Sandtorf - Tag der offenen Tür auf dem Guckertshof / Erlös der Tombola für soziale Zwecke

Streicheleinheiten für Langohren

Von 
Angelika Engler
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Streicheln erlaubt: Wolfgang Guckert bereitete dem Nachwuchs mit seinen Vierbeinern viel Freude im Streichelzoo und beantwortete alle Fragen.

© eng

Einmal im Jahr - immer am letzten Wochenende im August - lädt die Familie Guckert auf ihren Aussiedlerhof im Alten Frankfurter Weg in Sandtorf zum Tag der offenen Tür ein. In diesem Jahr fand die Einladung, den Hof zu besuchen und sich über die Landwirtschaft zu informieren, zum 22. Mal statt.

13 Ferkel unterwegs

Im Schweinestall werden in hellen und luftig-großen Boxen rund 50 Schweine gehalten, die mit eigenem Getreide und glutenfreiem Sojaschrot gefüttert werden. Vor allem die weiblichen Gäste hatten an diesem Tag Mitleid mit der Sau Erika: Das Tier schwäbisch-hällischer Rasse war im vergangenen Jahr beim Hoffest geboren worden, und diesmal lag Erika selbst in den Wehen. Doch der Trubel an diesem Tag war dem Tier offenbar doch zu viel: Erika warf ihre 13 Ferkel erst, als mehr Ruhe in den Stall einkehrte.

Doch obwohl die Kinder die Geburt der Ferkel nicht miterleben konnten, hatten auch sie ihren Spaß - beim Kutschfahren oder im Streichelzoo. Und auch die anderen Gäste hatten auf dem Guckertshof viel zu sehen: Da die Landwirtschaft ja aus den Städten verbannt ist und sich auch in Mannheim an den Randgebieten angesiedelt hat, interessieren sich viele "Städter" für die Arbeit der Landwirte. Von Wolfgang Guckert, der bei den Hofführungen alle an ihn gestellten Fragen geduldig beantwortete, war jedenfalls viel zu erfahren.

Pferdeliebhaber zog es auf die Weide direkt neben der Scheune: Dort gab es viele für die Landwirtschaft gebrauchte Gerätschaften und Fahrzeuge. Die zwei Zuchtstuten Nelly und Natascha, zwei Schwarzwälder Füchse, zogen viele Blicke auf sich, wie auch die danebenstehende Mutterkuh und ihr Kalb vom dazugehörenden Schölzhof im Odenwald. Auf dem Schölzhof werden 50 Mutterkühe der französischen Limousin Rasse gehalten.

Im dazugehörenden Hofladen bietet die Familie Ute und Wolfgang Guckert alles an, was auf dem Hof angebaut wird. Der Erlös der diesjährigen Tombola, bestückt mit Preisen aus dem Hofladen, kommt wieder einem sozialen Zweck zugute.

Die Menschen feierten, immer auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen, gesellig miteinander. Viele verabreden sich extra dafür für eine Fahrradtour. Die Speisekarte bot wieder eine große Auswahl an kurpfälzer Leckereien an. Zudem gab es Spezialitäten aus der Heimat von Ute Guckert, dem Odenwald. Neben Essen und Trinken boten die Stände Schmuck, Handarbeiten oder Produkte eines Obstbauern oder eines Imkers zum Kauf an.

Die landwirtschaftliche Nutzfläche umfasst etwa 150 Hektar. Darauf werden vorwiegend Getreide, Mais, Spargel und Speisekartoffeln angebaut. Nach der Ernte verzichtet man mit dem Anbau von Zwischenfrüchten auf Wachstumsregulatoren, und das Getreide wird in vergrößertem Reihenabstand in Mulchsaat gesät.

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