Seckenheim

Was die Freiwillige Feuerwehr in Mannheim-Seckenheim leistet

Sie ist im Mannheimer Stadtteil Seckenheim besonders verwurzelt: Die 1906 gegründete Freiwillige Feuerwehr lud nach der Corona-Pause erstmals wieder zum Tag der offenen Tür ein - und hatte Einiges zu bieten

Von 
Hartwig Trinkaus
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Großer Andrang und weit offene Türen beim Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr am Seckenheimer Sommerdamm. © Hartwig Trinkaus

Beim „Tag der offenen Tür“ staunten die Akteure um Kommandant Marco Rizzello von der Freiwilligen Feuerwehr nicht schlecht. Denn kaum war besagte Tür offen, da strömten auch schon die Besucher jeden Alters auf das Gelände an der OEG-Haltestelle „Deutscher Hof“.

Gleichzeitig bildete sich eine Schlange mit vielen, vielen Kindern und deren Eltern oder Großeltern, die alle mehr oder weniger geduldig auf ein großes rotes Feuerwehrauto warteten, um mit diesem echten Mannschaftswagen unter eindrucksvollem Tatü-Tata Rundfahrten durch den Stadtteil, zwischen Hauptstraße, Kaserne und Wasserturm zu unternehmen.

Wer sich diese Wartegemeinschaft ersparen wollte, der konnte gleich Angebote ansteuern, die vor, neben oder im Feuerwehrgerätehaus angesiedelt waren. Im Gerätehaus dominierten an diesem Tag Tische und Bänke, die eigentlich immer voll besetzt waren, sowie ein großes, leckeres Kuchenbuffet. Denn um die Besucher zu bewirten, hatten die Feuerwehrleute aus dem Gerätehaus die in Seckenheim stationierten Fahrzeuge heraus gezogen. Diese Einsatzfahrzeuge waren seitlich aufgebaut und hier konnten sich Interessierte erklären lassen, wozu was dient.

„Die Fahrzeug- und Geräteausstellung macht deutlich, dass es hier im Einsatzfall ernsthaft zugeht“, so Pressesprecher Julian Wolf. Deshalb gehe es ja auch regelmäßig bei den Feuerwehrabenden um Aus- und Fortbildung. Dazu kommen auch „Jugendübungen“ und Einsatzübungen für die aktive Mannschaft. Dass dies sinnvoll und wichtig ist, das unterstrich auch beispielhaft ein Kleinbrand an einem Hochsitz. Hier waren die örtlichen Freiwilligen gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr im Einsatz.

Feuer aus, Einsatz erledigt, so ist es eben nicht. Denn im Anschluss müssen die kontaminierten Schläuche, Atemschutzgeräte und Klamotten getauscht werden, der nächste Einsatz könnte ja unmittelbar bevorstehen und da muss man wieder einsatzbereit sein. Solche Einsätze können trainiert werden und die Aktivitäten der Floriansjünger müssen koordiniert und kontrolliert sein. Das zeigten sie am „Tag der offenen Tür“ mit drei Übungen, denn die Seckenheimer haben das drauf.

Sie haben aber auch Bewirtung drauf, denn für die deutlich mehr als tausend Gäste war mit Speisen und Getränken gesorgt. Wer also Geduld hatte, der wurde von den einzelnen Teams deftig versorgt, auch gerne vegetarisch. Die Mitglieder des Fördervereins waren am Grill nicht nur für die handgemachten Burger zuständig, sie warben in Person ihres Vorstandsduos, Rebecca Lapsit und Steffen Schneider, auch für die wichtige Aufgabe des Fördervereins, dem man am besten einfach beitreten solle.

Und weil Kinder Abwechslung brauchen, sorgte man auch dafür. Da konnten die Kleinsten Enten angeln, und auf der Spielwiese wurden Löschübungen angeboten, mit der Überraschung, dass sich das echte Feuer immer wieder neu entzündete. Ein besonderes Souvenir von diesem Sonnentag am Seckenheimer Sommerdamm gab es im Fotozelt. Hier konnten sich Mädchen und Jungen in voller Feuerwehrmontur samt Helm ablichten lassen. Interesse fand auch das Historische Gerät, das die Feuerwehr Ilvesheim in nachbarschaftlicher Verbundenheit betreute.

Die engagierten Seckenheimer Freiwilligen sind gut aufgestellt, leisten Bereitschafts- und Sicherheitswachdienste oder Stadtschutz und das weiß auch die Kommunalpolitik zu schätzen. Kein Wunder, dass Mannheims Erster Bürgermeister Christian Specht, der SPD-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Thorsten Riehle, und weitere Lokalpolitiker vorbei schauten.

Löschübung auf der Spielwiese. © Trinkaus

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