Sandhofen

Mit dem Sprinter aus Mannheim-Sandhofen Richtung Ukraine

Von 
Angelika Engler
Lesedauer: 
Mit Sprinter und Hilfsgütern unterwegs an die ukrainische Grenze: Stichler-Mitglieder Kinga Schneider und Heiko Stasch aus Sandhofen. © Angelika Engler

Er ist dafür bekannt, dass er planen und organisieren kann: der bei den Stichlern in Sandhofen zuständige Elferrat und Zugmarschall für den Umzug, Heiko Stasch. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Kinga Schneider, ehemalige Trainerin der Garde, machte er sich daran, Spenden für die ukrainischen Bürger und Kinder zu sammeln. Beide waren sich nicht zu schade, um Unterstützung zu bitten und zu sammeln.

Und es kam dann auch einiges zusammen: Nicht nur Lebensmittel, Getränke und Spielsachen waren in dem Sprinter geladen. Vor allem auch Decken und Schlafsäcke, die dringend gebraucht werden, wurden abgegeben. Unterstützung und Hilfe kam nicht nur aus dem Freundes- und Bekanntenkreis. Auch bei dem Elferratskollegen Manfred Weiß der Firma Herbert fanden sie Hilfe.

Benzinkosten gesponsert

Einer der größten Sponsoren der Aktion ist der Schwager Gerrit Hartig. Der Hörgeräte-Akkustiker mit drei Filialen in Mannheim sponserte nicht nur den Sprinter für die Fahrt, sondern übernahm auch zusammen mit seiner Frau, Erna Hartig, die Benzinkosten für die Fahrt in die Ukraine und wieder zurück. Auch das Unternehmen „Pflege im Quadrat“ mit Panajotis Neuert und Fabian Klenk beteiligt sich an dem Hilfstransport mit Hygieneartikeln.

Heiko Stasch und Kinga Schneider informierten nach der Abreise stündlich mit Videos über Facebook, wo sie sind, und beschrieben die Situation vor Ort. Eigentlich hatten sie vor, eine Frau mit Kind nach Deutschland mitzunehmen. Das war aber nicht möglich, da sie meist auf Großfamilien trafen, die sich nicht trennen wollten.

Die Hilfe in dem Auffanglager an der polnischen Grenze nahe der Ukraine hatten sich die Helfer auch anders vorgestellt. Das, was sie sich erhofft hatten, trat nicht ein. Ein großes Problem war auch, dass sehr wenige Leute Englisch sprachen und die Helfer vor Ort ziemlich überfordert waren. Trotzdem ließen sich die beiden von all den Schwierigkeiten nicht unterkriegen.

Der Grund, warum sie dorthin gefahren sind, um die Hilfsgüter abzugeben, hatte sich ja nicht geändert. Der Ukraine-Krieg ist im Übrigen nicht der erste Anlass für die Geschwister Kinga Schneider und Erna Hartig, sich zu engagieren. Am Anfang der Pandemie nähten sie aus gespendeten Stoffen Masken für Obdachlose, so dass sich diese Menschen vor der Kälte schützen konnten. Sie engagieren sich auch weiterhin für die Obdachlosenhilfe.

Ob es am Ende dann doch noch geklappt hat, und sie Flüchtlinge im Auto mitnehmen konnten, werden sie, wenn sie hoffentlich bald wieder gesund und unversehrt in Mannheim ankommen, berichten.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen