Autofahrer prügelt auf Klimaprotestler in Mannheim ein

Mannheim. Geschlagen und getreten – bei einer Protestaktion der Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ in der Helmuth-Kohl-Straße (B 36) hat ein Autofahrer zwei Demonstranten aggressiv attackiert. Das zeigen kurze Szenen eines Videos, das die Klimaaktivisten kürzlich in einem sozialen Netzwerk veröffentlicht haben. Darin ist zu sehen, wie ein Fahrer aus seinem Auto mit Ludwigshafener Kennzeichen aussteigt und wild auf zwei am Boden sitzende Aktivisten einschlägt, einem davon sogar in die Seite tritt, dem anderen ins Gesicht schlägt.

Video zeigt brutale Attacke

Das Video liegt der Redaktion vor, wir haben uns dazu entschieden, nur einzelne Screenshots daraus zu zeigen.

Auf dem Video ist außerdem zu sehen, wie weitere Autofahrende aussteigen und den Demonstranten Plakate aus den Händen reißen. In einem dazu veröffentlichten Statement erklärt Aimée van Baalen, Sprecherin der "Letzten Generation":  "Die Bundesregierung hat unseren Protest so lange ignoriert, dass es nun zu solchen Szenen wie gestern in Mannheim gekommen ist. Das betrübt und schockiert uns. Wir setzen unsere friedlichen Proteste gegen den verfassungswidrigen Kurs der Bundesregierung in Richtung Klimahölle fort.”

Der Protestmarsch hat laut "Letzter Generation" am Mittwochabend als langsame Gehdemonstration auf der B36 stattgefunden. Gegen 20 Uhr soll laut der Aktivisten ein Autofahrer, der langsam hinter der Demonstration gefahren ist, angehalten haben und hat die Demonstrierenden attackiert. "Diese setzten sich nieder, um ihre Friedlichkeit zu zeigen und um Verletzungen durch die Schubserei zu vermeiden."

Polizei erfuhr aus den Medien von Angriff

Dazu, ob bereits Ermittlung gegen den Mann laufen und ob und wie Polizeikräfte vor Ort eingegriffen haben, erklärt das Polizeipräsidium Mannheim auf Anfrage: "Über diesen Angriff hat das Polizeipräsidium Mannheim erst durch unterschiedliche Medienunternehmen Kenntnis erlangt. Die Polizei befand sich zum Zeitpunkt der Auseinandersetzung noch nicht vor Ort. Bislang liegen zu diesem Vorfall keine Anzeigen vor. Die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat die Ermittlungen aufgenommen."