf dem Gebührenschild am Eingang stehen“, kritisiert die Leserin.

Die Zufahrt zum Recyclinghof Morchhof. Nach vorheriger Anmeldung kann man hier Sperrmüll kostenlos abgeben. © Thorsten Langscheid

Was fällt eigentlich genau unter Sperrmüll?

„Sperrige Haushaltsgegenstände, die auch nach zumutbarer Zerkleinerung nicht in die Mülltonne passen“, heißt es dazu auf der städtischen Homepage, wo es auch eine genau Auflistung gibt. Bauschutt oder Autoreifen, aber auch Schadstoffe wie Farben und Lacke gehören nicht dazu und müssen separat auf dem Recyclingshof entsorgt werden. Auch hier gibt es zum Teil Gebühren. So werden für nicht-brennbarn Bauschutt sieben Euro fällig (bis 120 Liter), für bis zu 240 Liter sind es 14 Euro. Bei Mengen darüber kostet die Tonne 75 Euro (mehr Infos hier).

Ist die Sperrmüll-Menge ausreichend, die Bürger ohne Zahlungen loswerden können?

„Das reicht für den Alltag“, sagt der Stadtsprecher. Ausgeschöpfte Mengenkontingente seien sicher nicht der Grund dafür, dass manche ihren Sperrmüll „wild“ entsorgten.

Was passiert, wenn jemand seinen Sperrmüll auf die Straße stellt?

Wer erwischt wird, dem droht ein Bußgeld von bis zu 2.500 Euro. Die Stadtverwaltung hat kürzlich auch angekündigt, wilde Ablagerungen mit Hinweisbannern und Infos zur richtigen Entsorgung zu kennzeichnen.

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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