Neckarstadt-Ost

Wie die Thunderbirds in Mannheim-Herzogenried den Beat spielen

Sie stehen seit 60 Jahren auf der Bühne: Die Mannheimer Beat-Formation Thunderbirds spielte im Stadtteil Herzogenried zum Jubiläum eine vielzahl "neuer" alter Songs, mit denen die Vorfreude auf den Colaball wächst.

Von 
Katja Geiler
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Die Thunderbirds beim Auftritt im Herzogenriedpark. © Katja Geiler

Man glaubt es kaum, aber in diesem Jahr stehen die Thunderbirds 60 Jahre auf der Bühne. Und wer sich jetzt fragt, wie es mit dem Colaball am Tag vor Weihnachten aussieht: Er findet voraussichtlich statt. „Falls nicht wieder irgendwelche Covid-Dinge auftauchen. Aber ich bin Berufsoptimist“, meinte Bandleader Joachim Schäfer, der vor zwei Jahren noch seinen 70. Geburtstag im Sommer mit einem Konzert auf der Freilichtbühne feiern konnte.

Seitdem haben die Thunderbird fleißig geprobt, um das Programm „mit neuen alten Liedern aufzupäppeln“. Zu hören waren diese zusammen mit den alten Klassikern erstmals vor einiger Zeit bei schönstem Wetter, vor der extremen Hitze, in der Konzertmuschel im Herzogenriedpark. „Es war vor 60 Jahren im Erlenhof, ich war zwölf Jahre alt, und wir spielten als Schülerband auf einer Weihnachtsfeier. Dass das mein Beruf wird, habe ich schon damals gewusst“, sinniert Schäfer.

Wer zum Konzert der Thunderbirds geht, weiß genau, was ihn erwartet. Kein Sammelsurium aus gängigen Hits der letzten 60 Jahre, sondern ein Spezialprogramm: Beat. Die absolute Spezialität der Thunderbirds sind die Shadows, eine britische Instrumental-Band, deren Stücke sie von Anfang an spielten und daher entsprechend aus dem Effeff beherrschen. „Gerhard Meier an der Gitarre“, wie Schäfer ihn extra ankündigte, spielte in den Shadows-Stücken die markanten Soli und bekam extra Applaus.

Doch auch die Hits der bekannteren Gruppen ließen die Thunderbirds nicht aus. Da wären zum Beispiel die Rolling Stones. „Wir grüßen Mick Jagger, er hat zwar immer noch Corona, aber sonst geht es ihm gut“, sagte Schäfer vor „Route 66“ und „It’s All Over Now“. Auch die Beatles-Liste war lange, von „I Feel Fine“, über „With a Little Help from My Friends“ bis hin zu „Something“.

Zwischendurch holt Schäfer das Publikum immer wieder aus den Erinnerungen an den Beat-Keller heraus und erzählt Anekdoten wie die ulkige Fats-Domino-Geschichte: Der Star schob bei seinem Konzert im Rosengarten mit seinem „dicken Bauch“ einen Flügel zur Seite, und Schäfer saß im Off und zog an einer Schnur, die am Flügel befestigt war.

Mit dabei waren weitere beliebte Songs wie „Pretty Woman“ von Roy Orbison, „Diana“ von Paul Anka, „Sunny Afternoon“ von den Kinks und der Freakbeat-Song „My Friend Jack“ von The Smoke. Das Publikum freute sich so sehr, dass es gleich mehrere Zugaben gab, darunter „My Generation“ von The Who. Nur noch fünf Monate bis zum Colaball in der Kulturhalle Feudenheim.

Freie Autorin Ich schreibe für alle Mannheimer Stadtteile und für Viernheim

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