Mannheim. Viele Besucher aus der gesamten Region hat die Veranstaltung „Mannheim mobil“ am Wochenende in die Innenstadt gelockt. Die Geburtsstunde des Automobils liegt schließlich in Mannheim, wenn auch ein amerikanischer Präsident im Jahre 2019 gemeint hatte, das Auto sei eine amerikanische Erfindung. Aber unbestritten hat in der Quadratestadt am 29. Januar 1886 Carl Benz das Patent für das erste Automobil der Welt eingereicht. Und auch die allererste Fernfahrt, bei der Bertha Benz am Steuer saß, führte von Mannheim aus nach Pforzheim.
Mannheim und das Automobil sind demgemäß untrennbar miteinander verknüpft. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass mit der weit über die Grenzen der Metropolregion bekannten „Rundum mobil“ jährlich eine große Fachmesse rund um Mobilität in der Innenstadt stattfindet. Bei ihrer 39. Auflage hatten 13 regionale Aussteller die Planken, die Kapuzinerplanken und den Platz vor dem Wasserturm in eine interessante Automeile verwandelt. Dort, wo normalerweise ganz sicher keine Autos in Mannheim stehen, durften die Besucher die neuesten Modelle bekannter Hersteller aus dem In- und Ausland bewundern.
Viele wollten einfach einmal in einem SUV Probe sitzen. „Das fühlte sich echt super an, einmal in einem so großen Auto zu sitzen“, meinte der Mannheimer René, als er aus einem großen schweren Fahrzeug der koreanischen Marke Ssang Yong ausgestiegen war. Als er das Preisschild gesehen hatte, ergänzte er fast resignierend: „Leisten kann ich mir diesen Boliden wohl nie.“ Direkt daneben war der Stand des Automobil Handels Zentrums (AHZ) Sandhofen bereit, mit potenziellen Kunden ins Gespräch zu kommen. „Der Trend geht eindeutig in Richtung elektrischer Antrieb“, so Vertriebsleiter Dominique Stillfried, der neben Toyotas auch Renaults und Daccias vor dem Wasserturm aufgestellt hatte.
Insgesamt wurden mehr als 100 Autos von 13 Händlern in der Innenstadt präsentiert. Auch Stefan Müller vom BMW-Autohaus Mannheim sagte, dass der Trend immer mehr in Richtung Elektroantrieb gehe. Aber er hatte auch zwei PS-starke Vertreter mit Verbrenner-Motoren in der Palette von fünf Fahrzeugen im Angebot. Müller sieht seinen Hersteller gut aufgestellt, vor allem in der sogenannten Mild-Hybrid-Technik. Er erklärt das so: Beim Rollen und Bremsen erzeuge ein kombinierter Starter-Generator Strom. Dieser werde in einer Batterie gespeichert. Der Elektromotor unterstütze nur bei Bedarf den Verbrenner. Beispielhafte Fahrsituationen wären das Beschleunigen und Überholen, da hier schnell viel Energie benötigt werde. Im normalen Fahrbetrieb würde sich der Elektromotor abschalten, sobald die Reisegeschwindigkeit erreicht ist. Während der Fahrt werde die Batterie wieder aufgeladen. Dies passiere auch beim Bremsen. Er sieht sein Autohaus als gut aufgestellt im Vergleich zu anderen Autoherstellern: BMW habe schon früh auf einen kombinierten Antrieb von Verbrenner und Elektromotor gesetzt habe.
Eine etwas andere Ansicht vertraten Martin Kohlhoff und Tanja Ivancan. Die beiden sagten: „Lassen wir doch die Kunden entscheiden, welche Art von Antrieb sie bevorzugen“. Beide waren überzeugt, dass sie in ihrem Portfolio alle Kunden zufrieden stellen können. Bei ihren Kunden könnten sie keinen allgemein gültigen Trend feststellen, was vor allem an der fehlenden Infrastruktur liege, bei der die Bundesregierung noch stark hinterherhinke.
Nicole und Matthias erkunden neue Ford-Modelle
Nicole und Matthias, die ihren Nachnamen nicht in der Zeitung lesen wollten, waren aus Bretten angereist, extra zum Shoppen und wegen der Automobilausstellung: „Wir interessieren uns für ein neues Modell der Marke Ford. Dafür haben wir noch Platz in unserer Garage“, so die Zwei. Gerade hatten sie den Kofferraum eines vollelektrischen Capris wieder zugeklappt. Der Platz für Koffer war ihnen allerdings etwas zu klein. „Da haben wir aber noch ein anderes Modell“, so der Verkäufer.
An anderen Autos drückten sich die Interessierten im übertragenen Sinne die Nase an den Scheiben platt. Ihnen genügte die dort zu lesende kurze Information, wie einem Ehepaar aus Weinheim. „Wir schauen nur einmal interessehalber vorbei. Wer weiß, vielleicht brauchen wir ja noch ein neues Auto“, sagten sie. Die Autotür öffneten sie aber doch und schauten in den ledernen Sitzbereich.
Eine gelungene Mischung aus Mobilitätsinteressen
Veranstaltet hat die „Rundum mobil“ der „Mannheimer Morgen“ in Kooperation mit der VTM Mannheim und der Werbegemeinschaft City. Lutz Pauels von der Werbegemeinschaft meinte: „Das Wetter hat gut mitgespielt. Positiv war sicher, dass wir die Veranstaltung nun in ‚Rundum mobil‘ umbenannt haben. So gab es Besucher, die sich für Zweiräder interessierten. Andere wollten sich unbedingt einmal in ein neues Auto setzen. Die Aussteller führten viele interessante Gespräche. Manche Besucher hatten auf diesen Tag richtig hingefiebert. Andere nutzten spontan die Gelegenheit, sich für ein Auto zu interessieren. So kam eine interessante Mischung zustande. Insgesamt war, dass eine positive Veranstaltung für die Stadt.“
Und Christine Igel, die Hauptgeschäftsführerin der VTM, ergänzte: „Wir beobachteten eine hohe Frequenz. Viele Aussteller führten interessante Gespräche mit vielen Besuchern. Insgesamt war an diesem Tag eine schöne Aufenthaltsqualität zu sehen. Viele Besucher waren sehr interessiert“.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-13-haendler-zeigen-in-mannheims-city-mehr-als-100-neue-autos-_arid,2328134.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html