Rheinau

Auf der Mannheimer Rheinau entsteht ein Mehrgenerationenspielplatz für rund 1,8 Millionen Euro

Der Bau eines Mehrgenerationenspielplatzes im Mannheimer Stadtteil Rheinau hat begonnen. Was der Platz für Kleinkinder, Jugendliche und Erwachsene zu bieten hat - und was die Bundesgartenschau damit zu tun hat

Von 
Bernhard Haas
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Geschenk der Rheinau-Grundschule: ein selbst gebautes Krokodil. © Bernhard Haas

Mannheim. Bagger und Raupen einer Landschaftsgärtnerei sind schon angerückt. Kies wurde auch angeliefert. Die Zeichen sind eindeutig. Der Bau des Mehrgenerationenspielplatzes zwischen der Plankstadter und der Karlsruher Straße hat begonnen.

„Wir hoffen, dass dieser richtungweisende Spielplatz gut angenommen und auch von Kindern und Jugendlichen aus anderen Stadtteilen genutzt wird“, sagte Bürgermeisterin Diana Pretzell beim symbolischen Spatenstich. „Das ist ein herausragendes Projekt mit vielen Angeboten, auf die sich die Bürgerinnen und Bürger freuen dürfen“, betonte die Bürgermeisterin.

Kinder bauen Krokodil nach

Lediglich das Wetter wollte nicht so recht mitspielen. So wurde das Geschenk der Hortkinder der Rheinau-Grundschule - ein selbst gebautes Krokodil - nicht an den künftigen Standort eines am Ende sechs Meter langen Krokodils auf dem neuen Spielplatz gebracht, sondern nur symbolisch überreicht. „Ungefähr sechs Monate haben wir gearbeitet, um das Krokodil fertig zu bauen“, sagte die achtjährige Berfin.

Dem Baubeginn sei ein langer Beteiligungsprozess vorangegangen, betonte die Kinderbeauftragte der Stadt, Birgit Schreiber. Erschwerend sei noch die Corona-Pandemie hinzugekommen. Da sei die Kommunikation unter den Beteiligten schwierig gewesen. Sogar vor Ort seien Menschen gefragt worden, wie sie sich den Spielplatz vorstellen. In einem Beteiligungsverfahren hatte die Stadtverwaltung Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu ihren Ideen befragt.

Material kommt von der Buga

Mit Unterstützung der Rheinau-Grundschule und des Quartiermanagements haben Kinder aus der Umgebung ein Mosaik-Krokodil für den Spielplatz hergestellt und werden noch eine Freundschaftsbank bemalen. Jugendliche vom Nachbarschaftshaus Rheinau und der Rheinauschule werden einen Holzzaun bemalen. Das dazugehörige Material übernimmt der Stadtraumservice vom kirchlichen Areal auf der Buga. Jetzt aber seien alle froh, dass die Arbeiten begonnen hätten. Außerdem sei ein namhaftes Unternehmen gewonnen worden, das den Bau nun ausführt, ergänzte der Leiter des Stadtraumservice der Stadt, Markus Roeingh.

Die Bürgermeisterin erklärte, was das neue Gelände alles bieten wird. Geplant ist ein einladender und attraktiver Eingangsbereich als Treffpunkt für alle Besucher. Ein Kleinkinderspielbereich soll Motorik und Sinneswahrnehmung schulen. Ganz wichtig war den Kindern, dass es einen Wasserspielbereich und eine große Freifläche zum Toben und Spielen gibt. Schulkinder erhalten einen Bereich zum Hangeln, Klettern und Balancieren. Für Jugendliche ist an einen Bereich mit der Möglichkeit für Ballspiel und Sport gedacht. Für alle Besucher gibt es einen Bereich mit Outside-Fitness-Geräten, um seine eigene Fitness zu verbessern. Aber auch einen Ruhebereich zum Treffen, Liegen und Sitzen wird es geben.

Hundewiese wurde verlegt

Der bestehende Gemeinschaftsgarten wird in die Anlage integriert. Zudem wird es einen barrierefreien Zugang geben, damit auch ein Karussell rollstuhlgerecht genutzt werden kann. Zu guter Letzt war die Bürgermeisterin froh, dass 36 Bäume erhalten und künftig Schatten spenden werden.

Auch werden eine Toilettenanlage und ein Holzpodest als Bühne für Veranstaltungen gebaut. Der neue Spielplatz wird mit vielen neuen Bäumen, Sträuchern und Stauden abgerundet. Entlang der Karlsruher Straße wird eine neue Hundewiese eingerichtet. So manches der Geräte, die aufgestellt werden, stammt von der Buga und wird hier lediglich an die neuen Gegebenheiten angepasst.

Eine große Herausforderung sei gewesen, die bisher als Hundewiese genutzte Grünfläche zu verlegen, unterstrich die Bürgermeisterin. Dazu sei ein Pachtvertrag mit der Deutschen Bahn geschlossen worden, um das angrenzende Grün dafür zu nutzen.

Hansjörg Jörger unterstrich, dass Bäume, Sträucher und Steine aus dem ökumenischen Bereich der Gartenschau nun eine ganz neue Verwendung auf dem Mehrgenerationenspielplatz finden werden. „Wir als Kirche freuen uns, dass so auch ganz materiell ein kirchliches Projekt in die Stadt hineinwirkt und die Pflanzen hier neue Wurzeln schlagen werden. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, als Kirche auf diesem Spielplatz auch mal etwas zu veranstalten“, so der Pfarrer unter dem Beifall der Anwesenden.

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