Gartenstadt: Regenbogenkinder gehen durch den Wald

Wie bei einer Schatzsuche stürmen die Kinder los

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"Die Handschuhe muss man anlassen! Ich habe mir nämlich schon einmal an Scherben wehgetan." Luca weiß genau Bescheid. Schließlich ist es nicht das erste Mal, dass er mit den anderen Kindern vom Gartenstädter Regenbogenkindergarten an der Reinigungswochen der Stadt Mannheim teilnimmt. "Heute passe ich auf", ruft der Siebenjährige und verschwindet mit einer Greifzange im Gebüsch.

"Die Kinder sind immer ganz wild darauf", erzählt Erzieher Matthias Seidel, der mit seinem jungen Putztrupp einmal im Jahr für Sauberkeit im nahe gelegenen Käfertaler Wald sorgt. Zwölf Kinder sind diesmal mit dabei, kleine und schon etwas größere, behinderte und nicht behinderte. Einen großen Bollerwagen haben Seidel und seine drei Kolleginnen dabei, darin die orangenen Aktions-Müllbeutel mit der Aufschrift "Putz' deine Stadt raus", Zangen und die bei den Kindern sehr beliebten Handschuhe mit bunten Motiven. Natürlich hat der Ausflug auch einen pädagogischen Zweck.

Bei der Tour erfahren die Kleinen, was in den Wald gehört und was nicht und lernen, ihren eigenen Müll nicht einfach fallen zu lassen, erklärt Seidel. Für die Kinder ist es in erster Linie ein großer Spaß, eine Art Schatzsuche. "Ich hab etwas gefunden", schallt es immer wieder aus sämtlichen Richtungen. Auch Luca ist erfolgreich und hebt grinsend eine gebrochene Glasflasche in die Luft. Ein Fall für Matthias Seidel, der sofort herbeieilt und die Scherben entsorgt, so wie es mit den Kleinen zuvor abgemacht war. Luca hat tatsächlich aufgepasst.

Müde zurück in den Kindergarten

"Wir haben schon jede Menge verrückte Sachen gefunden", erinnert sich der Erzieher. Ein Fahrrad haben sie schon aus dem Gebüsch gezogen, oder auch eine Lederjacke. An diesem Tag ist die Suche nicht so ergiebig. "Offenbar haben hier schon andere gesammelt", vermutet Seidel und ist sich nicht ganz sicher, ob er sich über den sauberen Wald freuen oder das geringere Suchergebnis der Kinder bedauern soll.

Dem Eifer der Kleinen tut das jedenfalls keinen Abbruch. Auch Jacob, der im Rollstuhl sitzt, macht fleißig mit und entsorgt mit einer Greifzange ein Papier nach dem anderen. Am Ende ziehen alle müde aber glücklich zurück in den Kindergarten. Und der Müll kommt dahin, wo er hingehört: in die Tonne. kev

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