Weit mehr als 200 Gäste füllten den Schlosssaal. Sie alle ehrten mit ihrer Anwesenheit eine Frau, die sich in Seckenheim besonders einsetzt. Im Rahmen der von der Singgemeinschaft Sängerbund Seckenheim/Frohsinn Friedrichsfeld begleiteten Verleihung des "Alfred-Blümmel-Ehrenordens" zeichnete die Ordenskommission aus Vertretern von Sängerbund und "Zabbe" sowe Mitgliedern der Familie Blümmel mit Maria Eck eine Frau aus, ohne die der weit über Seckenheim hinaus bekannte und geachtete Ortsverein des Roten Kreuzes (DRK) undenkbar wäre.
Auf sie träfen, wie Zabbe-Präsident Gerhard Adler treffend feststellte, fast alle Verleihungskriterien zu. Jürgen Zink erinnerte in seiner Funktion als Sängerbund-Vorstand nicht nur an die bisherigen Ordensträger, er bat auch um eine Gedenkminute für den zwei Tage zuvor verstorbenen Ordensträger Richard Möll. Dann stellte die Trägerin des Ordens 2012, Traudl Gersbach, die DRK-Aktive vor, nicht ohne die Verbindung zu ihrer verstorbenen Schwiegermutter und Vorgängerin im Amt der DRK-Sozialleiterin, Anneliese Gersbach, herzustellen.
Die Laudatio unterstrich, dass Maria Eck neben dem DRK, dessen zweite Vorsitzende sie ist, weitere ehrenamtliche Posten ausfüllt. Nicht nur zur Fasnachtszeit sei sie freundlich, herzlich und umsichtig, insbesondere durch eine zeitaufwendig praktizierte Nächstenliebe erfreue sie viele überwiegend ältere Mitbürger. Auch Joachim Blümmel, Sohn des 1976 verstorbenen Stadtrates und Namensgebers des Ehrenordens, betonte namens der Familie Blümmel, diese wohltuenden Eigenschaften von Maria Eck, die er als Kind selbst erfahren durfte.
Die Erwiderung der neuen Ordensschwester fiel bescheiden und sehr sympathisch aus. Sie lobte den DRK-Ortsverein und nahm den Orden stellvertretend für Seckenheims Rotes Kreuz an. Ihren persönlichen Aufwand relativierte sie mit einem Satz ihrer Großmutter, dass etwas, was man gerne mache, schon halb erledigt sei und man keinen Anspruch auf Dank habe.
Dank aber sprach sie ihrem Mann Hans aus, ohne den vieles nicht möglich wäre, und der ebenfalls viel Zeit dem Dienst am Mitmenschen widmet. Sie erzählte von Begegnungen mit Alfred Blümmel als Helferin beim katholischen Bazar, vom Beginn beim DRK als Tellerwäscherin zum Blutspendetermin und versprach noch so lange weiter zu machen, wie Gott es zulasse und ihr Mann sie unterstützen könne. Mit einem ebenso heiteren, wie bedenkenswerten pfälzischen Neujahrswunsch von 1843 beschloss sie ihre Ansprache, der lange anhaltender und von Dankbarkeit getragener Applaus folgte.
Dann griff Chordirektor Dietrich Edinger in die Tasten, um auf Wunsch der Ordensträgerin mit der Singgemeinschaft "Die Rose" anzustimmen. Den Abschluss des Ehrungsabends bildete eine lange, lange Gratulationscour für eine überaus würdige Ordensträgerin. Unter den Gästen der Veranstaltung waren der Bundestagsabgeordnete Stephan Rebmann, die Landtagsabgeordneten Helen Heberer und Wolfgang Raufelder sowie mit Marianne Seitz und Richard Karl weitere Stadträte, dazu fast der komplette Bezirksbeirat, zahlreiche lokale Vereinsvorsitzende mit der IG-Spitze um Willi Pint und viele bisherige Ordensträger.
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