Waldhof

Kümmerer in Mannheim-Waldhof: Warum Klaus Schillinger ausgezeichnet wird

Die Mannheimer Stadtteile Waldhof und Luzenberg sind seine Heimat: Klaus Schillinger wirkt hier in Vereinen, Kommunalpolitik sowie als Autor, Fotograf, Hobyhistoriker und Journalist. Wie er dafür nun ausgezeichnet wurde

Von 
Thorsten Langscheid
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Klaus Schillinger mit dem Ehrenring. Rechts Kulturverein-Vorsitzender Stefan Höss, im Hintergrund Vorstandsmitglied Kai Friedrich. © Thorsten Langscheid

Welche Auszeichnung ist noch gewichtiger als die höchste Ehrung, die eine Institution zu vergeben hat? Diese Frage beantwortete der Vorstand des Kulturvereins Waldhof so, dass dem auf diese Weise Ausgezeichneten, dem langjährigen Ehrenvorsitzenden Klaus Schillinger erstmal die Spucke wegblieb: Er erhielt von Stefan Höss, seinem Nachfolger als Vorsitzender, den eigens für ihn geschaffenen Ehrenring.

Und das Schillinger sprachlos ist, das kommt wahrlich nicht oft vor. Der 76-jährige Waldhöfer Bu hat ein Berufsleben lang bei Boehringer als Werkmeister und bei den Arbeitstherapeuthischen Werkstätten geschafft, sattelte bereits vor dem Renteneintritt nebenbei auf den Journalismus um, schreibt seither über seine Heimatstadtteile Luzenberg und Waldhof – zunächst bei den Nord-Nachrichten und seit vielen Jahren als Nord-Experte auch beim Mannheimer Morgen.

Im Mannheimer Norden ist Schillinger – wie Höss – ein echter Kümmerer, hat zahlreiche Vereine mitbegründet und sich engagiert: Im Kulturverein Waldhof, wo er bis 2011 Vorsitzender war, im Förderverein der Waldhofschule, im Spiegelverein (Luzenberg), im CCW und in der ev. Pauluskirche, für deren Erhalt er sich als Kirchenältester einsetzt.

Jahrzehntelang wirkte er auch kommunalpolitisch als Bezirksbeirat und Ortsvereinsvorstand der Waldhöfer CDU. Als Fotograf, Autor und Hobbyhistoriker veröffentlichte er zahlreiche Stadtteilkalender und legt dieser Tage – nach einem Werk über den Luzenberg – sein zweites, unbedingt lesenswertes stadtteilgeschichtliches Buch unter dem Titel „Der Alte Waldhof“ vor.

Kein Wunder, dass sich beim Ehren- und Dankeschön-Abend im Kulturhaus am Speckweg eine illustre Gästeschar, darunter Karla Spagerer, Verlegerin Barbara Waldkirch und Antje Geiter von der Heinrich-Vetter-Stiftung, eingefunden hatte. Für Musik sorgte Stadtrat Markus Sprengler (SPD), der mit seinen Fraktionskollegen Höss und dessen Schwester Andrea Safferling auch gleich den Gemeinderat vertrat.

Mariana Eschenbacher vom Küchenwerk der Arbeiterwohlfahrt (Awo), die auch das ausgezeichnete Festmenü des Abends gekocht hatte, wurde ebenso bedankt wie Nicole Randle und Roman Husak vom Stadtteilservice Waldhof für ihr Engagement im Quartier. Den mit 500 Euro dotierten Förderpreis des Kulturvereins nahmen Horst Seyfferle und Mathias Findeisen von der Buwe Fabrik des SV Waldhof mit – nicht ohne sich mit einem aktuellen Mannschaftstableau zu bedanken.

Sprachlos – wenn auch nur für einen kurzen Moment – war dann zum guten Schluss auch Stefan Höss, dem Bürgermeister Thorsten Riehle als später Gast mit den Vorstandsmitgliedern Elke Kreuzer, Benjamin Hermann und Kai Friedrich als Initiatoren das Ehrenschild – die höchste Auszeichnung des Kulturvereins – überreichte.

Das neue Buch von Klaus Schillin ger "Der Alte Waldhof - ...

Das neue Buch von Klaus Schillin ger "Der Alte Waldhof - Mannhei mer Stadtteil im Wandel der Zeit" ist soeben im Verlag Wald kirch erschienen. Es ist gebunden, hat auf 212 Seiten zahlreiche teils farbige Abbildungen und kostet 29,80 Euro.

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