Konzert

So war der Auftritt von Liedermacher Marcel Adam in Sandhofen

Liedermacher Marcel Adam unterhielt im Trio mit französischen Chansons und launigen Anekdoten das Kulturhaus Px de Dom in Mannheim-Sandhofen. Für seinen bevorstehenden Ruhestand hat er auch schon Pläne.

Von 
Christian Hoffmann
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Tingeln durch die Pfalz und angrenzende Regionen (v.l.): Christian Conrad, Marcel Adam und Christian di Fantauzzi. © Christian Hoffmann

Sandhofen. Mit seinen klangvollen Auftritten reist der französischstämmige Liedermacher Marcel Adam, der mittlerweile ins Saarland umgezogen ist, durch die Pfalz und angrenzende Regionen. In absehbarer Zeit werden jedoch seine Konzerte ein Ende haben: Für das nächste Jahr plant Marcel Adam seinen Abschied von der Bühne. „Alle pfälzischen Gemeinden wollen, dass ich noch mal vorbeischaue“, erzählte Musiker Adam, der früher Sketche für den Saarländischen Rundfunk schrieb. „In den zwei Jahren, die noch bleiben, wollen wir Spaß haben“, versprach der 73-Jährige.

Für ein vorletztes Konzert gastierte Adam in der Kulturkirche Px de Dom in Sandhofen vor knapp 100 Besuchern. Denn diese Kleinkunstbühne begleitet der Mundartkünstler mit dem deutsch-französischen Zungenschlag seit ihrer Eröffnung. „Ich glaub’s ihm nicht“, schmunzelte Veranstalter Uwe Zirr während seiner Anmoderation. Wer weiß, vielleicht wird aus dem geplanten Ruhestand von Marcel Adam, dessen Sohn Yann Loup Adam in die Fußstapfen des Vaters tritt, eher ein rühriger Unruhestand? Seine Fans würde das sicher freuen.

Um seine freundschaftliche Verbundenheit mit den Mannheimer Kulturliebhabern zum Ausdruck zu bringen, interpretierte Sänger und Gitarrist Marcel Adam, der im Trio mit seinen beiden Christians auftrat, nämlich mit Knopfakkordeonist Christian di Fantauzzi und Gitarrist Christian Conrad, das Lied „Gut wieder hier zu sein“ von Hannes Wader. Zwischendurch berichtete Adam von seinem Silvester-Auftritt auf einer Party des Pianisten Robert Leonardy, der als profilierter Tastenvirtuose gilt. „Ich bin der Einzige in der Band, der nie Noten gelernt hat. Das bedauere ich sehr, das bringt sehr viel“, verriet der Allroundkünstler.

Nicht selten handeln die Stücke, die Liedermacher Marcel Adam pflegt und anstimmt, von der Liebe. „Wer ist hier im Saal verliebt? Es sind ganz junge Leute gekommen, und sind schon nicht mehr verliebt?“, erkundigte sich der 73-Jährige, der für seinen neuen Lebensabschnitt plant, wieder Sketche zu schreiben.

Im Scheinwerferlicht von Px de Dom brachte Adam das Chanson „Il est cinq heures, Paris s’éveille (Es ist fünf Uhr, Paris erwacht)“ von Jacques Dutronc zu Gehör. Wie schwierig das Musikgeschäft sein kann, konnten die zuhörenden Besucher den Anekdoten entnehmen, die er zum Besten gab. Wenn es etwa darum geht, als Künstler um die Gage feilschen und das Tourbudget kalkulieren zu müssen. „Wenn gespart wird, wird zuerst an der Kultur gespart“, ärgerte sich Adam.

Als das Trio das Lied über den Lothringer Jodler zu Gehör brachte, erwachte vor dem geistigen Auge der berühmte Fernsehsketch „Das Jodel-Diplom“ von Humor-Altmeister Loriot. Ein Zeichen dafür, wie inspirierend die Konzerte von Marcel Adam sind. „Manchmal erkennt man erst, wie schön Lieder sind, wenn sie andere singen“, wertete er.

Außerdem spielte das Trio Songs wie „Die Gitarre und das Meer“ von Freddy Quinn, „Der Clown“ von Heinz Rühmann, „La fille du Nord (Girl from the North Country)“ von Bob Dylan, „Kilimandjaro“ von Pascal Danel, „Amsterdam“ von Jacques Brel, „La salle et la terrasse“ von Charles Aznavour und „Von guten Mächten“ von Dietrich Bonhoeffer.

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