Mannheim. Vor sechs Jahren initiierte die in Mannheim gebürtige Ärztin Tabea Riziki zusammen mit ihrem Mann Patrick Bulambo Riziki das Hilfsprojekt Jeremie Project Congo. Es soll Bildung in die zenralafrikanische Republik bringen, die trotz reicher Bodenschätze als eines der ärmsten Länder der Welt gilt. Nach dem 75 Jahre währenden grausamen Kolonialregime der Belgier ist das Land seit 1960 unabhängig, aber nach wie vor autoritär regiert und von gewaltsamen Auseinandersetzungen geprägt.
Das Jeremie Project Congo sieht Bildung als Schlüssel zur Hoffnung
Das Jeremie Project Congo wird über Spenden aus ganz Deutschland finanziert. Als Dankeschön lud man nun Spender in die Räumlichkeiten der Freien Evangelischen Gemeinde in Neckarau zu Speis, Trank und Vorträgen ein. Ein Modell zeigte den über 100 Gästen die Gebäude, die in dem kleinen Ort im Osten errichtet wurden, um Bildung und eine Lebensgrundlage für die Menschen dort zu schaffen. Sie arbeiten dort bisher als Tagelöhner unter der Armutsgrenze.
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Der dortige Verein Jenga Tumaini, auf Deutsch Hoffnung bauen, verfügt über eine Grundschule, ein Ausbildungszentrum für Näharbeiten, für Alphabetisierungs- und IT-Kurse, einen Spiel- und Basketballplatz sowie einen landwirtschaftlichen Betrieb, um mit dem Anbau von Feldfrüchten und der Tierhaltung die Unterernährung zu bekämpfen. Die Textilmanufaktur verhilft den Arbeitenden zu einem kleinen Einkommen. Weiterhin gebaut werden soll, wenn die Finanzierung gesichert ist, eine weiterführende Schule sowie eine Arztpraxis für ambulante Notfälle und Beratung für Ernährung, Hygiene und Familienplanung. Derzeit organisieren drei hauptamtliche Mitarbeiter und 27 weitere Kräfte das Projekt vor Ort.
Ärztefamilie aus Neckarau plant Umzug in den Kongo
Aktuell, so berichtet die Ärztin, habe man nicht mehr benötigtes Schulmobiliar der Wilhelm-Wundt-Schule in einen Container verpackt, der Ende des Jahres zusammen mit weiteren Gütern in den Kongo verschifft wird. Der Kontakt kam über den befreundeten Schulleiter der Schillerschule Stefan Bolay zustande.
Tabea Riziki, die ihre chirurgische Ausbildung im Diakonissen-Krankenhaus absolvierte, lernte ihren ebenfalls als Mediziner tätigen Ehemann in seinem Heimatland bei der Arbeit kennen. Derzeit sind beide in Bonn beschäftigt. Sie engagieren sich von dort für ihr Projekt und planen, mit ihren beiden kleinen Töchtern in den Kongo umzusiedeln, wenn Patrick Bulambo Riziki seine Dissertation abgeschlossen hat und in Afrika in der Medizinerausbildung tätig sein kann.
Sie räumt ein, dass die Lebensbedingungen dort extrem seien: „Es gibt so gut wie keine Gehälter, keine Rente, keine Gesundheitsversorgung, dafür Korruption überall, Gewalt, Kriminalität und Okkultismus. Es ist kein sicheres Land, aber ich habe mich in das Land mit seinen Menschen verliebt und wir möchten es weiterbringen.“
Weitere Informationen auf www.jeremieprojectcongo.com
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