Mannheim. Für Bürger und den Kulturverein Waldhof geht mit der Einweihung des neu gestalteten Taunusplatzes am Samstag ein langer Wunsch in Erfüllung. Das mehr als 3200 Quadratmeter große Areal soll den Bürgern künftig nicht nur als Naherholungsfläche dienen, sondern auch zu einer „Neuen Mitte Waldhof“ werden.
Mit dem Abschluss der Arbeiten endet für den Stadtteil „eine fast unendliche Geschichte“, wie Klaus Schillinger, Ehrenvorsitzender des Kulturvereins, das Projekt seit Jahren bezeichnet. Er und Stefan Höß, sein Nachfolger als Kulturvereinschef, kämpften mehr als 30 Jahre für eine Gestaltung der Stadtteil-Mitte, die für Bürger und den Kulturverein nutzbar gemacht werden sollte.
Die Umbauarbeiten hatten sich „unsägliche Jahre hingezogen“, wie Höß stets betonte. Während die Verwaltung die Verzögerungen jahrelang darauf schob, dass Bezirksbeirat und Kulturverein immer wieder neue Forderungen umsetzen wollten, erklärte der Kulturverein regelmäßig, dass er seine Wünsche nie geändert habe. Vielmehr habe der Verein gefordert, Bürger, Anwohner und Vereine einzubinden. Es sei die Stadtverwaltung gewesen, die den Plan mehrfach verändert und angepasst habe.
Die Debatte um den Taunusplatz begann eigentlich schon im Jahr 1981, als es erstmals hieß, dass dem Areal alle Merkmale eines attraktiven Platzraumes fehlen und er als neuer Stadtteil-Mittelpunkt aktiviert werden sollte. 1996 stellte die Stadtverwaltung ein erstes Konzept vor, das den Taunusplatz als reine Festfläche sah.
Die Caritas erwarb das angrenzende Gelände im Jahr 2005 nach einigen runden Tischen. Und in den Folgejahren passierte erstmal wenig: Caritas und Stadt warteten scheinbar gegenseitig darauf, dass jemand den Anfang macht. Erst als das Caritaszentrum 2015 eingeweiht wurde, gab es für den Taunusplatz die ersten Gelder im städtischen Doppelhaushalt.
Der insgesamt 3,5 Millionen teure Umbau startete mit dem ersten Bauabschnitt schließlich im Juli 2018. Das erste Teilprojekt wurde Ende 2018 abgeschlossen. Hierzu gehörten die Randbereiche zwischen Caritasgebäude und Alter Frankfurter Straße, die Umgestaltung des Gehwegbereiches und der Parkplätze. Der zweite und dritte Bauabschnitt – die Gestaltung von Platz und Speckweg – waren ursprünglich für 2019 vorgesehen, verzögerten sich aber immer wieder, starteten schließlich im April 2021.
Inzwischen sind auch diese beiden Bauabschnitte abgeschlossen, die Platzfläche sowie die Verlängerung des Speckwegs in Richtung Waldhof Bahnhof saniert und gepflastert. Zuvor war die öffentliche Fläche neu angeordnet worden, Leitungen und Beleuchtung erneuert, Entwässerungsrinnen eingebaut worden. Eine Versickerungsanlage mit einem Stauvolumen von 105 Kubikmetern wurde gebaut. Zum Areal gehören nun auch Baumscheiben sowie zwei Pflanzbeete im westlichen und östlichen Teil des Areals, auch ein Blindenleitsystem gibt es. Bänke, Fahrradbügel und Mülleimer sind installiert.
Die Einweihungs-Feier beginnt am Samstag, 2. April, um 11 Uhr. Als Redner auf der Bühne haben sich Bürgermeisterin Diana Pretzell, Bürgermeister Ralf Eisenhauer, Kulturvereinschef Stefan Höß sowie Regina Hertlein, Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes, angesagt. Die Segnung des Platzes übernehmen Pfarrer Sam Lee (Evangelische Gemeinde Waldhof-Luzenberg), Pfarrer Franz Schmerbeck (Seelsorgeeinheit und Kirchengemeinde Mannheim-Nord), Dekan Karl Jung sowie Pastoralreferentin Paulina Scheffzek (Katholische Gemeinde Mannheim Nord-Ost).
Bunte Unterhaltung
Anschließend und bis 17 Uhr treten auf der Bühne zahlreiche Stadtteil-Akteure auf, darunter der Koreanische Chor, die Cheerleader und die Garde des Carneval Club Waldhof, das Eltern-Kind-Zentrum Speckweg, Andy & The Singing Ladies, die Joyful Voices – Das Rote Mikrofon, das Jugendhaus Waldpforte mit Kinder Street Dance sowie die Pop Voices.
Für Speisen von Bratwurst über Dampfnudeln und Kartoffelsuppe bis hin zu Kuchen sowie für Getränke sorgen Stände des Restaurants Landolin, des Kulturvereins Waldhof, der Evangelischen Kindergärten sowie des Vereins Gemeinschaftswerk Arbeit und Umwelt. Es gelten die aktuellen Corona-Regeln. Die Stadt bittet alle Gäste des Festes, an Maske, Impf-, Genesungs- oder Testnachweis zu denken.
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