Tierheim

Keine Tiere als Geschenk

Spendensammlung bei Weihnachtsfeier

Von 
Astrid Schwörer
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Die traditionelle Weihnachtsfeier im Tierheim. © Astrid Schwörer

Friesenheimer Insel. Decken, Handtücher, Kissen und palettenweise Futter brachten die Gäste zur traditionellen Tierheim-Weihnacht mit. Die Feier ist eine gute Gelegenheit, Spenden einzusammeln und sich bei den Besucherinnen und Besuchern mit Plätzchen, Glühwein und Suppe zu bedanken.

„Es tut sich viel“, berichtete Thomas Gebhardt, der Vorsitzende des Tierschutzvereins. Er freute sich über den großen Zuspruch und gab einen Überblick über die Entwicklung in den vergangenen Monaten. Rund 180 Tiere beherberge das Heim momentan. „Hier leben 55 Katzen und 37 Hunde, dazu Nager, Reptilien und Vögel.“

„Zu uns kommen immer mehr schwierige Hunde“, hat Gebhardt festgestellt. Um die Tiere auf eine Vermittlung vorzubereiten, beschäftige der Verein den Trainer Stefan Kaspar. „Erst wenn er seine Einwilligung gibt, suchen wir neue Besitzer. Das kann oft Monate dauern.“

„Wir sind kein Supermarkt, in dem man ein Tier kauft“

Jeder, der ein Tier aufnehmen wolle, müsse sich mit dem Charakter der jeweiligen Spezies auseinandersetzen, appellierte Gebhardt. Aus diesem Grund gebe es im Tierheim auch keine Lebewesen als Weihnachtsgeschenke mitzunehmen. „Wir sind kein Supermarkt, in dem man ein Tier kauft“, bekräftigte er. Die Vermittlung der Tiere sei ein längerer Prozess. Interessenten und Tiere müssten sich aneinander gewöhnen und sein Team beobachte genau, ob das neue Zuhause passe.

Jedes Jahr landen allerdings nach Weihnachten einige Hunde und Katzen im Tierheim. Ein großes Problem sieht Gebhardt darin, dass sich die Familien nicht über die Kosten im Klaren seien. Ein Hund könne durchschnittlich um die 200 Euro im Monat kosten.

Das neue Hundehaus ist mit viel Komfort ausgestattet. „Wir bringen hier vor allem verhaltensauffällige Hunde unter“, erklärte Gebhardt beim Rundgang. Elektrische Türen, Fußbodenheizung, Tageslicht und ein großer Auslauf ermöglichen es den nervösen Tieren, zur Ruhe zu kommen. Während draußen bei den alten Zwingern lautes Bellen und Kläffen zu hören ist, sind die Räume im neuen Haus angenehm schallisoliert. Das Gebäude ist so konzipiert, dass man es auch als Quarantänestation nutzen kann.

Mitten auf dem Gelände entsteht ein weiterer Neubau mit insgesamt zehn Hundezwingern. Die geplanten Räume bieten wesentlich bessere Voraussetzungen für die Hundehaltung als das Bestandsgebäude. Sie sind größer, verfügen über Fenster und ein weitläufiges Außengelände. Sogar ein Hunde-Bad, ein Behandlungsraum für den Tierarzt und ein eigener Bereich für Hündinnen mit Welpen sind vorgesehen. Bis Ende des Monats soll das Dach montiert werden, im Januar beginnt der Innenausbau. „Im April soll alles fertig sein“, zeigte sich Gebhardt zuversichtlich.

Für den Neubau gebe es zwar Zuschüsse von Stadt und Land, einen Großteil der Kosten trage der Verein aber selbst, erläuterte der Vorsitzende. „Wir müssen wirtschaftlich arbeiten, wir streicheln nicht nur Hunde“, sagte er und betonte: „Dabei sind wir auf Spenden und Erbschaften angewiesen.“

Freie Autorin

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