Neckarstadt-Ost - Stadtteilversammlung fördert viele Wünsche von Kindern zutage

Kinder in Mannheim-Neckarstadt wünschen sich mehr Freiraum

Von 
Katja Geiler
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Der nicht-öffentliche Spielplatz in der Nebeniusstraße, den die Kinder „cooler“ machen wollen. Außerdem wünschen sie sich generell schöne Graffitis für ihren Stadtteil, wie diese auf dem Bild. © Katja Geiler

Vom Trampolin und einen eigenen Bauwagen als Rückzugsort bis hin zur Hilfe für Obdachlose – die Wünsche der Kinder und Jugendlichen in den Stadtteilen Neckarstadt-Ost und Nordost, Wohlgelegen und Herzogenried sind äußerst vielseitig. Äußern konnten sie diese auf der Stadtteilversammlung, die das Jugendbüro 68Deins! für jeden Stadtteil veranstaltet. Gehör finden die Teilnehmenden bei Mitgliedern der Stadtverwaltung und des Bezirksbeirates, die ihnen oft schon während des Treffens sagen können, welche Wünsche umsetzbar sind.

Die jetzige Versammlung fand in einer Online-Konferenz statt. Das Interesse war groß, 50 Teilnehmer, darunter auch Gruppen, hatten sich zugeschaltet. Die Kindergruppe des Jugendhauses Herzogenried wünscht sich ein großes Trampolin, das im Garten vor dem Haus in den Boden eingelassen werden soll. Die Vorteile: „Gratis (viele Kids sind von Armut betroffen), Jugendhausaufwertung, sportliche Betätigung und Stressbefreiung“, zählen die Kinder in einer Präsentation auf. Die Jugendgruppe wünscht sich einen Raum, der unabhängig von den Öffnungszeiten des Jugendhauses ist. Sie möchten Freiraum und Eigenständigkeit, am besten wäre ein eigener Bauwagen. Da dieser etwa 15 000 Euro kostet, wären die Jugendlichen bereit, dafür zu arbeiten. Dies sei leider nicht machbar, meinte Stadtrat Stefan Höß (SPD), trotzdem sei ein Bauwagen ein guter Vorschlag. „Im Herzogenried gibt es viele Jugendliche, die nicht wissen, wohin“, fügte Thomas Trüper von der IG Herzogenried hinzu.

Die Kinder der Erich-Kästner-Grundschule im Stadtteil Wohlgelegen möchten den Nebeniusplatz „cooler machen“, dort befindet sich ein nicht-öffentlicher Spielplatz. Sie wünschen sich ein Gewächshaus, ein Spielhaus zum Verstecken und eine Trockentoilette. Für den Windsorpark wünschen sich die Kinder Sandplätze, auf denen Hunde ihr Geschäft machen können, außerdem wollen sie keine Schmierereien, sondern nur ansehnliche Graffitis an dafür vorgesehenen Wänden. Sie haben ein großes Herz für Obdachlose, für diese wünschen sie sich eine WG mit Suppenküche, einer Ausgabestelle für Decken und Hilfsangebote bei psychischen Problemen. „Ich finde es gut, dass ihr an Obdachlose denkt, die nicht in eurer Altersgruppe sind“, lobte Stefanie Heß die Schülerinnen und Schüler.

Die Skater der Integrierten Gesamtschule Herzogenried (IGMH) bemängelten in der Straße Am Brunnengarten viele unebene Stellen, außerdem sind auf einem Fußweg zwischen zwei Schulen einige Straßenlaternen kaputt. Daher wünschen sie sich ebene Straßen und eine Reparatur der Beleuchtung. In der Uhland Werkrealschule sind die Sportplätze ein Thema, auf der Wunschliste stehen neue Tore, mehr Basketballkörbe und eine Erneuerung des harten Bodens.

Ein Verkehrsproblem gibt es im Stadtteil Turley: „Autos nehmen keine Rücksicht, fahren zu schnell, parken alles voll“, heißt es in der Präsentation am Beispiel „Fritz-Salm-Straße“. Die Kinder haben eine Miniatur-Traumstraße gebaut, mit Platz zum Spielen, mehr Grün, einer Kutsche und sogar mit Tieren auf dem Turley-Platz.

Auch die Umgestaltung des Alten Meßplatzes Süd, kurz „Alter“, wurde angesprochen, auch hier können die jungen Teilnehmer sich in Foren mit einbringen, von denen noch vier stattfinden.

Freie Autorin Ich schreibe für alle Mannheimer Stadtteile und für Viernheim

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