Neckarau

Narretei in Mannheim-Neckarau: Wie im Großkraftwerk bis tief in die Nacht gefeiert wurde

Wenn die Neckarauer Narrengilde zur Prunksitzung einlädt, dann bleibt in dem Mannheimer Stadtteil kaum ein Auge trocken. Was bei der Prunksitzung der Fasnachter im Casino des Großkraftwerks geboten wurde

Von 
Sylvia Osthues
Lesedauer: 
Den Neckarauer Narren mangelt es nicht am Nachwuchs: Junioren-Tanzmariechen Rory Beisheim von den Pilwe. © Sylvia Osthues

Eigene Aktive und Gäste aus nah und fern haben mit Tänzen, Gesang und Büttenreden für ein abwechslungsreiches Programm bei der Prunksitzung der Neckarauer Narrengilde Die Pilwe gesorgt. Im Casino des Großkraftwerks (GKM) wurde bis tief in die Nacht gefeiert. Pünktlich zum Einmarsch des Elferrats und der Garden herrschte gute Stimmung.

Präsident Rolf Braun begrüßte die Gäste „im heißesten Saal von Mannheim im GKM“, darunter auch die Stadträte Kathrin Kölbl, (FDP), Alexander Fleck und Thomas Hornung (beide CDU) sowie Altstadtrat Christian Wetzel (SPD). Das vielseitige Programm eröffnete Stropis Musikzug, bestehend aus Musikern der Brass Band der Mannemer Stroseridder und vom Musikzug der Pilwe, unter Leitung von Andre Isele, Marcel Küstner und Leo Isele.

Viel Beifall gab es für die niedlichen „Stoppelhopser“, die jüngsten Tänzer der Pilwe. Ebenso erntete Junioren-Tanzmariechen Rory Beisheim für ihren großartigen Solotanz regen Applaus. Auch die Jugendgarde und die Juniorengarde bewiesen mit ihren Showtänzen, dass es den Pilwe nicht an Nachwuchs mangelt. Während die Mädels der Juniorengarde als entzückende kleine Feen für eine märchenhafte Stimmung im Saal sorgten, begeisterte die Jugendgarde das Publikum mit klassischen Gardetänzen. Sie zündete mit ihrem traumhaften Schautanz ein farbenfrohes Feuerwerk auf der Bühne.

Alle Garden haben bereits zahlreiche Pokale und Preise bei den Gardebällen ertanzt. „Die Pilwe ist stolz auf ihre Garden“, sagte der Präsident. In der Bütt saß der „Protokoller“ (Alexander Fleck) zu Gericht über das Geschehen im Land und in Mannheim, wie beispielsweise die nicht enden wollenden Diskussionen über die Straßennamen im Mannheimer Süden, das „Oben ohne“ in den städtischen Badeanstalten oder aber die „Lex Riehle“. „Der Narretei sprech´ ich sie schuldig“, sagte der „Protokoller“.

Die Lachmuskeln des Publikums wurden an diesem Abend auf eine harte Probe gestellt, als „Frau Härtschd in den Wechseljahren“ (Oliver Betzer) ihr Leid klagte. Und weil „Hotte“ (Horst Siegholt), das aus Funk und Fernsehen bekannte Bütten-Ass, an diesem Abend tatsächlich nicht den Eingang ins GKM fand, sprang der Pfälzer aus dem Dahner Tal noch ein zweites Mal ein und malträtierte erneut das Zwerchfell der herzlich lachenden Narrenschar. Da konnten der „Mann mit dem Koffer“ (Manfred Baumann) und das Nachwuchstalent aus Ludwigshafen, Lisa Stein als „Elwetritsche“, kaum mithalten.

Den Saal zum Kochen brachte das Gesangsduo „NaSte“, Nadja Lesniewski und Stefan Röger. Zu ihrem Abba-Medley zog die bunte Polonaise durch den Saal. Lauthals verlangte die Narrenschar „Zugabe:!“: „Tell me why“ und alle sangen mit. Präsident Braun dankte GKM-Koch Andreas Hackel, der 35 Jahre lang für das leibliche Wohl der Pilwe-Gäste sorgte, sowie Barbara Eckert-Stahl, die das farbenfrohe Bühnenbild „Vaddadag im Biergadde“ gestaltet hatte.

Mächtig Stimmung gemacht

Zudem gab es das Goldene Vlies der Pilwe für Ex-Tanzmariechen Jasmin Cutrona für elf Jahre Mitgliedschaft. Für Stimmung sorgten anschließend die „Tontauben“ des CCW (Waldhof). Beim mitreißenden Gesang der fünf farbenfroh gekleideten Herren hielt es auch Stadträtin Kölbl – von Pilwe-Präsident liebevoll „Kölble“ genannt, nicht mehr auf dem Sitz. Am Schluss sorgte die Showband auf den Fildern für mächtig Stimmung. Rings um die Bühne standen die Besucher dicht an dicht, klatschten und tanzten begeistert mit.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke