Ausland - Studenten geben Tipps zu Bewerbung und Vorbereitung / Das AAA steht bei Fragen zur Verfügung

In fremde Kulturen eintauchen

Von 
Sarah Uhrig
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Daniel Wais informiert sich zur Vorbereitung über den möglichen "Kulturschock China und Taiwan".

© smu

Den Alltag erleben in einem anderen Land, das hat Daniel Wais schon im Bachelor ausprobiert. Der 26-Jährige war damals einige Monate in Boston - und anscheinend hat das Lust auf mehr gemacht. Daniel ist einer von rund 1100 Studenten an der Uni Mannheim, die innerhalb des nächsten Jahres ihre Koffer packen werden, um Schloss und Quadratestadt für ein Semester den Rücken zu kehren. Eintauchen in eine andere Welt, das hat den Reiz des Unbekannten, muss aber auch gut organisiert sein. Daniel und zwei seiner Kommilitonen berichten, was bei einer Bewerbung um einen Austauschplatz zu beachten ist und geben Tipps zu Vorbereitung und Planung.

David Schönfelder hat einen Platz an der Singapore Management University bekommen und freut sich darauf, "die tolle Chance, die die Uni da bietet", zu nutzen. Der 20-Jährige studiert im Bachelor Wirtschaftsinformatik und hat sich vor ungefähr einem Jahr beworben, die Zusage kam dann in der Prüfungsphase im Dezember. Nach der schriftlichen Bewerbung gab es in seinem Fall noch ein Bewerbungsgespräch, das teilweise auf Englisch stattfand. Interessierten rät er, sich rechtzeitig um einen Termin für den Toefl-Test, den von der Uni geforderten Sprachnachweis, zu kümmern, und sich für die Bewerbung gut über das Zielland zu informieren. "Ansonsten arbeitet man sich Schritt für Schritt vor."

Die Organisation und Unterstützung durch das Akademische Auslandsamt (AAA) hat David in guter Erinnerung. Auch Masterstudent Daniel hat gute Erfahrungen mit dem AAA gemacht. Nachdem er seine Zusage für die Sun Yat-sen University in Guangzhou, China, in den Händen hielt, hat das Auslandsamt auf Anfrage sogar einen Kontakt mit einem seiner Vorgänger hergestellt. Das war zusätzlich zu den online bereitgestellten Erfahrungsberichten sehr hilfreich, und "meine Motivation ist dann auch nochmal gestiegen, weil es dem Vorgänger sehr gut gefallen hat".

Organisation "absolut machbar"

Seiner Kommilitonin Sharon Arnoldo fiel die Bewerbung ebenfalls recht leicht, "aber Flug und Visum waren organisatorisch eine Herausforderung." Die 21-jährige BWL-Studentin geht im Herbst an die Sogang University in Seoul. Grundsätzlich empfiehlt sie aber anderen Studenten, sich nicht verrückt machen zu lassen: "Alles ist absolut machbar und definitiv stressfreier, wenn man sich frühzeitig um alles kümmert." Einen ähnlichen Rat hat auch David bezüglich der Unterkunft im Gastland. Er hat bereits einige Kontakte zu Vermietern hergestellt, aber noch nichts Festes - das sei bei recht vielen Austauschstudenten der Fall. "Man sollte sich keinen Stress machen, zur Not kann man immer in ein Hostel einchecken und vor Ort etwas suchen."

Zur Vorbereitung auf Land und Leute haben sich alle über ihr Gastland informiert. Daniel liest momentan ein Buch über den "Kulturschock China und Taiwan" und plant, einen Sprachkurs an der Uni zu belegen. "Das ist glaube ich für uns in Deutschland eine recht fremde Welt, und von daher ist es spannend, sich darauf vorzubereiten." Auch Sharon hat ein bisschen Koreanisch gelernt und sich "viel mit Koreanern über ihr Land und ihre Kultur unterhalten."

Das empfiehlt auch Kerstin Bach vom AAA, die einige europäische Austauschprogramme koordiniert und die Sprachanforderungen der Gastunis kennt. Sie rät zu Sprachkursen von Studium Generale oder zu sogenannten "Sprachtandems" mit Austauschstudenten, die gerade in Mannheim sind (siehe Infobox). "Was auch sehr hilfreich ist, ist einen Sprachkurs im Ausland zu belegen." Für diesbezügliche Infos empfiehlt Bach die Website des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD).

Wer sich unsicher ist, ob die eigenen Noten für einen der begehrten Plätze ausreichen, solle sich auf jeden Fall einfach mal bewerben. Dabei mache es aber Sinn, bei der Auswahl der Uni auch "nach rechts und links zu schauen und für alternative Ziele offen zu sein," rät Bach. Denn "ein Auslandssemester lohnt sich immer, und überall lernt man eine andere Kultur kennen, auch mitten in Europa." Sharon ist da ähnlicher Meinung: "Wenn man bei der Bewerbung nicht die erste Priorität bekommt, ist das kein Drama, weil man an jeder Uni eine gute Zeit haben kann", sagt sie. "Es kommt mehr auf die Leute an, die man kennen lernt."

Informationen zum Auslandssemester

Die Uni Mannheim schickt jährlich über 1100 Studenten ins Ausland.

Bei Interesse besuchen Studenten zuerst die "Einführungsveranstaltung Auslandsstudium", die regelmäßig vom Akademischen Auslandsamt angeboten wird - das AAA empfiehlt, sich darum bereits im ersten Semester zu kümmern.

Weitere Infos zu Bewerbungsfristen, Partneruniversitäten und Anforderungen gibt es auf der Website des AAA unter www.uni-mannheim.de/aaa, Sprachtandems mit Austauschstudenten zur Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse vermittelt das AAA unter aaa.uni-mannheim.de/tandem

Die Webseite des DAAD bietet Infos zu Stipendien, Praktika und Sprachkursen im Ausland unter www.daad.de. smu

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