Mannheim. Die Vorbereitungen sind in diesen Tagen im vollen Gang: Im ehemaligen Deko- und Blumengroßmarkt Willenborg, Im Morchhof 33-35, räumen die Beschäftigten des Secondhand-Kaufhauses Markthaus bereits ihre Waren ein. Das soziale Unternehmen unter dem Dach der städtischen Wohnungsgesellschaft GBG-Unternehmensgruppe eröffnet nach dem Umzug aus der Floßwörthstraße am Montag in einer Woche, am 1. Juli, am neuen Standort (wir berichteten).
Vorgesehen ist dabei eine enge Kooperation mit dem städtischen Recyclinghof, wie es in einer Vorlage der Stadtverwaltung vom April vergangenen Jahres heißt. Durch die Zusammenarbeit könnten im Recyclinghof „gut erhaltene Möbelstücke, Kleidung und Haushaltsgegenstände unmittelbar aussortiert und einer neuen Verwendung zugeführt werden.“ Zugleich sollen „interessierte Kunden ohne eigene Ware direkt auf die bestehenden Parkplätze beim Kaufhaus geführt werden.“
Logistische und personelle Probleme beim Stadtraumservice
Genau dies könnte sich an Tagen mit hohem Verkehrsaufkommen mit Ziel Recyclinghof als problematisch erweisen, denn oftmals staut sich der Verkehr dann bis auf die Mallaustraße zurück und sorgt dort für Probleme: Durch den Anlieferverkehr in der direkten Zufahrt zum Recyclinghof komme es „zu Spitzenzeiten immer wieder zu temporären Rückstaus. Die wartenden Fahrzeugschlangen führen dann mit ihren Lärm- und Schadstoffemissionen zu einer nicht tragbaren Belastung der Anwohner, Gewerbetreibenden und Kunden im angrenzenden Industriegebiet. Sie blockieren auch die öffentlichen Straßen im Umfeld“, so die noch vom damaligen Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) unterzeichnete Vorlage. Die Verkehrsproblematik habe sich „insbesondere in Zeiten des erhöhten Anlieferaufkommens während der Corona-Pandemie gezeigt“, heißt es weiter.
Sprecher Kevin Ittemann aus dem Dezernat von Erster Bürgermeisterin Diana Pretzell (Grüne) wies auf Nachfrage dieser Redaktion auf einen anderen Grund der Staus am Einfahrtstor hin, nämliche logistische und personelle Probleme des Rathaus-Eigenbetriebs Stadtraumservice.
Tatsächlich kommt es an der Zufahrt zum Recyclinghof immer wieder zu Wartezeiten, bis ein Anlieferer überhaupt auf das Gelände gelassen wird. „Die Beschränkung der Fahrzeuge auf dem Recyclinghof ergibt sich durch die zur Verfügung stehenden Container sowie durch das Aufsichtspersonal, das an diesem Tag vor Ort ist.“ Leider, so Ittemann, komme es an manchen Tagen zu Verzögerungen bei der Containerabholung, so dass nicht genügend leere Container zur Verfügung stehen. Zum anderen gebe es auch an einzelnen Tagen Personalengpässe, „so dass eine zweite Seite des Recyclinghofs nicht geöffnet werden kann“, wie Ittemann erläutert.
Abhilfe soll nun eine neue, weit über 300 000 Euro teure Zufahrt zum Recyclinghof über das ehemalige Gelände des Gebrauchtwagenhandels Koc an der Einmündung des Morchhofs in die Mallaustraße bieten. Die Fahrzeuge der Bürger, die Sperrmüll, Grünschnitt und andere Abfälle anliefern, können sich dort in einer großen, zweispurigen Schleife zum Warten auf den eigentlichen Einlass in den Recyclinghof einstellen. Die Staus im Morchhof und in der Mallaustraße, so versprechen sich die Planer, sollen damit der Vergangenheit angehören.
Grünschnitt kann am ehemaligen Koc-Areal abgeliefert werden
Markthaus-Kunden müssen allerdings für erste Geduld mitbringen. Noch wurde mit dem Bau nicht begonnen, ein Termin dafür steht nicht fest. Ittemann: „Die Arbeiten ziehen sich bis ins nächste Jahr.“ Um die Situation zu entschärfen, wolle man auf dem Koc-Gelände ab Juli am Wochenende Grünschnitt entgegen nehmen. Diese Fahrzeuge könnten dann direkt auf das Gelände gelangen und müssten nicht erst durch den Morchhof bis zur heutigen Einfahrt des Recyclinghofs fahren.
Ob das bei großem Andrang ausreicht, damit die Markthaus-Kunden ohne Stau durchkommen? Kevin Ittemann: „Wir gehen davon aus, dass wir den Anlieferverkehr zum Recyclinghof dadurch verringern.“
Info: Direktlink zur städtischen Vorlage: encr.pw/IN2ia
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