Mannheim. Der Spielplatz in der Friedelsheimer Straße hat eine Rundumerneuerung inklusive Abenteuer-Faktor bekommen. In einer kleinen Feier wurde er nun offiziell eingeweiht, es luden ein die Lokale Agenda 21 Neckarau, der Jugendtreff Neckarau, die Schillerschule, der Stadtraumservice und die Kinderbeauftragte der Stadt Mannheim Birgit Schreiber.
Der Spielplatz liegt an einem besonderen Ort: in einem schmalen Mischgebiet, in dem es mehr Industrie und Gewerbe als Privatwohnungen gibt. Hinzu kommt die viel befahrene Casterfeldstraße mit Straßenbahntrasse, die das Areal teilt. Nicht zu vergessen die Rheintalbahn-Strecke, die das Wohnumfeld nach Westen hin begrenzt. Die Kinder, die hier wohnen, brauchen daher einen besonderen Ort zum Wohlfühlen.
Im Rahmen des Spielplatzkonzepts, das die Stadt Mannheim bereits im Jahr 2016 startete und das zehn Jahre dauert, wurde die Erneuerung nun ermöglicht. Schon vor drei Jahren war der Spielplatz von 20 Grundschülern (damals Wilhelm-Wundt-Grundschule, heute Schillerschule Außenstelle Belfortstraße) in einer Projektwoche verschönert worden. Die Kinder Hadi, Marko, Sofia und Eda waren mit ihrer Lehrerin Jasmin Heuer (Schillerschule)vor drei Jahren bei der Verschönerungsaktion bereits mit dabei. Die Jungs waren damals in der vierten, die Mädchen in der ersten Klasse, jetzt sind sie in der siebten und in der vierten Klasse.
Das Spielplatzkonzept der Stadt Mannheim von 2016/17
- In den Jahren 2026/17 brachte der Gemeinderat die städtische Spielplatzkonzeption nach langen Diskussionen auf den Weg.
- Von damals 274 öffentlichen Spielplätzen sollte etwa jeder sechste (49 Plätze) wegfallen.
- Dafür sollten aber auf der anderen Seite von den restlichen Spielplätzen 45 Anlagen besonders aufgewertet werden.
- Die 180 Spielplätze, die in dieser Konzeption nicht enthalten waren, sollten auf ihrem damaligen Stand gehalten werden.
- Ziel war es, bei den rund 3,3 Millionen Euro, die jährlich für den Betrieb der Anlagen ausgegeben werden, Einsparungen zu erzielen.
- Vor allem Wartung und Instandhaltung der Spielgeräte sowie der häufige Austausch des Sands kostet viel Geld.
- Die Liste aller Mannheimer Spielplätze findet sich online hier: cutt.ly/1G1FgP4 lang
Dabei wurde Unkraut beseitigt, graue Stelen bunt bemalt, Hochbeete errichtet. Ein Laster lud über zehn Tonnen gesponserten Sand ab, der verteilt werden durfte. In diesem Jahr durften die Kinder im Vorfeld ihre Wünsche äußern und halfen bei der Umsetzung fleißig mit. Sie pflanzten, zupften Unkraut, das über dem Sand nachgewachsen war, verteilten den Sand wieder, machten sauber und verfeinerten die Bemalung der Stelen.
„Der Ort war einfach unattraktiv, nicht abgeschlossen, viel Unkraut, keine Bänke. Ein Hundeklo“, sagt Jasmin Heuer. Doch nun ist alles da zum Wohlfühlen, eine Umzäunung mit Eingangstor, Tore, Basketballkörbe und nachgezogene Linien auf dem Bolzplatz, Sitzgelegenheiten, einen Spielplatz für Kleinkinder mit Mini-Haus und ein abenteuerliches Klettergerüst aus Holz für die größeren. Der Sand ist blitzsauber, ganz ohne Unkraut, Müll oder Hundekot - ein Anreiz für die großen und kleinen Besucher, diesen Zustand so zu halten, denn der Spielplatz soll einfach für alle schön aussehen.
„Der Bezirksbeirat Neckarau ist da, alle Fraktionen, und auch Stadträte“, freute sich Gabriele Thirion-Brenneisen, Vorsitzende der Lokalen Agenda 21 Neckarau, die auch 2019 bereits das Verschönerungsprojekt mit initiiert hatte. „Letzten Oktober haben wir mit dem Bolzplatz angefangen, danach haben wir das Gerüst aufgebaut. Das Spielplatzkonzept beinhaltet, dass jedes Jahr 700 000 Euro in Spielplätze fließen. Zehn bis zwölf Spielplätze pro Jahr werden erneuert“, fügte Ruben Neweklowsky vom Stadtraumservice hinzu.
Die Kosten des neuen Neckarauer Spielplatzes betragen 130 000 Euro. Auch klimatisch kann sich das Projekt sehen lassen, denn es wurden etwa 70 Quadratmeter ehemaliges Asphalt-Areal entsiegelt und in Rasenfläche umgewandelt.
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