Mitte/Neckarstadt-West - Verwaltung berichtet im Bezirksbeirat über die Fortschritte bei der Lokalen Stadterneuerung

Sprachforum kommt – ALTER erweitert

Von 
Katja Geiler
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Die Radstelle, an der man Räder reparieren kann, im Hintergrund der Fahrrad-Parcours und das ALTER. © Katja Geiler

Die Neckarstadt-West befindet sich seit einiger Zeit im Wandel. Dieser passiert nicht rein zufällig, er ist von der Stadt geplant und nennt sich Lokale Stadterneuerung (LOS). Auf dem Plan stehen dabei nicht nur rein bauliche, sondern auch soziale Aufgaben, um Aufenthaltsqualität und Freiräume zu schaffen und das kulturelle Angebot für neue Zielgruppen zu erweitern. Auf der Sitzung des Bezirksbeirats Neckarstadt West gab es nun von der Steuerungsgruppe einen Bericht zur Entwicklung der Pläne.

Sportliches Angebot

Das Neckarvorland und der Bereich um das ALTER sind inzwischen zu einem beliebten Aufenthalts- und Veranstaltungsort geworden mit sportlichen Angeboten und Konzerten. Erweitert wurde das ALTER bereits um den Food Truck, die Mini-Skateboard-Rampe, den Fahrrad-Parcours und eine fest installierte Toilette. Nun soll neben dem ALTER das Forum der deutschen Sprache entstehen, eine Art Sprach-Museum in Kooperation mit dem Institut für Deutsche Sprache Mannheim. Nur der Standort der einzelnen Elemente wird etwas verändert. „Das ALTER rückt weiter in Richtung Kurpfalzbrücke, das Flächenangebot wird erweitert, das Forum wird in der Nähe vom Lidl entstehen“, sagte Achim Judt, Geschäftsführer der Projektentwicklungsgesellschaft (MWSP).

Auch der Raum unter der Kurpfalzbrücke soll nicht ungenutzt bleiben, hier soll bis zum Frühjahr 2021 ein sportliches Angebot entstehen, eine Calisthenics-Anlage. Das Neckarvorland und der Bereich unter der Jungbuschbrücke sollen eine lokale Beleuchtung erhalten.

Um die Dammstraße zu beleben soll auf Höhe der Alphornstraße ein moderner Kiosk mit kleiner Gastronomie und Toiletten gebaut werden, dieses Projekt stieß jedoch bereits bei den Anwohnern auf Widerstand. Auch auf dem Neumarkt soll es einige Veränderungen geben. Der Spielplatz bekommt neue, abenteuerlich gestaltete Geräte, außerdem soll auf dem Platz ein Projektpavillon entstehen, für den es mehrere Entwürfe gibt, Baubeginn für alle Projekte des Neumarkts soll Ende März 2021 sein. In der kompletten Neckarstadt, auch im Osten und im Herzogenried, sind die Straßenlaternen älter als 40 Jahre, diese werden schrittweise durch energieeffiziente Leuchten ersetzt. Auch bei der städtischen Organisation wurde einiges verändert, etwa durch die Neueröffnung der Bürgerdienste auf der Mittelstraße.

Quartiermanagerin stellt sich vor

Auf der Sitzung stellte sich zudem die neue Quartiersmanagerin vor: Jennifer Yeboah, seit Anfang Juli im Einsatz. „Ich wohne seit 22 Jahren hier in der Neckarstadt und kenne den Stadtteil, seine Probleme, aber auch sein Potenzial“, sagte die Sozialpädagogin. Vorher war sie Quartiersmanagerin im Herzogenried, das sei nun eine Umstellung, die Herausforderungen seien nun andere. Dass es in der Neckarstadt West viele benachteiligte Menschen und viele Konflikte gibt, ist in letzter Zeit oft thematisiert worden und kam auch von Seiten der Bürger bei der Sitzung zur Sprache. „Der Sendung 37 Grad stimme ich nur teilweise zu, das Bild ist zu einseitig. Es stimmt nicht, dass sich niemand kümmert“, so Yeboah. Konflikte im öffentlichen Raum gebe es in allen Stadtteilen, die eng bebaut sind. Streetworker, die Menschen an sprechen, könnten zur Konfliktlösung beitragen.

„Ich liebe diesen Stadtteil, weil hier so viele Leute für ihren Stadtteil brennen“, so Yeboah. Auch ihr Quartiermanagement zieht um in barrierefreie Räume auf der Mittelstraße.

Freie Autorin Ich schreibe für alle Mannheimer Stadtteile und für Viernheim

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