Engagement

So verlief die Müllsammelaktion am Stengelhofweiher in Mannheim-Rheinau

Der Polizei-Angelsportverein (PASV) und die Surfrider Foundation Baden-Pfalz haben in einer Putzaktion Müll rund um den Stengelhofweiher im Mannheimer Stadtteil Rheinau eingesammelt. Dabei fanden sie auch Ungewöhnliches

Von 
Christian Hoffmann
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Mit Greifzangen und Müllsäcken sagen die ehrenamtlichen Helfer dem Abfall am und im Stengelhofweiher den Kampf an. © Christian Hoffmann

Mannheim. Mit Greifzangen und Müllsäcken schwärmten die 20 ehrenamtlichen Helfer aus, um das Gelände rund um den Stengelhofweiher im Stadtteil Rheinau-Mitte von achtlos weggeworfenem Abfall zu befreien. Obwohl am Eingang zum Rundweg, der um das idyllische Gewässer herumführt und den viele Bürger zum Spazieren, Joggen und Gassigehen mit dem Hund nutzen, ein weißes Schild steht mit dem deutlichen Hinweis „Das Ablagern von Abfällen jeder Art ist bei Strafe verboten“, halten sich ignorante Menschen nicht an diese Regel und verunreinigen den Stengelhofweiher nach Saufgelagen mit zerbrochenen Bier- und Weinflaschen.

Die Putzaktion findet in Kooperation mit dem Quartiersmanagement statt

„Ich habe sogar ungeöffnete und noch volle Bierflaschen gefunden“, wunderte sich Quartiermanagerin Christiane Rudic, die seit 2020 im Amt ist und bei der Saubermachaktion mithalf. Wie jedes Jahr traf sich der Polizei-Angelsportverein 1962 (PASV) an seinem Vereinsheim neben dem Weiher, um mit engagierten Freiwilligen verschiedenartigen Müll rund um den Stengelhofweiher einzusammeln.

Dabei fanden die Helfer einen kaputten Computer-Monitor, Teile von Schaufensterpuppen, ein weißes Porzellan-Waschbecken, Einkaufswagen aus dem Supermarkt, eine alte Küchenspüle aus Edelstahl und gebrauchte Windeln. Als Dankeschön durften sich die Ehrenamtlichen im PASV-Vereinsheim über spendierte heiße Würstchen, Brezeln und Getränke freuen, teilweise finanziert durch das Quartiermanagement. Am darauffolgenden Montag holte die Stadtreinigung die Müllsäcke zur Entsorgung ab. Die Putzaktion des Polizei-Angelsportvereins fand in Kooperation mit der Surfrider Foundation Baden-Pfalz und dem Quartiermanagement Rheinau statt.

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Häufig werden aufgebrochene Tresore gefunden, mutmaßlich Einbruchsbeute

An steilen Böschungen am Stengelhofweiher sind weggeworfene Gegenstände nur schwer zu erreichen. Deshalb paddelten die Mitglieder der Surfrider Foundation mit einem Stand-up-Paddelboard quer über das Gewässer, um Ausschau nach Abfällen zu halten und diese in Müllsäcke zu stecken. Mit Kettensägen stutzten die Ehrenamtlichen die grünen Hecken und Sträucher zurecht, um leichter an den darin hängenden Müll zu gelangen.

„Häufig finden wir aufgebrochene Tresore, in denen Papiere und manchmal Geld liegen“, erklärte Claus Neuer (71), der Erste Vorsitzende des Polizei-Angelsportvereins (PASV). Mutmaßlich stammen diese Tresore aus Einbrüchen. Sobald die Helfer einen solchen Tresor finden, übergeben sie ihn der Polizei. „Unser Verein wurde ursprünglich von Polizisten gegründet. In unseren Reihen gibt es aber fast keine mehr“, gewährte Erster Vorsitzender Neuer, der beruflich als Kaufmann gearbeitet hat, einen Einblick. Im Hinblick auf die anliegenden Kleingärten betonte der Angelsportverein, dass das Ablegen von Grünschnitt am und im Weiher nicht gestattet ist.

Vandalismus ist ein Problem am Stengelhofweiher

Darüber hinaus stellt Vandalismus ein Problem am Stengelhofweiher dar, der sich im Besitz der Stadt Mannheim befindet. Zum Beispiel zünden zerstörungswütige Vandalen die dortigen Mülleimer an oder beschädigen die Parkbänke. „Das Ordnungsamt müsste hier öfter vorbeischauen“, appellierte Quartiermanagerin Christiane Rudic und ergänzte: „Wir versuchen, die Leute für die Umwelt zu mobilisieren.“ Denn der ökologische Gedanke stehe im Mittelpunkt der alljährlichen Putzaktion, wovon die Allgemeinheit profitieren soll.

Auf dem Stengelhofweiher, neben dem gegenwärtig eine moderne Wohnanlage entsteht, schwimmen rosafarbene Seerosen, weshalb das ruhig gelegene Gewässer zum Verweilen einlädt. Ein Kinderspielplatz mit Rutsche befindet sich ebenfalls neben dem Weiher. An heißen Sommertagen bietet sich diese paradiesische Oase als kühlender Aufenthaltsort an.

Auf im Wasser schwimmende Hundekotbeutel reagiert Quartiermanagerin Christiane Rudic mit Verärgerung. „Das ist sehr unbefriedigend, dass das nicht entfernt wird“, merkte Rudic an. Darum stellen sich die Akteure im Stadtteil die Frage: Wie kann man den Stengelhofweiher langfristig sichern? „Wir versuchen, mit der Stadt Lösungen zu finden“, erläuterte Geographie-Expertin Christiane Rudic, die sich eingehend mit dem Thema Stadtentwicklung beschäftigt. Damit der für Naherholung sorgende Stengelhofweiher nicht zum Schandfleck verkommt.

Freier Autor

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