Verkehr

Bezirksbeiräte warnen vor Unfallgefahr in Mannheim-Neuostheim

An einer Einmündung im Mannheimer Stadtteil Neuostheim hat es schon mehrfach gekracht: Warum es an der Stelle so unübersichtlich ist und was Bezirksbeiräte jetzt von der Stadtverwaltung zur Gefahrenabwehr fordern.

Von 
Sylvia Osthues
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Die Ecke von Konrad-Witz- und Dürerstraße ist laut Aljoscha Kertesz (von links), David Bisinger und Stephanie Langenfelder ein Unfallschwerpunkt. © Sylvia Osthues

Mannheim. Am 3. Dezember gab es an der Ecke von Dürer- und Konrad-Witz-Straße erneut einen Unfall zwischen einem Auto und einer Straßenbahn. Bei einem Vororttermin schilderten die Bezirksbeiräte Stephanie Langenfelder und Aljoscha Kertesz (beide Freie Wähler ML) sowie ein Unfallgeschädigter die Situation an der Stelle in Neuostheim, an der es in den vergangenen Jahren bereits mehrere Unfälle gegeben habe.

Zum Beispiel passierte am 6. November 2024 ein ähnlicher Unfall. Langenfelder habe schon damals bei der Verwaltung angefragt, welche Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit umgesetzt werden könnten, um solche Unfälle künftig zu vermeiden.

Unfallgefahr: Stadtverwaltung bestätigt Problem, Lösung ist aber nicht in Sicht

Der Fachbereich 61 der Mannheimer Stadtverwaltung habe nach einer Überprüfung der Sichtbeziehungen die schlechte Einsehbarkeit im Kreuzungsbereich beim Einbiegen auf die Dürerstraße bestätigt, jedoch noch keine Lösung angeboten. „Der Kreuzungsbereich eignet sich nach Aussage der Stadtplanung nicht für den Einsatz eines Verkehrsspiegels“, sagte die Bezirksbeirätin. Stattdessen werde eine Alternative gesucht, bei der der Parkplätze an der Kreuzung neu geordnet werden, um bessere Sicht entlang der Straße gewährleisten zu können.

Bezirksbeirat fordert: Verwaltung sollte schnell handeln

Pfosten im Fahrbahnbereich seien nach Aussage der städtischen Bhörden nicht möglich. „In der öffentlichen Sitzung des Bezirksbeirates am 20. November 2024 habe ich nochmals auf die wiederholten Unfälle an dieser Stelle hingewiesen und um Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit gebeten. Damals wurde ich von der Verwaltung erneut auf eine öffentliche Bezirksbeiratssitzung im Jahr 2025 vertröstet“, kritisierte die Bezirksbeirätin.

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Nina Höll
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Ihr Kollege Aljoscha Kertesz ergänzte: „Die Sicht in dieser Straße ist durch parkende Autos so eingeschränkt, dass selbst ein langsames Heranfahren zu einer Kollision mit der Straßenbahn führen kann.“ Für ihn ist eine erst im Laufe des Jahres angedachte Lösung eindeutig zu spät. „Hier sollte die Verwaltung schnell handeln, um diesen Unfallschwerpunkt kurzfristig zu entschärfen“, forderte er. Zu dem Unfall am 3. Dezember zwischen einem VW und einer Straßenbahn sei es gekommen, weil der VW-Fahrer aus der Konrad-Witz-Straße nach links in die Dürerstraße abbiegen wollte. Dabei übersah er wegen eines direkt an der Kreuzung am rechten Straßenrand in der Dürerstraße abgestellten Autos die von rechts kommende, vorfahrtsberechtigte Straßenbahn.

Zuletzt gab es einen Schwerverletzten bei einem Unfall

Bei dem Zusammenstoß drehte sich der VW, so dass er gegen den am linken Fahrbahnrand in der Dürerstraße geparkten Wagen von David Bisinger stieß. „Ich war gerade im Fitnessstudio und wurde von Freunden über den Unfall informiert“, erklärte der Fußballer des VfR Mannheim. Beide Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Bei dem Unfall wurde der VW-Fahrer schwer verletzt. „Muss denn erst etwas Schlimmeres passieren, bevor die Stadtverwaltung handelt?“, fragten die Bezirksbeiräte.

Verkehrsbehörde sieht keine Unfallhäufungsstelle

Auf Nachfrage erklärte Corinna Hiss vom Dezernat für Planung, Bauen, Verkehr und Sport: „Die genannte Örtlichkeit ist der Verkehrskommission nicht als Unfallhäufungsstelle oder Unfallschwerpunkt bekannt.“

Die Projektgruppe Neuordnung Straßenrandparken begehe gerade den Stadtteil Neuostheim im Rahmen einer Voruntersuchung für die geplanten Markierungsarbeiten. Die bisherige Duldungspraxis des ungeordneten Gehwegparkens soll nach einem Erlass des Verkehrsministeriums in allen Städten des Landes aufgegeben werden. „Die Stadt Mannheim gestaltet die geforderte Neuordnung so, dass der öffentliche Raum ein sicherer und nutzbarer Ort für alle ist und überall barrierefrei wird“, sagte Hiss. Dazu gehörten eine Mindestbreite des Gehweges und verbesserte Sichtfelder für alle Menschen, unabhängig von Alter und Mobilitätseinschränkung.

„Die Projektgruppe wird konkret auch die Sichtfelder in der Dürerstraße prüfen und, falls erforderlich, das Parken so ordnen, dass diese künftig frei gehalten werden“, so Hiss.

Freie Autorin

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