Mannheim. „Wir tun unser Bestes, um das Falschparken auf ein Mindestmaß zu reduzieren, alles andere geht nicht“, sagte Michael Reichert, der Leiter des Polizeireviers Mannheim-Oststadt, seit einem Jahr zuständiger Einsatzleiter bei Waldhof-Spielen. „Heißt das, Neuostheim hat Pech gehabt?“, fragte Bezirksbeirat Marc Arnold (CDU) in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats Neuostheim/Neuhermsheim. Er bat die Sicherheitskräfte, „bei den Spielen mal komplett durchzukontrollieren“.
Michael Reichert erklärte: „Falschparken ist nicht unsere allererste Sorge, sondern, dass die Gegner bei Risikospielen nicht aufeinandertreffen.“ Das sei ein hoher Aufwand und koste die Stadt viel Geld. Mehr als zwei Kontrollposten seien personell nicht möglich. Eine intensivere Kontrolle würde auch nur zu großen Staus und Unruhe führen.
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Doch Verkehrsverstöße würden regelmäßig geahndet, sagte der Polizeidirektor. Harry Kroiß (SPD) wollte außerdem wissen, inwieweit der SV Waldhof für die Sicherheit und deren Kosten zuständig ist. Reichert erklärte: „Der Verein ist grundsätzlich zuständig für alles im Stadion - mehr Ordner oder Sicherheitsdienste muss der SV Waldhof bezahlen.“ Die Polizei sei für die öffentliche Sicherheit zuständig: „Dem Verein die Kosten aufzubürden ist rechtlich nicht möglich.“
Die Sicherheitslage sowie die Parksituation in Wohngebieten bei Heimspielen des SV Waldhof beschäftigten den Bezirksbeirat gleichermaßen. Stefan van Issum vom Fachbereich Sicherheit gab bezüglich der Park-Problematik einen Überblick über die Situation.
Er informierte darüber, dass im Carl-Benz-Stadion 19 Heimspiele pro Saison, darunter sechs Hochrisiko-, neun Risiko- und vier Normalspiele stattfinden. Den Fans stehen 5600 Parkplätze beim Maimarktgelände auf P 20 kostenlos zur Verfügung. Die 1200 Parkplätze beim Friedensplatz würden zwar auch von Luisenparkbesuchern genutzt, bei Risikospielen aber für die Fans freigehalten. Im Carl-Benz-Stadion ist Platz für 24 000 Besucher. In der Regel kommen 10 000 pro Spiel, Derbys sind meist ausverkauft.
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Viele reisen mit dem Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) an, aber auch mit Individualverkehrsmitteln. Bei Spielen des SVW sind in Neuostheim acht Zufahrtsstraßen gesperrt. Es gibt zwei Kontrollposten am Dürerknoten und an der Bushaltestelle Seckenheimer Landstraße. „Zwar dürfen nur Anlieger reinfahren, aber auch jeder, der ein Anliegen hat“, sagte van Issum. Das mache es schwierig, zu kontrollieren. „Bei Anwohnerparken wäre die Kontrolle einfacher“, bemerkte van Issum. Auf die Frage der Bezirksbeiräte nach der Sicherheitssituation in Neuostheim und Neuhermsheim erklärte der Polizeidirektor: Es gibt einen Anstieg der registrierten Straftaten in beiden Stadtteilen von 777 im Jahr 2022 auf 1037 im Jahr 2023, mithin ein Anstieg von 33,5 Prozent. Doch im Vergleich lägen die Fallzahlen 2023 noch unter dem Vor-Corona-Niveau. Der Vergleich von 2022 zu 2023 ergebe zwar ein Plus von 260 Fällen insgesamt, doch im Vergleich zu 2019 zu 2023 zeige sich ein Minus von 11,4 Prozent.
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Mehr Delikte im Bereich Rauschgift zu verzeichnen
Bei der Rauschgiftkriminalität seien von 2022 (322) zu 2023 (424 Fälle) 102 Fälle hinzugekommen, was einer Zunahme von 25 bis 30 Prozent (bei 22 bis 23 Prozent im Gesamtgebiet Mannheim) entspricht. Im Vergleich von 2019 (540 Fälle) zu 2023 (424) zeigt sich aber eine Abnahme um 21,5 Prozent. Der Vergleich bei der Diebstahlstahlkriminalität von 2022 (214) zu 2023 (306) offenbart ein Plus von 92 Fällen und von 2019 (275) zu 2023 (306) eine Zunahme von 11,3 Prozent.
Die Zunahme der Rauschgiftkriminalität sei nicht allein auf die Time Warp zurückzuführen, wie die Bezirksbeiräte im Vorfeld gefragt hatten, sondern hat laut Polizei auch mit anderen Großveranstaltungen in Carl-Benz-Stadion, Luisenpark, SAP-Arena und Maimarkt zu tun. Reichert zufolge seien die besprochenen Zahlen „trotz der hohen prozentualen Zunahme nicht besorgniserregend“.
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