Seckenheim - Nikita Miller überzeugt kurzweilig im Palü

In eine andere Welt

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Nikita Miller begeisterte das Publikum im Palü Seckenheim. © joerg-knobloch.de

Wenn schon Star-Kabarettist Dieter Nuhr sagt, dass Nikita Miller etwas macht, was er noch nie gesehen habe, dann trifft das auch auf das Publikum in Seckenheims Kleinkunstbühne „Palü“ zu. Der deutsch-russische Comedian pflegt nämlich eine Form der Alltagssatire und Authentizität, die komisch, manchmal philosophisch aber meistens sehr direkt daherkommt. Mit seinem Programm „Freizeitgangster gibt es nicht“ nimmt Miller die Gäste mit in seine eigene, ja eigenwillige Welt, die Gespräche mit großen und kleinen Gangstern und in der eigenen Familie einschließt, samt kultureller Missverständnisse.

Und so reiht er Geschichte an Geschichte, erzählt aus seiner Schulzeit als zurückgetretener Klassensprecher oder von der Enttäuschung, nur ein Schwesterchen bekommen zu haben – obwohl er doch Leine, Halsband und Maulkorb im Schlafzimmer der Eltern gefunden hatte. Seine Erlebnisse als Türsteher, wo er Kokser und andere Gestalten aus düsteren Clubs schmeißt, trägt er mit russischem Akzent vor. In Kasachstan geboren, kann der in Stuttgart aufgewachsene Miller aber auch schwäbisch schwätzen. Das Publikum erklatschte sich eine stattliche Zugabe und unterstrich damit: Palü-Chef Andreas Hänssler hatte mit dem Engagement Millers mal wieder einen Volltreffer gelandet. 

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