Mannheim. Wie soll die Aufwertung des Neckarvorlandes zwischen Kurpfalzbrücke und westlicher Riedbahnbrücke aussehen? Mit dieser Frage befasste sich die von Stadtrat Reinhold Götz (SPD) geleitete Bezirksbeiratssitzung im Bürgerhaus am Neumarkt. „Am 20. Juli wird dazu im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) des Gemeinderats ein Grundsatzbeschluss für die weiteren Planungsschritte gefasst werden“, erklärte Stadtplaner Christian Konowalczyk.
Neckarufer in Mannheim: Ab Ende 2024 wird gebaut
Baubeginn soll Ende 2024 sein. Die Vorplanungsergebnisse erläuterte Stadtplaner Stefan Häffner. Mit Bürgerbeteiligung seien zentrale Ansprüche an das rund elf Hektar große Neckarvorland Nord erarbeitet worden: wie Gastronomie, öffentliche Toiletten, soziokulturelle Angebote wie Urban Gardening oder Grillstation, aber auch zu Veranstaltungen, Freizeit- und Sportangeboten. „Rahmenbedingungen für weitere Planungen sind neben dem Hochwasserschutz das Landschaftsschutzgebiet Unterer Neckar und das Neckarvorland als Naherholungsgebiet“, so Häffner.
Die Planungsschwerpunkte nannte Christian Wild von der bhm Planungsgesellschaft (Bresch, Henne, Mühlinghaus in Brühl): „Das Neckarvorland soll attraktiv sein für die Bevölkerung der Neckarstadt-West.“ Deshalb soll es weitgehend inklusiv gestaltet und besser erreichbar sein, beispielsweise durch weitere Rampen am Marchivum oder an der Alphorn- und Diesterwegstraße.
Terrassen und ein Sitzbereich am Neckar geplant
Zur besseren Wahrnehmbarkeit des Neckars geplant sind eine Verbindung vom Alten Meßplatz zum Neckarufer sowie Terrassen und ein Sitzbereich unterhalb des Lidl-Supermarkts. Außerdem soll der Spielplatz ins Neckarvorland gezogen und Aussichtspunkte geschaffen werden. Auf einer kleinen Fläche in Verlängerung der Alphornstraße sei zudem Platz für einen Foodtruck, so Wild. Der Bolzplatz wird ergänzt durch weitere Sportangebote. Auf dem Radweg soll die Geschwindigkeit reduziert werden durch „Wegeschwingungen“.
Als ökologische Verbesserung sollen „Stadtwildnisgärten“ und Biotope angelegt werden, sowie Aufenthaltsflächen unter den Brücken. Zu den Kosten erklärte Sitzungsleiter Götz: „Die Projektkosten belaufen sich nach derzeitiger Kostenschätzung auf insgesamt 6,3 Millionen Euro.“ Das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ sehe eine Förderquote von 60 Prozent vor. Mithin wäre ein Eigenanteil von 2,52 Millionen Euro durch den städtischen Haushalt zu finanzieren. Die Bezirksbeiräte begrüßten das Projekt, äußerten aber weitere Wünsche und Kritik.
Felix Schmedt (Grüne) schlug einen abgetrennten Bereich für Hunde vor und eine andere Wegeführung beim Radweg. Hendrik Winkhardt (SPD) gab der Hoffnung Ausdruck, dass das Gelände während der fünfjährigen Bauzeit nicht komplett gesperrt ist, sondern abschnittsweise vorgegangen wird. Sein Parteikollege Maikel Schwerdtfeger wollte wissen, was künftig gegen das Austrocknen der Neckarwiesen im Sommer geplant ist.
Neckarufer in Mannheim: Mehr Beschattung gefordert
Die Bezirksbeiräte der Linken, Yannick Lennard Songo und Roland Schuster, kritisierten, „dass nicht klar ist, ob es öffentliche Toiletten am Neckarufer geben wird“. Nachdem die Bezirksbeiräte der Beschlussvorlage zugestimmt hatten, meldeten sich die Bürger zu Wort. Claudia Arnold, Leiterin des Schülerladens Sterntaler, hätte gern „mehr Beschattung und Vorsorge gegen Verschmutzung“ im Neckarvorland. Andreas Lindemann, Akteur der ersten Stunde im Ikubiz Gemeinschaftsgarten auf dem Neumarkt, gab Tipps für die „Stadtwildnisgärten“.
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