"Ich bin so froh über meine Arbeit hier, und dass ich den Menschen helfen kann." Ihre segensreiche Tätigkeit übt die aus Indien stammende Schwester Prathyasa seit 20 Jahren im Seniorenzentrum Maria-Scherer-Haus zusammen mit sechs Mitschwestern aus. Mit Mitarbeitern und Bewohnern feierte sie das Jubiläum ihrer Profess: Vor 25 Jahren legte sie das Ordensgelübde ab.
Seit mehr als 20 Jahren ist Schwester Prathyasa Teil des Bethanienordens, im Pflegedienst des Seniorenzentrums tätig sowie im Pastoraldienst und in der Seelsorge. Sie unterstützt die Bewohner bei ihren Wünschen und Anliegen und bringt die Krankenkommunion mit dem Hausgeistlichen in die Wohnungen. Sie bereitet den Gottesdienst mit vor und kümmert sich liebevoll um Bewohner, die im Sterben liegen.
"Am Anfang war es schwer für mich, in ein neues Land zu kommen, aber mit der Zeit hat man sich daran gewöhnt und nun ist Deutschland zu meiner zweiten Heimat geworden", erzählt die Schwester. Leicht ist es keineswegs, wenn man als junge Frau beschließt, die Koffer zu packen und auf einem anderen Kontinent eine neue Existenz aufzubauen. Doch der Beschluss habe lange tief in ihrem Herzen geschlummert. Im Alter von 17 Jahren verwirklichte sie ihren langersehnten Traum.
Im Juni 1985 erfolgte die Einkleidung in den Bethanienorden. Bevor sie im Maria-Scherer Haus tätig wurde, machte sie eine Ausbildung zur Krankenpflegerin. Im Oktober 1992 zog es sie schließlich nach Deutschland, wo sie ihren ersten Einsatz im Joseph-Bauer-Haus in Käfertal hatte. Ein Jahr später wurde sie ins Maria-Scherer-Haus versetzt.
Woher nimmt Schwester Prathyasa die Kraft für die anspruchsvolle Arbeit? "Aus dem tiefen Glauben und meiner Liebe zu Gott. Gemäß dem Motto "Ora et Labora - Bete und Arbeite", erklärt sie. Mit ihrem Leben sei sie wunschlos glücklich und möchte auch nichts daran ändern. Wenn sie ihr Leben noch einmal leben könnte, würde sie es genauso leben.
Derzeit sind fast 2000 Schwestern im Bethanienorden, davon 50 verteilt in ganz Deutschland. Schwester Prathyasa lebt die Gemeinschaft im Orden, indem sie die Mitschwestern in verschiedenen Städten Deutschlands besucht. So fährt sie auch mal nach Stuttgart oder Recklinghausen. "Damit ist für Abwechslung gesorgt, und es kommt zu einem Austausch untereinander", sagt sie. Für Hobbys bleibe nicht viel Zeit. "Kleider waschen, Kleider bügeln, Zimmer aufräumen, Gartenarbeit", zählt die Schwester auf und lacht. "Aber wenn doch etwas Zeit übrig bleibt, backt sie leidenschaftlich gerne Kuchen und das auch außerordentlich gut", fügt Heimleiterin Snezana Manojlovic anerkennend hinzu.
Nächstes Jahr feiern die Mitschwestern Telma und Rebecca ihr 25-jähriges Professjubiläum und werden für ein halbes Jahr nach Indien fliegen, um diesen Festakt in einem größeren Rahmen zu zelebrieren. Diesmal begeht Schwester Prathyasa in einer kleineren Feier ihr Jubiläum, ohne einheimische Familie, doch sei dies bei einer so netten und freundlichen Belegschaft wie im Maria-Scherer-Haus leicht zu verkraften, sagt sie lächelnd.
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