Die Aktion Zukunftswerkstatt Aufeld startete jetzt auf dem vom Verein „Lebensnahes Lernen“ in Mannheim gepachteten Grundstück am Aufeldweg II. Es fand sich eine große Zahl von freiwilligen Helfern am Treffpunkt ein, darunter viele Eltern mit Kindern aus direkter Nachbarschaft. Bei sonnigem Herbstwetter verlor man trotz zahlreicher Baustellen dennoch das Tagesziel nicht aus den Augen.
Erfolgreiche Aktion
Am Ende der erfolgreichen Aktion unter Leitung von Pädagogin Gabriele Pohl hatte neben einer Feuerstelle, zwei mächtigen Spielhügeln und einem Kaninchenstall auch das Atrium die gewünschte Form eines Amphitheaters. „Wir haben viel geschafft“, strahlte Pohl. Dennoch gebe es noch jede Menge zu tun, bis das Projekt „Aufi“ seine Arbeit aufnehmen kann.
Es ist bereits das dritte Projekt vom Verein „Lebensnahes Lernen“ in Mannheim. Der Verein betreut seit 2013 mit viel Erfolg im „Zwischenraum“ Kinder und Jugendliche in Entwicklungskrisen, stellt IntegrationshelferInnen an Schulen und vermittelt Erziehungsbeistand. Vor zwei Jahren wurde von den Kindern und Jugendlichen des „Zwischenraums“ auf dem Niederbrücklplatz in Neckarau ein großes Nachbarschaftsprojekt begonnen: „Das Brückl“.
Seitdem werkeln und gärtnern dort Jung und Alt gemeinsam und es werden auch Feste gefeiert. Vor etwa einem Jahr kam in unmittelbarer Nähe ein weiteres fast 4000 Quadratmeter großes Gelände am Aufeldweg II dazu. „Das „Aufi“ soll ein Gemeinschaftsprojekt werden für Menschen jeden Alters“, erklärte Pohl. Vor allem soll dort ein Naturkindergarten entstehen - ein inklusiver Umgebungskindergarten für 20 Kinder ab drei Jahren.
„Wir möchten vor allem Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten und leichten intellektuellen und körperlichen Einschränkungen die Möglichkeit geben, Natur hautnah zu erleben, den Umgang mit Tieren zu lernen und sie in Kontakt mit anderen Menschen bringen“, erklärte Pohl. Eine Heilpädagogin werde für die entsprechenden Fördermaßnahmen sorgen. Durch den Garten mit Schafen, Hühnern und Hasen sollen die Kinder Zugang zu den Tieren und Gelegenheit haben, sie zu füttern und zu pflegen.
Außerdem ist ein Gemüsegarten für alle Generationen geplant. Es gibt Gelegenheit zum Schreinern und zur künstlerischen Entfaltung. Auch dem „Zwischenraum“, der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung des Vereins für Kinder in Entwicklungskrisen, steht ein Teil des Geländes Verfügung. Eine kleine Werkstatt wird gebaut, ebenso eine behindertengerechte Ökotoilette.
Kuppelbau als Herzstück
Herzstück des Projektes soll ein Visiondome (Kuppelbau) werden, als Begegnungsort: für gemeinsame Feste, Ruhe- oder Kreativort für die Kindergartenkinder, für Kinderkonferenzen des Zwischenraums, Aufi-Treffen oder Elternabende. Andererseits soll der Dome auch Menschen von außen anziehen durch Seminare, Vorträge, künstlerische Veranstaltungen, Theater, Musik und Kunstausstellungen. „Angefragt wurden wir auch schon von einer Schule für ein „Grünes Klassenzimmer“, berichtete Pohl. Dazu gehört das Außengelände: Ein Amphitheater als räumliche Erweiterung für die warme Jahreszeit, die gestaltete Umgebung mit Hügeln und Verstecken, die Werkstatt, ein Brunnen und Torftoiletten.
Große Fläche entsiegelt
„Vor der Gestaltung des Gartens haben wir 130 Quadratmeter entsiegelt“, berichtete Pohl. Der Strom soll durch Solarpaneele gewonnen werden; die Stromversorgung am Netz sei dennoch gewährleistet. Ein Wasseranschluss für Trinkwasser werde installiert. Die Firma Huben habe 300 Pflanzen gespendet, und eine Privatperson Stämme für die verschiedenen Bauvorhaben.
„Wir könnten im Frühjahr mit dem Projekt starten“, sagte Pohl. Sie hätten auch bereits die Zusage der Dietmar Hopp Stiftung, der Software Stiftung und der DM Werner Stiftung zur Finanzierung in Höhe von insgesamt 280 000 Euro. Man hoffe nun, dass die Stadt „uns die Genehmigung zum Aufstellen der zwei Bauwagen, für den Naturkindergarten und für Zwischenraum, erteilt“.
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