Neckarau - Studentinnen der Popakademie geben Konzert in der Reihe "Cross'n'Groove" in der Matthäuskirche

Lieder, die Geschichten erzählen

Von 
Daniela Fricke
Lesedauer: 

Das "Sonah"-Duo Tamara Olorga und Arina Tara begeisterte mit eigenen Liedern in der Matthäuskirche.

© Rittelmann

Dass nicht nur Orgelklänge und Glockenläuten aus Kirchen zu hören sind, sondern auch weltliche Rock-, Pop- und Jazzmusik, zeigt die Konzertreihe "Cross'n'Groove" in der Matthäuskirche. Erstmalig traten dort zwei Bands der Mannheimer Popakademie auf: "Sonah" und "Alice Merton". Die Idee dazu kam von Gemeindemitglied Simon Prins, der damit Pfarrer Tobias Hanel überzeugen konnte.

"Wir möchten ein jüngeres und sozial vielfältiges Publikum ansprechen", sagte Hanel. Die Konzertreihe besteht bereits seit vielen Jahren und möchte jungen Künstlern die Chance geben, an einem besonderen Ort auftreten zu können.

An diesem Abend machte "Sonah" den Auftakt, bestehend aus Arina Tara und Tamara Olorga. Die beiden jungen Frauen, mit indonesischen und philippinischen Wurzeln, haben sich an der Popakademie kennengelernt und machen seither zusammen Musik. Die Texte ihrer Songs schreiben sie getrennt. "Wir sind uns sonst sehr ähnlich und wohnen auch inzwischen zusammen, aber beim Schreiben sind wir doch sehr verschieden", erzählte die 26-jährige Olorga.

Deutsche Songtexte

Auf der Bühne aber harmonieren die Österreicherin Olorga und Hannoveranerin Tara mit ihren gefühlvollen Songs in deutscher Sprache perfekt. Ihre ersten Texte schrieben sie in englischer Sprache. Seit sie zusammen Musik machen, texten sie jedoch auf Deutsch. "Es ist einfach ein anderes Gefühl, Songs in seiner Muttersprache zu schreiben", berichtete Olorga. Dieses besondere Gefühl in ihrer Musik merkte man auch bei ihrem Auftritt, mit dem sie das Publikum begeisterten.

Den zweiten Abschnitt des Abends bildeten "Alice Merton" und Band. Mit ihrer kraftvollen Stimme sorgte die gleichnamige Singer-Songwriterin für eine besondere Stimmung in der Kirche. Mit voller Aufmerksamkeit lauschte das Publikum ihren Songs, hinter denen immer ein persönlicher Hintergrund steckt. "Meine Lieder sollen immer eine Geschichte erzählen", meinte die 21-Jährige.

So beschreibt Merton in ihrem Song "Home" das Gefühl, sich zu Hause zu fühlen. Etwas, das für die gebürtige Kanadierin nicht selbstverständlich ist. "Ich bin in meinem bisherigen Leben schon dreizehn Mal umgezogen", erläuterte die Studentin. Gerade dieser persönliche Bezug zeigt sich auch im Auftritt von Alice Merton. Mit viel Gefühl und Authentizität berichtet sie musikalisch aus ihrem Leben.

Kennengelernt haben sich Alice Merton, Gitarrist Simon Kramer, Schlagzeuger Lucas Heiby und Bassist Alex Broschek, der an diesem Abend verhindert war, vor knapp eineinhalb Jahren an der Popakademie.

Schade war an diesem Abend, dass die Kirche nicht bis auf den letzten Platz gefüllt war. Schließlich wurde den Gästen tolle Musik von jungen Mannheimer Künstlern in einer besonderen Atmosphäre geboten. Eine Wiederholung ist bereits geplant. So soll zu Beginn jedes Jahres ein "Cross'n'Grove meets Popakademie" stattfinden. Bis dahin haben sich die Vorzüge dieser Veranstaltung hoffentlich herumgesprochen.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen