Unipolitik - Die vierte konstituierende Sitzung des Studierendenparlaments muss heute fortgesetzt werden, um noch offene Posten zu besetzen

Lange Nacht der Ämterwahl und Antragsstellung

Von 
Leonie Brinkmann
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Carl Lakos (Jusos) und Elena Sophie Klafsky (gahg) bilden den neuen Vorstand des Asta.

© lakos

Wenn aufgrund der Security eine Sitzung um 4.18 Uhr morgens vertagt werden muss, waren die Teilnehmer noch nicht müde. Das zeigte zumindest die vierte konstituierende Sitzung des Studierendenparlaments (Stupa), die letzten Mittwoch stattfand und die Ausdauer aller Beteiligten erforderte. Heute wird als Fortsetzung eine außerordentliche Sitzung des Stupa stattfinden, um das letzte Referat zu wählen und über die 100 eingereichten Anträge der Partei Die Liste abzustimmen.

Nach den Universitätswahlen am 19. und 20. April ergab sich eine Koalition der Jungen Sozialisten (Jusos) und der Grün-Alternativen Hochschulgruppe (gahg), die sich mit acht und vier Sitzen die Mehrheit im Stupa sichern konnten. Der Koalitionspartner der letzten beiden Legislaturperioden, Die Liste, wurde durch den gewonnenen Sitz der gahg erstmals in die Opposition versetzt. Der neue Vorstand des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta), der dem Stupa vor der Wahl eineinhalb Stunden Rede und Antwort stehen musste, sind Carl Lakos (Jusos), ehemaliger Finanzreferent, und Elena Sophie Klafsky (gahg), ehemalige Gleichstellungsreferentin.

Vom Vertreter zum Vorsitz

Lakos ist bereits seit drei Monaten als Vertretung für Moritz Ziegler im Amt. Er freue sich, dass das Stupa ihn im Amt bestätigt und als Asta-Vorsitzenden gewählt habe, so der Student der Wirtschaftsmathematik. Mit den Schlagworten "Feminismus, Gleichstellung und Nachhaltigkeit" hat sich Klafsky, die Studierende des Master of Laws, zunächst dem Kennenlernen des Asta verschrieben: "Es gibt eine Fülle an Ideen, die strukturiert und geplant werden wollen." Als "große Themen", die in nächster Zeit anstehen, nennt Klafsky "das finanzielle Defizit der Uni und die damit verbundenen verkürzten Bibliotheksöffnungszeiten" sowie "die Rechtmäßigkeit von Anwesenheitspflichten in der Prüfungsordnung". Auch die Referate des Asta unterlagen Umstrukturierungen. So verzichtet der neue Asta auf das Amt des Generalsekretärs, der den Vorstand entlasten sollte. Ebenso wird das Referat für besondere Aufgaben geschlossen. Neu sind dafür das Referat für Öffentlichkeit sowie das Veranstaltungsreferat, das andere Referate bei der Organisation entlasten soll. Auf diese Weise können diese "mehr inhaltliche Arbeit" bewältigen, so Klafsky. Einer der Höhepunkte des Abends war die fast zweistündige Wahl des Finanzreferenten: Der von der Opposition aufgestellte, den Jusos angehörige Tim Köhler, konnte gegen den Juso-intern gewählten Kandidaten die Wahl für sich entscheiden. Er wird sich nun aus der Hochschulgruppe zurückziehen und das Referat parteiunabhängig führen.

Vor allem Die Liste nahm zusammen mit der Liberalen Hochschulgruppe (LHG) die Gelegenheit wahr, die Bühne zu nutzen. Abgesehen von zahlreichen kritischen Fragen an die zukünftigen Referenten ließ sie es sich nicht nehmen, 100 Anträge zu stellen.

"Eigentlich wollten wir 130 Anträge als Replik auf die Anzahl der Juso-Mitglieder auf den Listen einreichen", sagt Christine Heißenreder, ehemaliger Asta-Vorstand. Diese Anzahl hätten sie aber zeitlich nicht mehr bewältigen können.

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