Mannheim. „Eine solche Ausstellung im Community Art Center ist toll,“, sagte Geschäftsführer Tobias Frindt und beschreibt das Hauptanliegen des Sozio-Kulturellen Zentrums: gesellschaftliche Konflikte aufzugreifen und die Menschen in einen Dialog zu bringen. „Dieses Projekt ist superpassend“, fand Frindt.
Zur Ausstellung erklärte Fotografin Straube: „Dürre, Flutwellen, Plastikmüll, und Brände - täglich werden wir mit Katastrophenbildern konfrontiert. Ich konnte die ganzen Katastrophenberichte nicht mehr sehen. Immer das Gleiche und dass die Menschen nicht weiterkommen.“ Deshalb wollte sie Menschen in verschiedenen Lebensbereichen in unserer Region treffen, „die was tun gegen die Klimakrise, die mit Mut, Sachverstand und Zukunfts-Ideen dem scheinbar Hoffnungslosen entgegenwirken und dazu macht ihnen das auch noch Spaß“.
Ökologischer Lehrgarten
Ein Ökologischer Lehrgarten, ein künstlerischer Raum aus Treibgut, Widerstand im Öffentlichen Raum durch Bürgerinitiativen, Solidarische Landwirtschaft und vieles mehr: Die Ausstellung von Barbara Straube portraitiert Klimaheldinnen, die ihren Blick nach vorne wenden und kreative Wege suchen, um die Klimakrise zu überwinden. Neben der Künstlerin waren auch Andreas Niemöller (Ökologischer Lehrgarten Mannheim) und Barbara Preis (Solidarische Landwirtschaft Vorderpfalz), deren Projekte in der Ausstellung vorgestellt werden, für einen Talk anwesend.
Im Ökologischen Lehrgarten Mannheim vom Internationalen Bund (IB) vereinen sich auf besondere Weise Soziales, Wirtschaftliches und Ökologisches zu einem Bildungsprojekt für nachhaltige Entwicklung. Die psychisch kranken Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die von der Arbeitsagentur hierher vermittelt werden, brauchen Unterstützung.
Durch die Arbeit im Lehrgarten finden sie wieder Orientierung in ihrem Leben und werden auf die Berufswelt vorbereitet. „Die Arbeit an der frischen Luft, mit Pflanzen und Tieren, tut den Teilnehmenden gut“, sagte Andreas Niemöller. Der Pädagoge und Gemüsebauer hat das Projekt in der Donaustraße in Neckarau aufgebaut und leitet die Jugendlichen im Bereich Gartenbau an.
Gemüse für 250 Menschen
Die Solawi Vorderpfalz (Solidarische Landwirtschaft) wird getragen von über 140 Haushalten, die zusammen eine kleinstrukturierte und vielfältige Landwirtschaft ohne Pestizide und ohne mineralischen Dünger ermöglichen. Die verantwortlichen Gärtner auf dem zwei bis drei Hektar großen Gelände eines ehemaligen Aussiedlerhofs zwischen Limburgerhof und Schifferstadt sind zwei Bauernfamilien. „Wöchentlich verteilen wir über unsere Solawi 90 Ernteanteile und versorgen damit circa 250 Menschen direkt mit Gemüse, Getreide und selbst gebackenem Brot“, erzählte Barbara Preis.
Die Ausstellung „Klima*heldinnen“ im Community Art Center, Mittelstraße 17, läuft noch bis einschließlich Freitag, 23. Juni 2023. immer dienstags und donnerstags von 10 bis 14 Uhr und mittwochs und freitags von 10 bis 17Uhr sowie zu Veranstaltungszeiten geöffnet. Am Donnerstag, 15. Juni, 19 Uhr findet ein „Erzählcafé“ mit Angelika Staudt statt. Der Eintritt ist frei.
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