Mitte/Herzogenried - Appell der Aktionsgemeinschaft an Politik und Stadt: „Aufwertung des Parks fortsetzen“ / Heute Workshop

Grüne Schule in die Multihalle?

Von 
Anke Philipp
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Freizeitoase für den Mannheimer Norden: der Herzogenriedpark Mannheim. © Michael Ruffler

Die Zukunft des Herzogenriedpark bleibt in der öffentlichen Debatte. Erneut meldet sich die Aktionsgemeinschaft zu Wort und appelliert an Stadt, Politik und Stadtpark-Gesellschaft, das Erholungsgebiet für über 55 000 Menschen bei den Planungen zur Bundesgartenschau nicht außen vor zu lassen. Heute, 18. September, findet um 16 Uhr in der Multihalle ein Workshop zur künftigen Nutzung statt. Thema ist auch die Einbindung in den Park.

Keine Ferienkurse

Über den Luisenpark werde häufig berichtet, über den Herzogenriedpark kaum, beklagen die AG-Sprecher Gerhard Heckmann, Waltraud Schlepps und Thomas Trüper eine „unterschiedliche Wertschätzung“ der Anlagen. Als Beispiel führen sie in ihrem jüngsten Schreiben an die Unterstützer etliche Veranstaltungen an: Im Luisenpark habe es trotz Corona-Pandemie mehrere Kulturveranstaltungen gegeben. Im Herzogenriedpark sei nichts geplant. So werde wohl die 2019 begonnene Kooperation mit der Popakademie in der Konzertmuschel nicht fortgeführt, fürchten sie.

Weiteres Beispiel: Im Luisenpark habe es vier Sommerferienkurse gegeben sowie bereits Ankündigungen konkreter Angebote in den Herbstferien und in der Adventszeit. „Im Herzogenriedpark findet man nicht ein einziges Angebot. Wir halten dies für absolut inakzeptabel und nicht nachvollziehbar, dass die großen (Erlebnis- und Förder-)Bedarfe bei den Kindern in den angrenzenden Wohnquartieren in solch gravierender Form missachtet werden“, so die Sprecher.

Die Aktionsgemeinschaft fordert, dass beschlossene Maßnahmen (neues, generationsübergreifendes Sport- und Spielangebot für Menschen mit und ohne Einschränkungen, eine Grüne Schule, ein Sinnespfad) konsequent weiter verfolgt werden. Die Mittel dafür seien im Etat der Stadt eingeplant. Erfreulich sei, dass SPD, Li.Par.Tie und Bezirksbeiräte sich für die Belange starkmachen würden.

Lob für die CDU

Auch der Antrag der CDU vom 20. Juli, in dem gefordert wird, dass am 6. Oktober dem Gemeinderat ein Sachstandsbericht mit Planungsstand und Zeitplan für alle Teilbereiche im Zusammenhang mit der Bundesgartenschau in Mannheim vorgelegt wird, wird ausdrücklich begrüßt. In der Aufzählung der „Teilbereiche“ sei die „Aufwertung des Herzogenriedparks“ dabei.

„Das Konzept sowohl für die Umbaumaßnahmen wie auch für die zukünftige Nutzung der Multihalle bietet eine gute Grundlage für die weiteren konkreten Planungsschritte“, appelliert SPD-Stadtrat Reinhold Götz dafür, über den Workshop hinaus die bürgerschaftliche Beteiligung sicherzustellen. Multihalle, Herzogenriedbad und Herzogenriedpark müssten bei den weiteren Planungen zusammen gedacht werden. Schnittstelle sollte dabei laut Götz ein Restaurant sein mit Räumen und Gastronomie für Hallennutzer, Bad- und Parkbesucher. Besucher müssten auch künftig kostenlos in die Multihalle gelangen, der Wasserspielplatz müsse erhalten bleiben.

Der Sozialdemokrat schlägt auch vor, Räumlichkeiten für eine „grüne Schule“ in der Multihalle zu schaffen. Götz: „Von daher macht es Sinn, einen Eingangsbereich für den Park in die Multihalle zu integrieren; die Durchlässigkeit zwischen Park und Multihalle ist sicherzustellen“.

Stadtrat und IGH-Vorsitzender Thomas Trüper begrüßt, dass die Planungen jetzt vorankommen: „Ich halte es für wichtig, die Erfahrungen und Wünsche der Menschen mit einzubeziehen, die den Park besuchen und oft auch intensiv nutzen.“

Redaktion Mitglied der Lokalredation, seit 1991 zuständig für den Bereich Mannheim-Mitte mit den Stadtteilen Innenstadt, Jungbusch, Neckarstadt-West und-Ost, Schwetzingerstadt, Oststadt, Neuostheim und Neuhermsheim.

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