Seckenheim - "Mützen-Kreativkreis" schenkt krebskranken Kindern bunte Kopfbedeckungen / Dringend Sponsoren gesucht

Stricken für den guten Zweck

Von 
Jutta Schabacker
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Die 14-jährige Malena Biegel hat den Seckenheimer Mützen-Kreativkreis zusammengebracht. In den vergangenen Monaten hat die fleißige Runde schon an die 300 Mützen für krebskranke Kinder gestrickt oder gehäkelt.

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Sie sind bunt oder einfarbig, gestreift oder kariert, eng anliegend oder lässig fallend, gestrickt oder gehäkelt, und sie alle zaubern ein Strahlen auf Kindergesichter - denn das ist sicher: Die selbst gefertigten Mützen des Seckenheimer "Mützen-Kreativkreises" bringen Farbe in den oftmals recht tristen Alltag von krebskranken Kindern.

Seit Februar treffen sich nun schon 15 handarbeitsbegeisterte Frauen und Jugendliche regelmäßig einmal in der Woche im evangelischen Gemeindehaus in der Freiburger Straße, um gemeinsamen für einen guten Zweck zu stricken und zu häkeln. Zusammengebracht hatte die Gruppe, deren Mitglieder nicht nur aus Seckenheim, sondern auch aus den umliegenden Gemeinden, kommen, Malena Biegel.

Die 14-jährige Schülerin hatte die Idee dazu durch ein Erlebnis in ihrer Schule, berichtete sie dem "MM": "Letztes Jahr wurde in unsere Schule ein Mädchen eingeschult, das an Krebs erkrankt war. Die kleine Mitschülerin kam am ersten Tag mit Schulranzen und Schultüte, aber ohne Haare in die Schule. Das hat mich sehr nachdenklich gemacht, und so überlegte ich mir, Mützen für junge Krebspatienten zu stricken und diese den Kindern zu spenden."

Projekt nahm schnell Formen an

Den Wunsch, kranken Kindern zu helfen, hatte Malena schon einige Zeit vorher. Denn ihre Mutter Andrea Biegel häkelt bereits seit drei Jahren ehrenamtlich Mützen für Kinder, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen. Spätestens, als Malena die Mama in eine Kinderklinik begleitete, war für die Teenagerin klar, dass sie sich auch in diese Richtung sozial engagieren will.

Im Rahmen ihrer schulischen "Achtklassenarbeit" nahm das Projekt konkrete Formen an. Mit einem Aufruf im Gemeindebrief der Erlösergemeinde und im "MM" suchte die Achtklässlerin "Mitstrickerinnen" und war freudig überrascht, dass sich spontan so viele Menschen für ihre Idee begeisterten.

Auch Barbara Kretschmer von der Rheinau erfuhr durch die Zeitung von dieser Aktion der jungen Mannheimerin: "Ich fand die Anregung, für krebskranke Kinder zu stricken, super und habe mich dann gleich gemeldet." Auf diese Weise sind in den letzten Monaten an die 300 Mützenunikate entstanden, die Malena, nun gemeinsam mit ihrer Mutter Andrea Biegel, der Kinderonkologie des Mannheimer Universitätsklinikum übergab. Alle Mützen hatten die Spenderinnen hierzu als kleines Geschenk verpackt und mit einem persönlichen Gruß versehen.

Auch wenn in der Zwischenzeit Malenas Schulprojekt abgeschlossen ist, wollen alle Mitglieder der Strick-Gruppe auf jeden Fall weitermachen, da die Arbeit viel Spaß mache und immer wieder sich Kliniken, sogar bis aus Stuttgart, melden würden, die ebenfalls Bedarf an Mützen haben.

Damit der "Mützen-Kreativkreis" auch weiterhin seinem außergewöhnlichen sozialen Engagement nachkommen kann, werden dringend Spender und Sponsoren für die Anschaffung der Wolle gesucht. Da das Material für die Mützen spezielle Eigenschaften besitzen muss, bittet die Gruppe um Geldspenden von Privatpersonen und Firmen. Ansprechpartner ist Barbara Kretschmer, Telefon: 06 21/87 13 89, Mail: nikolaus41@gmx.net.

Freie Autorin

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