Neuostheim. Kindertheater in Bestform, das gibt es derzeit im Gemeindesaal von St. Pius mit „Mordskrawall im Hühnerstall“ zu sehen. Bei der tierisch turbulenten Heldengeschichte zum Mitmachen wird gleichzeitig „50 Jahre Weihnachtsmärchen St. Pius“ gefeiert. Die Theatertradition wurde vor über 50 Jahren von den in der Pfarrei ehrenamtlich tätigen Elisabethfrauen um Maria Stadelhofer, Margot Lindner und Ute Koch ins Leben gerufen. 1974 wurde dann mit „Bergkristall“ das erste Märchen in der Adventszeit von Ute Koch inszeniert. Ab 1986 zeichnete Bernhard Lindner und ab 2007 dann Annette Hübner für die Regie verantwortlich. Ihre Tochter Lena ist inzwischen als Co-Regisseurin dabei.
„Das feste Team von Ehrenamtlichen trägt maßgeblich zur Kontinuität und dem Erfolg bei“, sagt Annette Hübner. Bei der Premiere von Mordskrawall im Hühnerstall“ standen 28 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren, die teilweise seit zwölf Jahren dabei sind, auf der Bühne.
Alles hat bei der Premiere gepasst: das lustige, kindgerechte Stück, die spielfreudigen Jungdarsteller und das aufwendig gestaltete Bühnenbild. Es gackerte im vollbesetzten Pfarrsaal von St. Pius an allen Ecken und Enden.
Auf dem Neuostheimer Hühnerhof tummelt sich eine bunte Tierschar. Da gibt es den verschlafenen Hahn Hannibal (Miron Hauk), einige aufgeregte Hühner (Nike Dahlheim, Tabea Diehl, Celina Rütz, Fabiola Weicker, Emilia Debole, Philippa Drexler und Marlene Drexler) und freche Küken (Clara Würtele, Sara Brenzinger, Nina Brenzinger, Charlotte Bindert und Gioele Nicotra). Aber auch der alternde Hofhund Leo (Jannick Thomas), die eingebildete Katzendame Karlotta (Vera Bewers), die oberschlaue Eule Eulalia (Marlene Kuschel), die neugierige Maus Maik (Anton Wiedwald) und Gänsemutter Gundula (Annika Miess) samt ihrer Kinderschar (Marie Langenfelder, Carlotta Fieber, Heinrich Kleimenhagen, Sophie Ulrich und Bennet Kuschel) sorgen für Aufregung.
Kinder aus dem Publikum werden eingebunden
Als die Brieftauben Hermes und Hermine (Julius Schmahl und Luise Nasinski) nach einer Fehllandung vor dem gefräßigen Fuchs Freddy (Anton Welter) warnen, müssen die Tiere einen Plan schmieden, um dem fiesen Fuchs eine Falle zu stellen. Dabei sind die Tiere auf die Unterstützung der Kinder aus dem Publikum angewiesen. Ohne sie könnte weder der Hofhund Leo in Ruhe ein Nickerchen halten, noch kann die großangelegte Abschreckaktion funktionieren.
Und die Kinder, die fleißig ins Stück einbezogen werden, sind mit Feuereifer dabei. Die tierisch-turbulente Geschichte aus dem Hühnerstall stammt aus der Feder von Christina Stenger. Seit dem Ende der Sommerferien im September haben die 28 Kinder unter Leitung von Annette Hübner immer freitags geprobt. Dazu kamen noch eine Ganztagsprobe sowie jeweils eine Haupt- und Generalprobe.
„Das Spielen fördert auch Sozialkompetenz und Selbstbewusstsein. Miteinander in der Gruppe agieren, sich in fremde Rollen hineinversetzen oder sich vor Publikum zu präsentieren, sind Themen, die auch im echten Leben nützlich sind. Aber die Hauptsache ist natürlich Spaß am Spielen“, erklärt Hübner.
Bühnenbild, Kostüme und Figuren bilden stimmiges Gesamtbild
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Die Geschichte vom Huhn Vroni (Nike Dahlheim), das so gerne eine Taube sein möchte, spielt auf einem ganz gewöhnlichen Hühnerhof. Es ist ein wunderschönes Gesamtbild herausgekommen, das einfach begeistert: vom liebevoll ausgestatteten Bühnenbild bis hin zu den detailreichen Kostümen, den vielen witzigen Ideen und lustigen Figuren. Der Krawall im Neuostheimer Hühnerstall ist ein Riesenspaß für die ganze Familie, für Klein und Groß. Das Premierenpublikum klatschte jedenfalls begeistert.
Termin
Eine weitere Aufführung ist am Sonntag, 15. Dezember, um 15 Uhr im Pfarrsaal von St. Pius, Neuostheim. Einlass 14.30 Uhr.
Der Eintritt kostet fünf Euro für Erwachsene und drei Euro für Kinder. Tickets gibt es nur an der Tageskasse (keine Reservierungen möglich).
Vom Erlös wird, wie in den vergangenen Jahren, das Soziale Zentrum im Alsenweg der Caritas unterstützt. ost
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