„Seit einiger Zeit schon steht die Generalsanierung des Familienzentrums Rheinau wegen baulicher Schwachstellen an – das hat Auswirkung auch hier im Nachbarschaftshaus, wo derzeit das Eltern-Kind-Zentrum (ElKiz) untergebracht ist“, erklärte Stadtrat Thorsten Riehle (SPD), der die Sitzung des Bezirksbeirates Rheinau im Nachbarschaftshaus leitete.
Leerzug in zwei Bauabschnitten
Zum aktuellen Sachstand erklärten Yasemin Yildirim und Kai Bischof vom Fachbereich Bau- und Immobilienmanagement: Bisher befanden sich im Altbau der Fachbereich (FB) 58 Erziehungsbeistände, der Seniorentreff und das Schifferkinderheim, im Anbau dahinter die ehemalige Großküche, ein 200 Quadratmeter großer Saal und das ElKiz sowie im Neubau an der Relaisstraße eine Schülergruppe, der FB 58 Soziale Dienste und ein zweigruppiger Kindergarten. Ein Nutzungskonzept wurde erstellt, der Flächen- und Raumbedarf ermittelt, Interimsstandorte organisiert und es erfolgte eine Nutzerabstimmung. Ziel im ersten Bauabschnitt ist der Leerzug des Anbaus und im zweiten Bauabschnitt der Leerzug des Altbaus. Nach Fertigstellung soll die Psychologische Beratungsstelle wieder im Anbau und die Sozialen Dienste wieder im Altbau untergebracht werden.
er Saal im Anbau bleibt erhalten. Dort sollen dann auch der Kindergarten und das ElKiz untergebracht werden sowie das Schifferkinderheim und eine Schülergruppe. Notwendige Maßnahmen bei Neu- und Altbau sind Brandschutz, Flucht- und Rettungswege und Barrierefreiheit. Zur Nachhaltigkeit vorgesehen ist beim Neubau in Abstimmung mit dem Schifferkinderheim eine Statik-Bestandsaufnahme, energetische Sanierung und eventuell noch ein Anbau für eine KiTa-Erweiterung von vier auf sieben Gruppen.
Beim Altbau soll ebenfalls eine Statik-Bestandsaufnahme erfolgen. Der Dachstuhl wird abgebrochen und neu aufgebaut. Vorgesehen sind auch hier ein energetisches Sanierungskonzept, Brandschutz sowie Sicherstellung der Flucht- und Rettungswege. Erfolgt sind bereits im März 2022 ein Prüfauftrag/Machbarkeitsstudie zur Erweiterung KiTa, ElKiz. Zur Terminplanung erklärten Yildirim und Bischof: Von Juli 2021 bis Februar 2022 erfolgten Abstimmung der Nutzung, Organisation der Interimslösungen und Bestandsaufnahme.
Nächste Meilensteine sind bis August 2022 Prüfauftrag/Machbarkeitsstudie KiTa-Erweiterung und KiTa-Ausbauprogramm Rheinau, Abschluss der Bedarfsermittlungsphase und Nutzerabstimmung. Von August bis Dezember 2022 folgen dann die Kostenprognose sowie im ersten Quartal 2022 die Grundsatzentscheidung.
Stadtrat Riehle war „erschrocken, dass die Verwaltung noch nicht so weit ist und weder Zeitpunkt des Baubeginns noch Höhe der Kosten nennen kann“. Ob mit einer Fertigstellung bis 2025 zu rechnen ist, wollte er wissen. Danach hatten die Bezirksbeiräte das Wort. Christopher Hambusch (CDU) fragte, ob nach der Fertigstellung der große Saal auch von der Öffentlichkeit genutzt werden kann, wegen des Raumproblems in Rheinau. Seine Parteikollegin, Stefanie Hagemann, wollte wissen, ob in der Schülergruppe nur Grundschüler der Rheinauschule betreut werden und wieso nicht in der Schule. Ulrike Kahlert (SPD) forderte, dass gleichzeitig mit der Generalsanierung des Familienzentrums das AWO-Gebäude in der Plankstadter Straße, wo künftig der Seniorentreff untergebracht werden soll, instandgesetzt wird. Stadtrat Claudius Kranz (CDU) wollte wissen, ob die Kosten auch im Haushalt der Stadt angemeldet werden.
Kritik aus Zuschauerreihen
Elvira Winterkorn, zuständig für Vermietung im Trägerverein des Nachbarschaftshauses, ist „schockiert“ über den Sachstand. Sie habe gedacht, dass die Pläne schon stehen. „Und jetzt erfahre ich, dass das Ganze noch in den Kinderschuhen steckt.“ Sie werde täglich von Nutzern gefragt, ob sie je wieder die derzeit vom ElKiz belegten Räume im Nachbarschaftshaus nutzen können. „Ein Verein (Theater-Gruppe) ist schon dran kaputt gegangen, weil es hier keine Lager- und Umkleideräume mehr gibt“, bedauerte Winterkorn.
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