Seckenheim - Forscherwerkstätte an Grundschulen eröffnet / Klaus-Tschira-Stiftung unterstützt Projekt mit 5000 Euro

Die Kleinen entdecken die große Welt

Von 
Regina Weibel
Lesedauer: 

Die Kleinen der Seckenheimer Grundschulen können in den neuen Forscherwerkstätten die große Welt entdecken. 20 Kisten mit den Zutaten für Experimente wurden eingekauft.

© wei

Kann eine Mischung aus Backpulver und Essig wirklich einen Luftballon aufblasen? Physik im Alltag? Leicht gelernt? Aber sicher! In der Forscherwerkstatt, die nun in der Seckenheimer Grundschule eröffnet wurde, erleben Kinder wie oft sie naturwissenschaftlichen Phänomenen im Alltag begegnen und sie lernen, dass all das ganz einfach zu verstehen ist. Dass der Ballon sich nämlich aufbläst, weiß die kleine Emilia, das mache das Backpulver. Die Kinder aus der 1b von Simone Bauer schauen und werkeln ganz fasziniert. Und die Erwachsenen, die Rektorin Michaela Schott an diesem Morgen in der Grundschule begrüßen kann, die schauen nicht minder interessiert.

Eine Forscherwerkstatt - was ist das? Gleich zu Beginn der kleinen Feierstunde haben Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 3b zusammen mit ihrer Lehrerin Martina Sohn das Lied aus der Sesamstraße "Wieso, weshalb, warum - wer nicht fragt bleibt dumm" angestimmt. Und genau darum geht es in diesem Raum mit den vielen geheimnisvollen Kisten und Boxen - um Fragen und Antworten.

Seit 2009 bestand schon eine Kooperation mit der Wissensfabrik, dann " entdeckten" die Lehrerinnen Beate Ufermann, Simone Bauer und Ursula Ziech im Kindergarten St. Agnes eine Forscherecke. Die katholische Einrichtung hatte diese der Tschira-Stiftung in Heidelberg zu verdanken. Und genau dort, im Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung, besuchten zwei der Lehrerinnen schließlich eine Fortbildung. Und die Idee nahm feste Formen an, auch die Seckenheimer Grundschule sollte eine Forscherwerkstätte bekommen.

Und weil die Grundschule ja eigentlich aus zwei Schulen besteht, mussten zwei Werkstätten her. Das kostet natürlich Geld. Doch die drei fanden Unterstützung, nicht nur von der Klaus-Tschira-Stiftung. Auch die VR-Bank Rhein-Neckar, den Bezirksbeirat sowie den Förderverein der Schule konnten sie begeistern, gar nicht zu reden von Professor Christian Enss vom Kirchhoff Institut für Physik (Heidelberg), der ja schon von Berufs wegen an allem was Naturwissenschaft heißt interessiert ist und der den Erlös aus seiner Weihnachtshow spendete. Der größte Batzen freilich kam von der Tschira-Stiftung, die das Projekt mit 5000 Euro unterstützte.

Fünf Fortbildungen absolvierten die Lehrerinnen schließlich, wie Jochen Luttenberger, Physikdidaktiker im Kompetenzzentrum, erklärt. Dann ging es ans Bestücken der Werkstatt. 20 Kisten mit den Zutaten für Experimente wurden eingekauft, berichtet Luttenberg, der nun hofft, dass an beiden Schulen noch lange geforscht wird. Ein Wunsch, dem sich auch Elternbeiratsvorsitzender Dr. Bernd Kohler nur anschließen konnte. Einen Blick in die neue Werkstatt können übrigens am Schulfest alle Neugierigen werfen. Dann geht es um die vier Elemente, ein Thema, wie es passender nicht sein könnte, finden die Forscher-Lehrerinnen und strahlen noch immer, ob der Verwirklichung ihres Traumes: Einer Werkstätte für die Kleinen zum ganz großen Forschen.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen