Verkehr

Ortsfremde parken alles zu: Anwohner in Mannheim-Neuostheim sind frustriert

Anwohner im Stadtteil Neuostheim haben die Nase gestrichen voll: Bei Veranstaltungen sind die Straßen rund um die Mannheimer SAP Arena von Besuchern völlig zugeparkt. Warum das zu Problemen führt

Von 
Sylvia Osthues
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Die Trübnerstraße © Sylvia Osthues

Mannheim. Anwohner der Trübnerstraße in Neuostheim sind verärgert. Der Grund: Immer öfter nehmen ihnen ortsfremde Autofahrer die Parkmöglichkeit weg. „Bei Veranstaltungen in der SAP Arena wird die Trübnerstraße von Ortsfremden komplett zugeparkt, weil sie die Gebühren auf dem Arena-Gelände sparen möchten“, berichten Anna-Maria Gailing und Arleen Ebert.

Da komme die nahe gelegene Trübnerstraße gerade recht, um zum Nulltarif den fahrbaren Untersatz abzustellen. „Diese Leute parken die Einbahnstraße zu bis hoch zur Kurve“, erklärte Gailing. Aber auch bei Fußballspielen im Carl-Benz-Stadion, je nachdem wer gegen den SV Waldhof spielt, sei die Straße komplett zugeparkt. Während Neuostheim bei Fußballspielen für Ortsfremde durch rot-weiße Barken abgesperrt sei, werde die Trübnerstraße regelmäßig vergessen. Die Anwohner können auch nicht woanders in der Nähe parken.

Anwohnerin Anna-Maria Gailing ärgert sich über ortsfremde Autofahrer, die den Bewohnern jede Parkmöglichkeit in der Trübnerstraße wegnehmen. © Sylvia Osthues

Viele der 1946 erbauten Häuser haben keine Garage. Die Parkstreifen entlang der Seckenheimer Straße sind bei Veranstaltungen in der Arena oder im Stadion ebenfalls komplett zugeparkt. Dort sind außerdem dauerhaft mehrere Lkw-Anhänger und Wohnmobile abgestellt. Vormittags parken dort zudem Studenten der Dualen Hochschule und abends vermehrt Lkw, die auf der Suche nach einem Parkplatz oft bis zu fünfmal um die Häuser kreisen.

Mit dem Taxi vom Parkplatz nach Hause

Auch der freie Parkplatz unter der Carlo-Schmid-Brücke beim Flugplatz ist ständig durch Dauerparker belegt. Beliebt ist die Trübnerstraße auch bei Besuchern des nahe gelegenen Hotels, wenn dort alles zugeparkt ist. Besucher des gegenüberliegenden Wohnmobil-Parkplatzes ließen ebenfalls gerne ihr Auto in der Trübnerstraße stehen.

Gailing berichtet: Als sie um 18 Uhr vom Arzt gekommen sei, habe es bei einer Veranstaltung in der Arena keinen Parkplatz in ihrer Straße gegeben. „Ich musste mein Auto bei einem weit entfernten Supermarkt abstellen und mit dem Taxi nach Hause fahren, denn weil ich gehbehindert bin, kann ich den weiten Weg zu Fuß nicht bewältigen.“

Bei den betroffenen Anwohnern sitzt der Frust tief. Sie würden es begrüßen, wenn die Trübnerstraße zur Anwohnerstraße gemacht würde. Doch bei der Stadt bekämen sie kein Gehör. Dazu erklärte Désirée Leisner, Pressereferentin des Ersten Bürgermeisters: Die Ordnungsbehörde habe bereits mehrfach die Einrichtung von Bewohnerparken in dem Quartier angeregt, um gegen auswärtige Veranstaltungsbesucher vorgehen zu können, die zwar regelgerecht parken, den Einheimischen aber dadurch Parkplätze entziehen. Diese Anregung auf Ausweisung von Bewohnerzonen sei bisher vom zuständigen Bezirksbeirat immer abgelehnt worden.

Kontrollen vor Ort

Der städtische Ordnungsdienst erhalte zudem regelmäßig einen Plan der Veranstaltungen in der SAP-Arena. Insbesondere bei Spielen der Mannheimer Adler und der Rhein-Neckar-Löwen sei er für Kontrollen vor Ort unterwegs. Im Rahmen der Überwachungseinsätze des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung würden selbstverständlich alle Falschparker beanstandet. Dies gelte auch auf den genannten Flächen an der Seckenheimer Landstraße und unter der Brücke am Flugplatz. Sofern die „Dauerparker“ ordnungsgemäß parken, könne die Stadt hier nichts unternehmen.

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