Vor über 25 Jahren als Projektchor von Kantor Wolfgang Schaller gegründet, ist das Heinrich-Schütz-Ensemble bis heute ein Garant für erstklassige musikalische Darbietungen in der Seckenheimer Erlöserkirche. Gemeinsam mit dem Instrumentalensemble der Erlöserkirche und den Vokalsolisten Irmela Spannagel-Schärr (Sopran), Thomas Nauwartat-Schultze (Altus), Martin Steffan (Tenor) und Michael Dettlaff (Bass) führte das Ensemble nun erneut solch ein beeindruckendes Konzert unter der Leitung von Wolfgang Schaller auf.
Im Mittelpunkt der Aufführung standen drei Kantaten von Johann Sebastian Bach. Ergänzt wurde die Darbietung durch das "Vater unser" (SWV 411) aus der "Symphoniae sacrae III" von Heinrich Schütz. Dies nicht zuletzt deshalb, weil sich das Ensemble stets in besonderem Maße der Werke seines Namensgeber annimmt.
Gemeindediakonin Claudia Krüger und Pfarrer Helmut Krüger begrüßten die Besucher im vollbesetzten Mittelschiff der Kirche und verbanden auch während des Konzertes mit einleitenden bewegenden geistlichen Texten die einzelnen Werke miteinander. Für sein großes Engagement, nicht nur als Kirchenmusiker, erhält Wolfgang Schaller dieses Jahr den Seckenheimer Alfred-Blümmel-Ehrenorden. Die Verleihung dieser besonderen Auszeichnung findet am Sonntag, 6. März, nach dem Gottesdienst in der Erlöserkirche statt. Hierzu lud Helmut Krüger die Besucher ein.
"Diesmal steht am Anfang, was sonst am Ende eines Gottesdiensts steht: das alle Bitten, Flehen und Lobpreisungen Gottes umfassende 'Vater unser', dessen Worte Jesus Christus uns selbst gelehrt hat.", leiteten Claudia und Helmut Krüger sodann zum ersten Werk des frühabendlichen Konzertes über. Das andächtig vom fünf- bis achtstimmigen Chor dargebotene "Vater unser" mündete in einen erhabenen Gleichklang mit dem Altsolisten.
Die anschließende Bach- Kantate "Nach dir, Herr, verlangt mich BWV 150" nimmt Bezug auf Psalm 25. Der anfänglichen "Sinfonia" folgten hier Chor, Sopran-Arie und ein beindruckendes "Terzetto" von Alt, Tenor und Bass. Sowohl bei der, voller Zuversicht dargebotenen und auf Römer 12 basierenden, Kantate "Was mein Gott will, das g'scheh allzeit" (BWV 111), als auch bei der abschließendenKomposition "Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir" (BWV 131), die Psalm 130 zum Inhalt hat, vermochten Orchester, Ensemblechor und Solisten einmal mehr durch ihre nuancierte und stimmliche Ausgewogenheit sowie durch ein harmonisch abgerundetes Zusammenwirken zu imponieren.
Nach einem Moment der Stille dankten die Zuhörer wieder einmal mit langanhaltendem Applaus Wolfgang Schaller und allen Beteiligten für das wohlgelungene geistliche Konzert.
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