Musical

Das moderne Dornröschen auf der Musical-Bühne in der Neckarstadt

Die Evangelische Gemeinde bringt Dornröschen als modernes Musical in der Paul-Gerhardt-Kirche auf die Bühne - mit dem Anspruch alle Altersgruppen zu erreichen und allerhand unerwarteten Wendungen

Von 
Sylvia Osthues
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An ihrem 15. Geburtstag sticht sich Dornröschen (Johanna Maute, l.) mit einer Spindel in den Finger, darüber freut sich die 13. Fee (Merit Eiermann). © Sylvia Osthues

Mannheim. „Dornröschen“ lautet der Titel des Musicals, das die Evangelische Gemeinde in der Neckarstadt jetzt in der Paul-Gehrhardt-Kirche vor begeistertem Publikum auf die Bühne brachte. Dabei bildete das bekannte Märchen der Gebrüder Grimm von der verzauberten Prinzessin, die aus dem hundertjährigen Schlaf wachgeküsst werden muss, bloß den Rahmen für die originelle Neuinterpretation von Kantorin Beate Rux-Voss mit Drehbuchautor und Regisseur Daniel Acht. „Ein Musical-Spaß mit Slapstick, Poesie und Witz für die ganze Familie“, hieß es weiter.

Diese Geschichte ist das inzwischen vierte Märchen, das das 2021 gegründete Musical-Team „Musik an Melanchthon“ auf die Beine stellte und dabei alle Altersgruppen ansprach. Denn wie immer probten und spielen dabei Kinder sowie erwachsene Laien und Profis zusammen.

König Egon von Rosenfels (Benjamin Saile, Mitte rechts) und Königin Elfriede von Rosenfels (Beate Seidel) sind glücklich, über die Heiratspläne ihrer Tochter Rosa (Johanna Maute) mit Prinz Gottfried von Turteltaub (Edgars Skarbulis, Mitte links). © Sylvia Osthues

Kantorin Beate Rux-Voss hat die Geschichte rund um den Märchenklassiker Dornröschen auf ihre Weise neu erfunden. Gemeinsam mit Drehbuchautor und Regisseur Daniel Acht sind dabei witzige Dialog- und Gesangstexte sowie eine eigens komponierte Musik für Gesang, für Tanz und Orchester entstanden. Die Songs hat Kantorin Beate Rux-Voss auf die Mitwirkenden zugeschnitten. Sie reichen von Rumba bis Walzer, vom Solo- bis zum Chorgesang. Jugendlich, modern und trotzdem voller Spannungen wurde das Stück von zehn Erwachsenen aus den Neckarstädter Chören sowie zehn Mädchen im Alter von sieben bis zehn Jahren aus dem Nachtigallenchor der Neckarstadt einem begeisterten Publikum präsentiert.

Ballettschülerinnen aus Ludwigshafen unterstützen auf der Bühne

Großartig auch die drei Gesangsprofis: Prinz Gottfried von Turteltaub (Edgars Skarbulis), die 13. Fee (Merit Eiermann) und Dornröschen (Johanna Maute) sorgten mit ihren Stimmen für Gänsehautgefühle. Zusätzlich belebt wurde die Szenerie durch 15 Mädchen aus der Ballettschule Pia Scheiring aus Ludwigshafen, die als dornenbewehrte Rosenhecke zwei Walzer darboten. Musikalisch begleitet wurde das Geschehen auf der Bühne von Beate Rux-Voss (Klavier) und Tobias Stolz (Percussion).

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„Mit den Gesangs- und den Ballettproben haben wir im September begonnen“, erzählte die Kantorin. Unter professioneller Leitung für Schauspiel, Musik und Tanz studierten die Darsteller das Musical außerdem an einem Wochenende im Januar gemeinsam mit Regisseur Daniel Acht von der Produktionsfirma „Wolkenlenker“ ein. Der Märchenklassiker zeigt sich in der Musicalversion von Beate Rux-Voss und Daniel Acht in einem modernen Gewand mit unerwarteten Wendungen und witzigen Texten.

Ausgerechnet an ihrem 15. Geburtstag sticht sich die schöne Prinzessin mit einer Spindel in den Finger. Eigentlich nicht weiter schlimm und mit einem Pflaster zu kurieren - wäre da nicht eine beleidigte Leberwurst von 13. Fee gewesen, die sie bei ihrer Taufe verflucht hat. Und das alles nur, weil eben diese Fee nicht auf der Gästeliste stand. Zum Glück hat die dem Königshaus wohl gesonnene 12. Fee (Nina Vukobratovic) das Schlimmste verhindert. Und so fällt Dornröschen beim Spindelstich nicht gleich tot um, sondern nur in einen tiefen Schlaf.

Drei Prinzen kämpfen, die Prinzessin entscheidet

Die dichte Rosenhecke rund um das Schloss machte es den Prinzen Theodor von Mutlos (Vanessa Krauß) und Prinz Hagen von Laufweg (Florian Bauer) nicht gerade leicht, sie zu retten. Der tapfere Prinz Gottfried von Turteltaub findet schließlich die Prinzessin und schafft es, sie mit einem Handkuss aufzuwecken. Der frisch erwachte König Egon (Benjamin Saile) und Königin Elfriede (Beate Seidel) sind ganz glücklich, ihre nun bereits 115 Jahre alte Tochter unter die Haube zu bekommen. Und so feiern ein vom Antrag der Prinzessin überfahrener Prinz und eine Reihe ausgeschlafener Schlossbewohner zusammen ein Fest. Durch die Geschichte führte Erzählerin Gabi Wittemann.

Freie Autorin

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