Stundenplänen beinhalten heute längst nicht mehr nur trockene Wissensvermittlung, vielmehr sind sie lebensnaher als früher. Und so haben auch die Gärten längst Schule gemacht, wie auch im Süden der Stadt. Jetzt wurde dort der alte Garten der Pfingstbergschule neu angelegt - und zwar in Kooperation mit der GemüseAckerdemie, die auch die Setzlinge beisteuerte und die Klasse 6b von Alisa Klaiber im gesamten Ackerjahr als Projektpartner unterstützen wird. Die GemüseAckerdemie ist ein mehrfach ausgezeichnetes Bildungsprogramm, das Kindern zeigt, wo Lebensmittel herkommen und wie man sie anbaut. Träger des Programms ist der Potsdamer Verein Ackerdemia.
"Es war viel Arbeit, bis der alte Schulgarten neu bepflanzt werden konnte", berichtete Alisa Klaiber. Da er schon viele Jahre brach lag, hieß es zuerst einmal Unkraut jäten. Nach den Weihnachtsferien haben sie damit begonnen, die verwilderte Buschlandschaft in einen Garten zu verwandeln. Bei einer gemeinschaftliche Aktion entfernten Lehrern und Schülern das Strauchwerk, hoben Steinbrocken und eine Betonschnecke aus und legten Beete an.
Jetzt wurde der Schulgarten dann mit großem Engagement der Schüler zusammen mit Anne Bartens, Hanna König, Lara Sander und Johannes Wockenfuss von der GemüseAckerdemie bepflanzt.
Beete sollen noch wachsen
Anschaulich, erlebbar, spannend ging es zu. Mit Feuereifer puhlte Florian Löcher in die Erde, in die er dann junge Zwiebeln einpflanzte. Doch nicht nur hier arbeitet er gern im Garten, sondern auch zu Hause. Früh übt sich. Auch Alina und Theresia engagieren sich nicht nur im Schulgarten: "Ich helfe meiner Mutter zu Hause im Garten", erzählt Theresia. Die Vorfreude auf die Ernte ist groß: "Bald können wir Palmsalat und Kohlrabi ernten", freut sich Aylin. Auch Kopfsalat, Zwiebeln, Möhren, Tomaten und Kräuter hat der Nutzgarten an der Pfingstbergschule zu bieten, wo sich die Schüler im Laufe des Jahres dann einen gesunden Pausen-Snack pflücken können. "Wir wollen einen Bezug herstellen, wo die Produkte herkommen", erklärte Lehrerin Klaiber. Ihre Klasse übernimmt die weitere Pflege des Gartens, damit auch kommende Generationen an Mädchen und Jungs von dem Garten profitieren können. Mindestens einmal während der Schulzeit soll jeder Schüler die Gelegenheit haben, Gemüse und Kräuter anzubauen und zu ernten", erklärte Schulleiter Harald Knapp.
Der Schulgarten als fächerübergreifendes Lernen sei durch den neuen Bildungsplan fest im Unterrichtsprogramm verankert. "Das erklärte pädagogische Ziel der Lehrer ist es, dass die Schüler die Zusammenhänge in der Natur verstehen, sich mit der biologischen Vielfalt auseinandersetzen und Lebensmittel wertschätzen", sagte Rektor Knapp.
Außerdem fördere das gemeinsame Anlegen und Gestalten der Anlage Kommunikation, Kreativität und die Kooperationsfähigkeit der Schüler. "Gemeinsam etwas aus dem Nutzgarten zubereiten und genießen stärkt das Gemeinschaftsgefühl, und die Schüler erleben Gesundheitsförderung und Ernährungsbildung ganz unmittelbar", so Knapp. "Und die Erträge dieser Beete werden Verwendung in unserer Küche finden. Der Überschuss wird in der Schule verkauft."
Außerdem soll der Schulgarten dank Unterstützung durch die Mannheimer Firma Sax & Klee noch in diesem Jahr auf das Doppelte der Fläche erweitert werden.
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